KING Depp (18+)

Der König hat oberste Priorität

POV Rosemaria

Wir sind bereits zurück im Schloss und eilen durch sämtliche Gänge, von denen der Soldat meint, dort wäre wenig los. Wie aus dem nichts bleibt er stehen und ich renne in ihn hinein.

'Wir sind da.'

'Wo?'

'Hier ums Eck, am Ende des Ganges ist das Gemach des Königs. Davor sind zwei Soldaten stationiert. Ich werde einen wegschicken und seinen Platz übernehmen. Du versteckt dich derweil hier. Er wird einen anderen Weg gehen. Dann näherst du dich dem Königsgemach und sobald die Wache Alarm schlagen will, brate ich ihr eins über. Du musst nur lange genug warten, damit die abgelöste Wache weit genug weg ist. Sonst könnte es unangenehm werden.'

Ich nicke ihm stumm zu. Gerade als er gehen will halte ich ihn jedoch zurück.

'Wie heißt du eigentlich?'

'Sir Leonhardt.'

'Danke. Rosemaria. Vielen Dank, dass du mir hilfst.' milde lächele ich ihn an. Bekomme es sogar, kaum merklich erwidert.

Dann startet unser Plan. Alles geht ganz schnell. Kaum war die weggeschickte Wache außer Sichtweite, verbrachte ich noch einige Minuten in meinem Versteck. Jetzt oder nie. Ich ging langsam aber bestimmt in die von Leonhardt beschriebene Richtung. Kurz bevor ich an der Tür war, trat der verbliebene Soldat einige Schritte nach vorne und hatte bereits sein Schwert gezückt. Doch bevor er zum Reden ansetzen konnte, lag er auch schon zu meinen Füßen. So fühlt sich das also an. Leonhardt sei Dank.

'Schnell. Bevor das hier jemand bemerkt.'

POV King Depp

Seit diesem einem Lebkuchen lag ich jetzt im Bett. Hohes Fieber hatte man mir gesagt. Schlafen konnte ich kaum noch. Nur so Halbschlaf. Nicht ganz da aber auch nicht ganz weg. Am Liebsten wär mir gerade nach sterben zumute. Klitschnass vom ganzen Schwitzen fror es mich mittlerweile wieder.
Auf einmal spürte ich eine Wärme an meiner Wange. Ich wollte die Augen öffnen, aber es ging nicht. Zu hören war auch nichts. Obwohl, wenn ich ganz genau hinhöre, meine ich einen Atem zu vernehmen. War hier jemand? Und wenn ja, wie war er ohne Erlaubnis und ohne Ankündigung hereingekommen? Ein Mörder? Mein Mörder? Möglich.

Die Wärme wanderte zu meinen Lippen und berührte diese leicht. Sanft schob sich etwas zwischen meine Lippen und öffnete so meinen Mund. Sekunden später vernahm ich eine kühle Flüssigkeit auf meiner Zunge. Es schmeckte ekelhaft, zu gerne hätte ich es wieder ausgespuckt, jedoch konnte ich mich noch immer nicht bewegen. Ich kämpfte, doch es brachte nichts, zu schwach.
Die Wärme verschwand komplett, doch dann kam sie wieder zurück berührte mich nach und nach von Kopf bis Fuß, von Arm zu Bein. Selbst an meinem Gemächte spürte ich die Wärme. Meine Glieder entspannten sich augenblicklich und das war das erste Mal seit Tagen. Wärme und Entspannung. Die Berührung verschwand und die Wärme blieb. Ich glitt daraufhin endlich in einen tiefen Schlaf. Ich spürte die Heilung näher kommen.

POV Rosemaria

Endlich fertig, beobachtete ich den König nun noch eine Weile. Friedlich lag er da und schlief. Am ganzen Körper hatte ich ihn berührt. Zum Glück scheint er nicht ganz bei Sinnen gewesen zu sein. Immerhin hatte ich auch sein bestes Stück berührt und musste es einmassieren. Ist ganz hart dabei geworden. Aber was sollte ich machen, die Moorhexe hat mich gewarnt, dass alles was nicht mit der Tinktur in Berührung kommt für immer taub wird. Sprich man spürt an der Stelle nichts mehr. Umgedreht hab ich ihn auch noch und dort alles einmassiert. Da hat er aber schon tief und fest geschlafen. Schon erstaunlich, wie wehrlos er im Grunde vor mir liegt. Würde ich ihm ein Kissen aufdrücken wäre er für immer weg. Okay wo kommen diese Gedanken jetzt wieder her? Husch weg. Lieber wieder zurück zu seiner Rückseite. Also einen Knackarsch hat der Herr ja schon. Oh je, diese Gedanken sind auch nicht besser.
Wohl sinnvoller ich gehe jetzt.

Ich setzte gerade zum Gehen an, da bricht die Tür auf und vier Soldaten stürmen herein. Sie erblicken mich so gleich und ehe ich mich versehen habe, liege ich in Ketten wieder im Verließ. Gleiche ungemütliche Zelle wie zuvor.

Eine halbe Stunde hänge ich hier vielleicht schon ungefähr herum. Meine Hände bringen mich schon wieder um.
Plötzlich öffnet sich die Zellentür und herein tritt ein mir unbekannter Soldat. Er macht mich stumm los und zerrt mich anschließend hinter sich her.
Wir gehen nicht lange, da bleibt er vor einer großen Eisentüre stehen klopft einige Male in einem bestimmten Rhythmus und simsalabim die Tür öffnet sich.

Als ich hinein trete stockt mir der Atem. Verschiedene Gerätschaften stehen im Raum verteilt. In der Mitte ein Mann.
Hier komm ich nicht mehr lebend raus. Und wenn, dann als Krüppel.