Selbstliebe

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Louis und Kilian schlenderten Hand in Hand durch die lebhaften Einkaufsstraßen der Stadt. Der Himmel war strahlend blau, und die warme Frühlingssonne schien ohne sanft ins Gesicht. Es war ein perfekter Tag für einen Einkaufsbummel, und die beiden genossen jede Minute davon, die sie zusammen verbrachten.

Kilian hatte schon immer einen ausgeprägten Sinn für Mode gehabt, und heute schien er besonders darauf aus zu sein, sich in neue Kleidung zu stürzen. In einem der angesagten Boutiquen blieb er vor einem Schaufenster stehen und bewunderte ein elegantes Hemd. "Schau mal, Lou! Das würde bestimmt gut zu meiner schwarzen Hose Zuhause passen, oder was denkst du?"

Louis lächelte nickend, „Sicher, aber ich muss dir ja wohl kaum sagen, das dir sowieso alles steht". Er konnte nicht anders, als seine Bewunderung für seinen Freund auszudrücken.

Kilian lachte und küsste Louis sanft auf die Schläfe, „Du bist so süß, Lou. Aber wie wäre es, wenn du auch ein paar neue Sachen ausprobierst? Du hast doch nächste Woche dieses wichtige Meeting mit deinem Chef, vielleicht finden wir ja etwas passendes"

Louis zögerte einen Moment, bevor er einwilligte. Er hatte schon seit einer Weile das Gefühl, dass seine Kleidung nicht mehr zu ihm passte. Vielleicht konnte er mit Kilians Hilfe etwas finden, das sein Selbstbewusstsein stärkte.

Im Laden wühlte Kilian sich durch die Kleiderstangen und reichte Louis verschiedene Outfits. Kilian hatte einen wahnsinnig gutes Auge für Klamotten und Louis fand, dass er in allem, was er anzog, umwerfend aussah. Aber als Louis selbst begann, die Kleidung anzuprobieren, überfielen ihn Selbstzweifel.

Die Jeans waren zu eng, das Hemd zu kurz, das T-Shirt zu eng anliegend. Mit jedem Kleidungsstück, das er ablehnte, nagten Selbstzweifel an ihm. Kilian sah, wie Louis sich selbst kritisch im Spiegel ansah, er versuchte, ihn zu beruhigen. "Louis, du siehst großartig aus, wirklich. Du bist wunderschön, egal, was du trägst."

Aber Louis konnte die negativen Gedanken nicht vertreiben. Er begann sich für seinen Körper zu schämen und fühlte sich einfach nur hässlich, mit jedem Kleidungsstück was er anzog und was wieder nicht passte. Er fand, dass Kilian etwas Besseres als ihn verdient hatte, jemanden, der nicht mit so vielen Unsicherheiten belastet war, für den man sich nicht in der Öffentlichkeit schämen musste.

Nach einer Weile verließen sie die Boutique mit ein paar neuen Teilen für Kilian, aber ohne etwas für Louis. Auf dem Heimweg schwiegen sie größtenteils, und die Last der Selbstzweifel lastete schwer auf Louis' Schultern.

Zuhause angekommen, zog sich Louis still ins Schlafzimmer zurück. Kilian bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte, und klopfte sanft an die Tür. "Lou? Ist alles in Ordnung?"

Die Tränen, die Louis so lange zurückgehalten hatte, brachen aus ihm heraus, als er in Kilians besorgte Augen blickte. "Nein, Kilian, es ist nicht alles in Ordnung. Ich fühle mich schrecklich. Ich fühle mich hässlich und wertlos."

Kilian trat näher und nahm Louis in den Arm. Seine Augen füllten sich mit Mitgefühl, als er die gebrochene Stimme seines Geliebten hörte. "Oh, Louis. Du bist weder hässlich noch wertlos. Du bist der wundervollste Mensch, den ich kenne. Warum denkst du so über dich selbst?"

Louis schluchzte leise und versuchte, seine Gedanken in Worte zu fassen. "Ich weiß es nicht, Kilian. Ich kann einfach nicht aufhören, mich selbst runterzumachen. Ich habe das Gefühl, dass du jemanden besseren verdienst, jemanden besseren, als mich."

Kilian schüttelte sofort den Kopf und strich sanft durch Louis' Haar. "Du bist aber der Mensch, den ich liebe, Louis. Du bist perfekt, so wie du bist. Außer dir brauche ich niemanden. Deine Unsicherheiten machen dich doch nicht weniger liebenswert. Ich wünschte, du könntest dich selbst so sehen, wie ich dich sehe."

Louis seufzte und lehnte sich an Kilian. "Ich wünschte, ich könnte das auch. Aber es ist schwer, gegen diese dunklen, negativen Gedanken anzukämpfen."

Kilian dachte einen Moment nach und lächelte dann sanft. "Weißt du was? Ich glaube, ich habe eine Idee, lass uns zusammen duschen gehen. Vielleicht kann ich dir dabei helfen, dich selbst anders zu sehen."

Louis sah Kilian skeptisch an, aber die Hoffnung in KiliansAugen überwog seine eigenen Zweifel. Gemeinsam gingen sie ins Badezimmer und zogen sich gegenseitig ihre Klamotten aus, sanft strich Kilian über Louis weiche Haut. Zusammen traten sie in die Dusche und ließen das warme Wasser über ihre Körper fließen. Kilian griff nach einem Stück Seife und begann, Louis' Rücken sanft einzuseifen.

"Schließe die Augen, Lou, und entspann dich", flüsterte Kilian. Er arbeitete die Seife sorgfältig ein und massierte Louis verspannte Muskeln, Louis konnte sich kaum daran erinnern, wann ihm jemand das letzte Mal so viel Aufmerksamkeit geschenkt hatte.

Immer wenn Kilian die Seife wieder abspülte, platzierte er einen zärtlichen Kuss an der entsprechenden Stelle auf Louis' Haut. "Louis, du hast so eine schöne Haut", sagte er leise. "Sie ist unfassbar warm, genau wie dein Herz."

Die Berührungen und Komplimente von Kilian begannen, ihre Wirkung zu zeigen, Louis entspannte sich allmählich und begann zu begreifen, dass sein Körper nicht so schrecklich war, wie er gedacht hatte. Kilian machte weiter, jeden Teil von Louis' Körper mit Zärtlichkeit und Liebe zu bedecken.

"Ich liebe deine Augen" flüsterte Kilian, als er Louis' Gesicht wusch. "Sie sind so tief und schön. Und dein Lächeln, es bringt die Sonne zum Scheinen."

Die Tränen, die zuvor vor Selbsthass geflossen waren, wurden nun zu Tränen der Rührung und des Glücks. Louis konnte es kaum fassen, wie sehr Kilian ihn liebte und wie sehr er sich um ihn kümmerte. Jeder Kuss, jedes Kompliment schien die Dunkelheit seiner Gedanken zu vertreiben.

"Du bist so wahnsinnig stark, Louis", sagte Kilian, als er Louis' Hände hielt und sie sanft küsste. "Du bist so klug und einfühlsam. Ich bewundere dich jeden Tag mehr."

Louis konnte seine Gefühle nicht länger zurückhalten. Er drehte sich zu Kilian und drückte seine Lippen auf die seines Freundes. Es war ein leidenschaftlicher Kuss, voller Liebe und Verlangen. Die Unsicherheiten und Selbstzweifel schienen in diesem Moment vollständig verschwunden zu sein.

Nachdem sie aus der Dusche gestiegen waren und sich angezogen hatten, saßen Louis und Kilian eng aneinandergeschmiegt auf dem Sofa. Kilian nahm wieder Louis' Hand und lächelte liebevoll. "Ich hoffe, du fühlst dich jetzt ein wenig besser."

Louis nickte und lächelte zurück. "Ja, Kilian, das tue ich. Du hast mir heute gezeigt, wie wichtig Selbstliebe ist."

Kilian drückte Louis fest an sich und küsste ihn auf die Stirn. "Ich werde immer hier sein, um dich zu unterstützen und dir zu zeigen, wie wunderschön du bist."

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