"Das tut mir unheimlich leid Toni, du verdienst soetwas nicht, das weißt du hoffentlich" ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
Annalena sprach kein weiteres Wort zu alledem, das war nicht nötig gewesen. In ihren Armen fühlte ich mich sicher und geborgen, und einfach Zuhause. Sie strich mir mit einer Hand über den Rücken und mit der Anderen hielt sie Meine. Hin und wieder drückte sie diese leicht und streichelte mir über den Handrücken um mir immer wieder erneut zu versichern, dass sie da war, mehr brauchte ich garnicht, nur sie an meiner Seite.
Nachdem einige Zeit vergangen war, setze ich mich auf und sah in Annalenas wunderschöne Augen, in welchen mittlerweile auch ein paar kleine Tränen zu erkennen waren.
"Da wäre noch was" murmelte ich, da ich mir unsicher war, ob ich das jetzt wirklich aussprechen sollte.
"Was denn?" Annalena sah mich fragend an.
Ich spürte wie sich das Adrenalin langsam den Weg durch meine Adern bahnte, aber jetzt gab es kein Zurück mehr.
"Nach alledem hab ich immer den Weg gewählt, keinerlei Gefühle mehr an mich ran zu lassen und alles weg zu schieben... Bis ich hier her gezogen bin jedenfalls, und jetzt... Ich glaub... Ich hab..." Ich fand einfach nicht die passenden Worte.
Ich sah wahrscheinlich überall hin, bis auf zu Annalena, das hätte es vermutlich noch schwerer gemacht.
Annalena legte ihren Finger unter mein Kinn und zwang mich somit, sie wieder anzusehen. Sie sah mir tief in die Augen und sagte mit beruhigender, sanfter Stimme:
"Ich weiß"
Bevor ich überhaupt verarbeitet hatte, was sie da gerade gesagt hatte, spürte ich bereits ihre Lippen auf meinen. Ihre Lippen waren weich und passten genau auf meine, dieser Kuss war so zärtlich, gefühlvoll und einfach traumhaft schön. Ich wollte, dass dieser Moment nie wieder enden würde, meinen Fokus nur auf dieses Gefühl gelegt, welches ihre Lippen auf meinen in mir auslösten.
Nach einigen Sekunden lösten wir uns wieder voneinander und sahen uns an. Sie war so unglaublich schön, ihre dunklen Haare, die immer so perfekt fielen, ihre Lippen mit dem leicht verschmierten Lippenstift auf ihnen, ihre süße Nase und erst ihre Augen, so blau und ihre Blicke so tiefgründig wie der Ozean, ich könnte mich jeden Tag aufs Neue in eben diesen verlieren.
"Ich hab mich auch in dich verliebt"
Ich konnte nicht anders als bis über beide Ohren zu lächeln, die letzten Wochen waren auf einmal einfach vergessen, für den Moment jedenfalls.
"Also normalerweise würde spätestens jetzt mein Wecker klingeln"
Annalena sowie auch ich fingen nach diesem Kommentar meinerseits an zu lachen. Zu beobachten wie sie lachte steigerte diese Wärme und die Schmetterlinge in meinem Bauch nochmals, sie so zu sehen hatte mir so gefehlt.
Eine Weile verweilten wir noch auf meinem Sofa, ohne viel zu sprechen. Ich war tatsächlich langsam am realisieren was in der letzten Stunde passiert war, hätte ich mich nicht immer wieder versichern können, dass das alles real war, dadurch dass ich sie ansah, hätte ich es wahrscheinlich gar nicht geglaubt.
"Und..." Annalena setzte langsam an, hatte etwas Angst die Stille zu unterbrechen. "...was machen wir jetzt?"
Ich sah sie etwas verwirrt an, was meinte sie genau, in diesem Moment? Auf die lange Sicht? In Bezug auf die Arbeit oder die Öffentlichkeit? Allgemein?
Sie schien zu bemerken, dass ihre Frage mich etwas überforderte.
"Ich meine, Robert fragt sich bestimmt schon wo ich bin, ich will dich hier aber auch unter keinen Umständen wieder alleine lassen, nicht nur jetzt, allgemein fühle ich mich nicht so ganz wohl bei dem Gedanken, dich wieder allein zu lassen, das hab ich die letzten Wochen schon genug getan... Das hätte ich nie tun sollen... Soll ich heute hier bleiben oder willst du mit zu mir? Außer du willst natürlich alleine sein, wenn du Zeit für dich brauchst ist das auch okay... " Sie sprach immer schneller, auch sie schien etwas überfordert, wollte nichts falsches sagen, bevor sie sich allerdings noch weiter verrennen konnte, unterbrach ich sie.
"Shhhhh, hol erstmal kurz Luft, den Vorschlag mit zu dir zu kommen find ich gut, und an den letzten Wochen können wir jetzt auch nichts mehr ändern, ist nunmal passiert und für Robert fällt uns schon was ein... Alles andere kann erstmal warten, mach dir keinen Kopf"
"Ist nunmal passiert? Nein Toni, ich war viel zu sehr damit beschäftigt meine Gefühle unter Kontrolle zu bringen und hab dich dadurch total verletzt, daran ist nichts 'nunmal passiert' schau dich doch mal an, dass es dir so schlecht ging ist allein meine Schuld!" Kurz hielt sie inne, in ihren Augen war schon dieses verdächtige Glitzern zu erkennen." Es tut mir unheimlich leid"
Diesmal war ich es, die sie einfach in den Arm nahm als sie anfing zu weinen. Sie vergrub ihr Gesicht in meiner Schulter.
"Hey Annalena, süße nicht weinen. Ich versteh dich, und schau wohin uns das, zwar über Umwege, gebracht hat. Bitte mach dir keine allzu großen Vorwürfe, wie gesagt, passiert ist passiert"
"Du hast trotzdem besseres verdient" ich konnte klar an ihrer Stimme erkennen, dass sie das ernst meinte.
"Annalena schau mich mal an"
Langsam hob sie ihren Kopf und sah mir in die Augen, es fiel ihr etwas schwer, den Augenkontakt zu halten. Ich legte meine Hände auf ihre Schultern und begann erneut zu sprechen.
"Du meine Liebe, bist das beste was mir je passiert ist. Allein dein bezauberndes Lächeln reicht aus, um mich alles um mich herum vergessen zu lassen und hinterlässt so eine Wärme in mir. Deine ganze Presänz hat so eine starke Wirkung auf mich, macht mich einfach glücklich. Seitdem ich dich kenne geht es mir Täglich so viel besser als seit Jahren, ich habe so ein Glück dich gefunden zu haben, und noch ein viel größeres Glück, dass du sogar noch genauso fühlst wie ich! Und das einzige was mich verletzt hat, war der Entzug von alldem, ist das nicht der beste Beweis dafür?"
Ich drückte meine Lippen erneut auf ihre, um all das gesagte noch zu verdeutlichen, ich wollte ihr zeigen, wie ernst ich das gerade gemeint hatte. Dieser Kuss ging nicht sonderlich lange, war aber trotzdem sehr intensiv.
Sie sah mich etwas ungläubig an und eine kleine Träne kullerte ihre Wange hinunter, diese Träne war allerdings keines negativen Ursprungs.
Sooo, endlich hab ich's mal geschafft, weiter zu schreiben. Bin mir nicht sicher ob ich das Kapitel mega toll oder irgendwie blöd finden soll... Eure Meinung?
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I never knew I missed you/ Annalena Baerbock
FanfictionEndlich war es so weit, nach Jahrelangem Engagement in der Politik hat Antonia es endlich geschafft in den Bundestag zu kommen. Neben dem Stress den das ganze mit sich bringt, stellt noch etwas anderes ihr Leben gewaltig auf den Kopf. Sie. Disclaime...