𝟎𝟐

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Ich wartete ungeduldig in meinem Zimmer, mir ging das so auf die nerven. Vorallding das mein Bruder nicht mal was dagegen unternimmt, nervte mich noch mehr. Was ist denn bitte so wichtig das 1. dieser Junge nachts zu meinem Bruder kommt und 2. mich hier einsperrt. Ich überlegte was ich machen könnte, ich schaute mich in meinem Zimmer um bis mein Blick auf meinem Fenster landete. Ich tapste zum Fenster und öffnete es. Meine Augen versuchten sich draußen ans Dunkle zu gewöhnen damit ich ungefähr wissen konnte wie tief es ist und ob ich den Sprung unverletzt schaffen würde.

Ach, scheiß drauf.

Somit ging ich auch schon ein paar Schritte zurück. Ich atmete nochmal kurz ein bevor ich auch schon Richtung Fenster lossprintete. Die kühle Briese, überzog eine Gänsehaut über meine Haut und während ich fiel, ist mir wieder eingefallen wieso das eine sehr schlechte Idee war. Im nächsten Moment machte ich auch schon eine Bekanntschaft mit unserem Dornbusch. Die Dornen drungen in meine Haut und ich versuchte nicht laut aufzuschreien. Ich wusste schon direkt das ich viele Wunden haben werde und wahrscheinlich blute.

Verdammte Scheiße, ich werde diesen Busch danach sowas von verbrennen.

Ich versuchte langsam und behutsam aufzustehen doch die Dornen gewehrten mir nicht diesen Wunsch. Erschöpft lies ich mich wieder in den Busch fallen und überlegte was ich machen sollte. Es wäre so lächerlich wenn ich nach meinem Bruder rufen würde, vorallding wenn dieser Junge immernoch da ist. Danach würde mich bestimmt die ganze Schule als das 'Buschmädchen' kennen, worauf ich ehrlich gesagt nicht so Lust hätte. Ich schloss meine Augen und legte meinen Kopf in den Nacken und ging alle möglichen Sitationen durch. Meine Gedanken wurden durch ein Räuspern unterbrochen. Sofort schoss mein Kopf nach vorne was ich sehr bereute. Ich bewegte dabei meinen ganzen Körper und die Dornen drückten sich noch mehr in meine Haut.

"Scheiße, tut das weh." Fluchte ich leise vor mich hin und keuchte auf.

"Wie idiotisch muss man sein das man in einen Dornbusch springt obwohl man hier schon seit wie vielen Jahren lebt?" Seinen spottischen Unterton konnte man klar und deutlich raushören. Am liebsten würde ich im Boden versinken, wieso musste nicht Haruto rauskommen, wieso er?

"Willst du da weiter rumstehen oder mir mal helfen?" Antwortete ich daraufhin nur mit einem gereizten Unterton. Ich hörte ihn kurz lachen bevor er mir auch schon näher kam. Selbst in diesem schlechten Licht leuchteten seine Augen so intensiv. Er blieb ein paar Centimeter vor mir stehen und schaute auf mich wieder mal herab. Das erinnerte mich an die Sitation die erst heute Morgen passiert ist. Nur dass er tatsächlich diesmal das hier ganz amüsant findet.

"Hast du jemals gesehen das ein Fuchs einem Kaninchen in Not geholfen hat?" Er lehnte sich etwas nach vorne. Ein leichtes Grinsen umspielte seine Lippen und ich schüttelte nur meinen Kopf.

"Nein, Füchse sind Einzelgänger und wenn überhaupt würden sie das Kaninchen fressen." Antwortete ich auf seine Frage.

"Exakt." Somit drehte sich der Braunhaarige um und machte sich davon in Richtung Straße. Kurz Überrascht von seiner Handelung, rief ich ihm nach.

"Hey! Du Arschloch. Lass mich doch hier nicht liegen." Ich versuchte dabei so leise wie möglich das ihm zuzurufen. Ich hoffte wirklich das er wieder zurückkommen würde, doch plötzlich hörte ich wie ein Motor startete und ein schwarzes Motorrad auf der Straße in hoher Geschwindigkeit davon raste.

Hat er mich im ernst jetzt hier alleine gelassen?

Ich hatte jetzt  2 Optionen. Option 1: ich rufe nach meinem Bruder und frage ob er mich hier rausholen kann oder Option 2: ich werde mich mit einem Schwung aus dem Busch rollen. Ich hatte mich direkt für Option 2 entschieden da ich absolut keine Lust auf die Kommentare von meinem Bruder hatte. Somit zählte ich langsam in meinem Kopf runter und machte mich schonmal auf die Schmerzen bereit.

𝐌𝐘 𝐃𝐑𝐔𝐆, ꜱᴜɴᴀWo Geschichten leben. Entdecke jetzt