Zwei Tage später, heute war der Tag meiner ersten Rede. Ich war wirklich aufgeregt doch ich erinnerte mich immer wieder an Annalenas Worte. 'Das wird schon, ich glaub an dich!' Wenn sie an mich glauben konnte, konnte ich das auch.
Aufgrund des doch etwas besonderen Tages, machte ich mir mal wieder mehr Gedanken über mein Outfit. Ein dunkelrotes seidenes Hemd und eine schwarze Anzughose, das war die perfekte Mischung aus bequem und seriös. Zudem ist rot bekanntlich eine Farbe die einen selbstbewusster wirken lässt. Meine Nägel lakierte ich mir passend zum Outfit, alle bis auf den Mittelfinger schwarz und diesen dunkelrot. Ich war froh genau den passenden Farbton zu haben. Mein silberner Ring rundete den Look perfekt ab, heute war wirklich alles perfekt.
(Pov Annalena)
Heute war ich schon etwas früher im Büro als sonnst, Toni war noch nicht da. Heute würde sie ihre erste Rede halten, ich war wirklich gespannt darauf. Ich hatte nur kurze Auszüge der Rede gelesen, diese gefielen mir aber sehr. Allgemein mochte ich ihren Schreibstil sehr gerne, sie hatte mir ja auch schon bei meinen Reden geholfen. Sie hatte es wirklich drauf, die Worte so zu wählen dass es nie langweilig werden würden, zudem brachte sie alles genau so rüber wie sie es meinte und es war nie schwammig formuliert, dennoch auch nicht erdrückend.
Ich hörte Schritte auf dem Gang, ich erkannte diese allerdings genau, es war Toni. Meine Mundwinkel formten, bevor ich es überhaupt bemerken konnte bereits ein Lächeln. Warum ich sie schon an den Schritten erkannte? Ich weiß es nicht.
"Morgen" Sagte Toni.
Als ich sie sah blieb mir kurz die Luft weg. Dieses Hemd stand ihr verdammt gut, alles was sie heute trug, sie sah perfekt aus.
"Morgen Toni, wie geht's?" Fragte ich schnell um eine Stille zu vermeiden.
"Mir geht's gut, wie du dir bestimmt schon denken kannst, bin ich aber schon etwas nervös"
"Schön zu hören, ich freu mich schon total auf deine Rede. Die Nervosität ist weg wenn du da vorne erstmal anfängst zu reden, glaub mir" ich versuchte ihr etwas zu helfen.
"Hoffentlich" sagte sie, mit einem halbwegs selbstbewussten Lachen.
(Pov Antonia)
Die Zeit bis zur Debatte verging quälend langsam. Ich wollte endlich anfangen, ich hatte mich wirklich gut vorbereitet und ich wollte es allen zeigen. Vorallem denen, die mich immer belächelten, die junge Grüne die von nichts eine Ahnung hatte. Abwertende Blicke oder blöde Kommentare hatte ich auf den Gängen schon öfter über mich ergehen lassen müssen, meistens von Abgeordneten der Rechten Richtung. In meiner Partei standen zum Glück alle hinter mir, vorallem natürlich Annalena aber auch Robert, mit dem ich mich auch wirklich gut verstand.
Die zwei Stunden die ich noch warten musste waren nun endlich vergangen. Zum Start hörten wir ein paar Redner der SPD, FDP und einen AFDler. Ich war froh, mehrere Redner vor mir zu haben, so konnte ich mich auf vorher getätigte Aussagen berufen.
Ich wurde aufgerufen, jetzt hab es kein Zurück mehr. Ich stand auf und spürte wie mir Adrenalin durch die Adern schoss. Ich konnte meinen Puls hören als ich die Treppen im Plenarsaal hinunter vor zum Rednerpult lief. Ich legte meine Zettel ab und schaute in die Menge, das waren verdammt viele Menschen, verdammt viele vor denen ich mich blamieren könnte. 'Das wird schon, ich glaub an dich!' hörte ich Annalena in meinem Kopf sagen. Ich würde sie nicht enttäuschen, sie nicht!
Es war genau wie Annalena gesagt hatte, sobald ich meinen ersten Satz gesprochen hatte war ich nicht mehr aufgeregt, mein Puls senkte sich wieder und das unwohle Gefühl in meinem Bauch verwandelte sich in Stolz und Selbstbewusstsein. Ich füllte meine Redezeit perfekt aus, ich wurde alles los was ich sagen wollte und bekam viel Applaus, Bestätigung und ein paar verärgerte Zwischenrufe der AFD Fraktion, welche mein Selbstbewusstsein allerdings nur noch mehr steigerten. Vorallem natürlich kam der Applaus von Linken, Grünen und SPD, überraschenderweise aber auch vereinzelt aus der CDU und FDP. Es lief sogar noch besser, als ich es mir gewünscht hätte.
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I never knew I missed you/ Annalena Baerbock
FanfictionEndlich war es so weit, nach Jahrelangem Engagement in der Politik hat Antonia es endlich geschafft in den Bundestag zu kommen. Neben dem Stress den das ganze mit sich bringt, stellt noch etwas anderes ihr Leben gewaltig auf den Kopf. Sie. Disclaime...