Dizzy

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Am Morgen darauf wachte Harry mit einem gemischten Gefühl auf. Er dachte an Louis und daran, dass er ihn gefragt hatte ob sie was gemeinsam machen wollen. Harry überlegte ob das so etwas wie ein Date war...
Es war ein wenig komisch. Immerhin hatten sie sich schon mehr als einmal nur zu zweit getroffen. Harry war auch schon mehr als einmal in seinen Armen eingeschlafen und außerdem kannte Lou seine Geschichte. Trotzdem würde es das erste Mal sein, dass sie sich trafen, einfach um gemeinsam etwas zu unternehmen.

Harry freute sich darauf. Auf Louis, auf die Quallen. Schon ewig hatte er sie nicht mehr gesehen und er konnte es kaum erwarten wieder auf der Bank zu sitzen. Zusätzlich war es eine Herausforderung in den Zoo zu gehen. Es würden bestimmt viele Menschen dort sein, dachte Harry, außerdem war er schon seit Ewigkeiten nicht mehr dort gewesen.

Er dachte wieder an Louis und daran, dass er sich sicher bei ihm fühlte. In seiner Nähe konnte er abschalten, mal eine Sekunde nicht an die anderen Sachen denken und die Ruhe genießen.

Ein leises Klopfen riss Harry aus seinen Gedanken. Die Zeit hatte er ganz vergessen, so wie er in seinem warmen Bett gelegen und an die Decke gesehen hatte. Seine Mum betrat leise das Zimmer und sah ihn sanft an, als sie ihn im Bett liegen sah. Für ein paar Minuten setzte sie sich zu ihm und streichelte durch seine Haare, bis es wirklich schon spät war und Harry sich aus dem Bett kämpfte.

Er hatte nicht mehr viel Zeit, musste sich also beeilen, weswegen er schnell ins Badezimmer ging, um sich fertig für die Schule zu machen. Er nahm sich seine Zahnbürste aus dem kleinen blauen Becher und musste kurz innehalten, als sein Blick am Spiegel und somit auf seinem Körper hängenblieb.

Plötzlich kroch dieses merkwürdige Gefühl in ihm hoch, überrollte ihn ohne jegliche Vorwarnung. Er fühlte sich unglaublich unwohl. Bilder, Gefühle, an die er nie wieder denken wollte, prasselten auf ihn ein, ohne dass er etwas dagegen tun konnte. Augenblicklich fühlte er sich in der Zeit zurückgeworfen und wollte nichts lieber als schreien und treten und rennen und nie wieder stehenbleiben.

,,Mum?", schrie er panisch und krallte sich in seinen Haaren fest. Keine Minute später stand Anne vor dem Badezimmer und fragte beunruhigt nach ihrem Sohn. ,,Harry? Was ist los?" Der Lockenkopf unterdrückte ein Schluchzen und wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht. Als er nicht antwortete wuchs die Sorge seiner Mum immer mehr und mehr. ,,Schatz darf ich reinkommen?", fragte sie behutsam. Nachdem Harry kurz überlegt hatte stimmte er zu, weshalb sie eine Moment später neben ihm auf dem Badewannenrand platz nahm.

,,Was ist los hm?" Harry war immer noch damit beschäftigt seine panische Atmung unter Kontrolle zu bringen. ,,I- Ich...ich muss duschen." Anne sah ihn sanft an. ,,Aber das ist doch okay", sagte sie und wollte ihm über den Rücken streicheln, doch er zuckte zurück. ,,N- Nein, Louis er- er wartet auf mich. Ich muss in die Schule", sagte er und konnte ein Schluchzen nicht mehr unterdrücken. ,,Shh", flüsterte Anne, versuchte ihn zu beruhigen, auch ohne ihn anzufassen. ,,Magst du ihm eine Nachricht schreiben? Sonst geh ich schnell rüber und sag bescheid, das wäre kein Problem, Harry", sagte sie leise. ,,Nachricht", nuschelte der Lockenkopf schnell, denn er wollte nicht, dass Louis sich unnötig sorgen machte. ,,Okay", flüsterte Anne. ,,Dann bring ich dir dein Handy und was frisches zum Anziehen hm?" Harry nickte zögerlich. ,,Danke"

Einen Moment blieb er noch auf dem Rand der Badewanne sitzen und atmete tief durch. Die Hände hatte er auf seinen Oberschenkeln abgestützt, die Augen geschlossen. Ein paar Minuten vergingen, als seine Mum leise anklopfte und dann ins Badezimmer kam. unter dem Arm hatte sie ein weiches großes Handtuch geklemmt und in der anderen ein Wasserglas und die zwei Tabletten. Harry nahm ihr die Sachen ab, sodass sie ihm noch schnell aus seinem Zimmer das Handy und ein paar frische Klamotten bringen konnte.

,,Darf ich abschließen?", fragte Harry schwach als sie wieder bei ihm war. Anne sah ihn einen Moment nachdenklich an. Sie schloss kurz die Augen, atmete tief durch, als müsse sie sich überwinden ihm die Erlaubnis zu geben.
,,Ja, darfst du", sagte sie schließlich. Harry sah ihr in die Augen, konnte den Schmerz erkennen, der sich in ihnen widerspiegelte.
Harry hielt das nicht aus.
Er wand den Blick ab.

Next to me║Larry Stylinson FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt