versalzen

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-Kilian

Seit einigen Jahren hatte ich den Traum von einem eigenen Restaurant und dann vor drei Jahren schaffte ich es, mir diesen zu erfüllen. Mittlerweile kannte jeder das so unscheinbare Restaurant, was einem das Gefühl von Geborgenheit bot, beim Betreten des Inneren.

Gerade stand ich vor der Tür und schloss auf, da in wenigen Stunden bereits die ersten Gäste kommen würden. Meine Angestellten kamen immer ein wenig später, weshalb ich die gröbsten Vorbereitungen alleine traf.

Seit ein paar Wochen kam immer wieder mal ein Mann hierher, der mich jedes Mal aufs Neue sprachlos werden ließ. Gedankenverloren rührte ich in der Schüssel mit dem Dressing für die Vorspeise. Summend fügte ich auch noch die letzten Zutaten in die Schüssel und vermischte alles miteinander.

"So noch ein bisschen Salz und fertig" murmelte ich vor mich hin und Griff zur Packung, die bereits neben mir stand. Ich schüttete einfach nach Gefühl etwas in die Flüssigkeit, wird schon passen. Mittlerweile waren auch die Angestellten da und kochten schon fleißig, da wir mit der Zeit hinterher hingen. Eilig wurden noch die letzten Dinge geregelt, bis ich mich schon in den Raum begab und mich hinter die Theke stellte.

Die ersten Kunden waren bereits wieder gegangen und ich räumte die Tische leer und brachte das Geschirr in die Küche zurück, wo es jemand anderes abwaschen würde. Als ich wieder an die Theke ging, klingelte die kleine Glocke über der Tür. Als ich aufblickte trafen unsere Augen aufeinander und ein Lächeln formte sich auf seinen Lippen, die er sonst immer zu einer geraden Linie verzogen hatte.

Da eh kein Tisch reserviert war, setzte er sich an seinen Stammplatz, am Fenster, wo ich ihn ebenfalls am besten im Blick hatte. Er zwinkerte mir zu, was mich erröten ließ, mit meinen rosigen Wangen lief ich zu seinem Tisch hin und hielt ihm etwas überfordert die Karte hin. Ich machte, ohne etwas gesagt zu haben, auf dem Absatz kehrt und lief in Richtung Küche. Er jedoch hielt mich am Handgelenk zurück, verwirrt sah ich ihn an

"Ich würde gerne bestellen", sagte er freundlich und löste seinen Griff um mich

"Oh aber natürlich, was kann ich Ihnen denn bringen?", stotterte ich etwas unbeholfen

"Einmal die Nummer 15 und ein Glas Wasser bitte"

"Ich bringe es Ihnen sofort, haben Sie etwas Gedult"

Zügig führte ich meinen Weg weiter in die Küche und gab die Bestellung auf. Nachdem ich das Essen begutachtet hatte, lief ich zurück, die Lebensmittel ungeschickt auf meinem Arm balancierend.

Genervt verdrehte ich die Augen 'wo sind die Kellner wenn man sie mal braucht?'

Vorsichtig ging ich zum Tisch und kippte dabei fast das Wasser über ihn, nervös blickte ich ihn an, aber er lächelte bloß aufmunternd und wartete bis ich es dann mal hinbekam. Erleichtert atmete ich aus und wünschte ihm noch einen guten Appetit, ehe ich mich den nächsten Gästen zu wandte.

Das Glirren einer Gabel, ließ mich wieder zu ihm blicken, geschockt sah ich ihn an, als er mit Mühe den Bissen, den er noch im Mund hatte runter würgte. Schnell ging ich zu ihm und hielt ihm das Glas Wasser hin, was er in einem Zug leer trank.

"Besser?", fragte ich besorgt und blickte unsicher umher, um ihm bloß nicht in die Augen sehen zu müssen

"Ja, danke"

"Dürfte ich fragen, was mit Ihrem Essen nicht richtig war?"

"Probieren Sie es am besten selbst"

Ich nahm einen Bissen und schon nach dem ersten Mal kauen spuckte ich es zurück in seine Serviette, der Salat war total versalzen, zufällig durch den Dressing, den ich vorhin zubereitet hatte

"Das tut mir wahnsinnig leid, soll ich Ihnen etwas neues bringen, als Entschädigung?"

"Ihre Nummer würde mir reichen, Sie sind mir schon länger aufgefallen, ich finde Sie im übrigen ziemlich attraktiv"

Schüchtern erwiderte ich sein Kompliment und wer hätte es gedacht, ich gab ihm meine Nummer.

Ab jetzt würden wir uns hoffentlich noch viel öfter sehen

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