Vergangenheit

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Damit die liebe @SpezialSnickers was zum lesen hat ;-) .... und alle anderen die Lust dazu haben ^.^

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Versunken in seinen Erinnerungen, wie alles begann, saß Akihito Takaba entspannt auf dem Boden, sah aus dem Fenster und nippte gelegentlich an seinem Glas Whiskey. Lieẞ seinen Blick über die Gebäude Shinjukus schweifen.

Er war schon einmal hier, vor langer Zeit, in Tokio, mit seinen Eltern. Ja, damals, vor so vielen Jahren. Als kleiner Junge, welcher ihre Hand gehalten und alles Neue um sich herum aufsog wie ein Schwamm.
Er erinnerte sich daran, wie gut es ihm schon damals hier gefiel. Sie hatten gemeinsam Urlaub gemacht. Die beiden wollten ihm die Welt zeigen, vor allem dieses Land und die Kultur, welche sie selber so liebten.
Seine Eltern hatten schon immer eine tiefe Verbindung zu diesem Land.
Warum, wusste er nicht. Aber diese Tatsache half ihm bei der Entscheidung, wohin er ziehen, wo er von nun an leben wollte, ungemein.

Akihitos Eltern waren nicht mehr am Leben. Sie wurden vor seinen Augen ermordet. Kurz nach diesem letzten gemeinsamen Urlaub.

Fremde Männer stürmten eines Abends ihr Haus und schlugen seine Mutter zu Boden bevor sie ihr in den Kopf schossen.
Sie hatte keine Chance gehabt ihren Mann zu warnen, der in diesem Augenblick mit dem jungen Akihito im Garten spielte und ihm mal wieder stundenlang Selbstverteidigungstechniken und Kampfsportarten beibrachte. Es ging alles zu schnell.

Als sein Vater bemerkte, dass irgendetwas nicht stimmte, schickte er ihn durch die Hintertür zurück ins Haus und eilte zu seiner Frau in die Küche.
Was sich als fatale Idee erwies, denn dort wurde er schon erwartet.
Die Gangster folterten ihn grausam, bevor sie ihm letztlich Gnade erwiesen und ihn erschossen.

Hatten sie bekommen, was sie wollten?

Akihito wusste es nicht. Bis heute nicht. Er wusste nur, dass seine Eltern umgebracht wurden, vor seinen Augen gefoltert und verstümmelt. Sah es heute noch in seinen Träumen.

Akihito rannte damals durch die offene Glastür auf ihre Terrasse um weinend und schreiend auf die Knie zu fallen.
Bis das Haus hinter ihm mit einem Mal explodierte und die Druckwelle ihn in den Pool schleuderte. Es rettete ihm zwar das Leben, ließ ihn jedoch als Waisen zurück.

Von da an lebte er die nächsten Jahre bei verschiedenen Pflegefamilien.
Aber keine kam mit dem Jugendlichen so wirklich zurecht. Er hatte sich verändert. Er hatte aufgehört zu lachen, zu leben, wollte Rache.
Rache an den Monstern nehmen, welche ihm sein Leben von jetzt auf gleich zerstört hatten.

Dies hatte er sich in den Kopf gesetzt und mit den Monaten und Jahren wurde dieses Verlangen nach Vergeltung nur noch mächtiger. So stark, dass er sich eines Abends eine Waffe mit Schalldämpfer und Munition über das Darknet besorgte, mit dem Geld welches er über die Monate hinweg seinen verschiedenen Pflegeeltern entwendete.

Von diesem Zeitpunkt an brachte er sich selber in einem abgelegenen Waldstück das Schießen bei. Und stellte erstaunt fest, das es ihm richtiggehend leicht fiel den Abzug zu drücken.
Die Nächte verbrachte er auf den Straßen, um seine Kampftechniken nicht zu verlernen, welche ihm sein Vater beibrachte.
Legte sich mit jedem an, der ihn auch nur schief ansah und es drauf anlegte ihn herauszufordern.

Was Akihito zu diesem Zeitpunkt nicht wusste ... er wurde beobachtet.

Tag für Tag. Wochenlang.


Der fremde Mann war ein Sniper, ein Scharfschütze im Ruhestand.
Welcher beim ersten Bataillon des vierten Regiments im Marine Corps diente und für sein Vaterland in den Krieg zog und unzählige Menschenleben beendete.
Er war eine gefürchtete Legende unter den Schützen.
Eines hatten sie jedoch gemeinsam. Sie beide wollten Vergeltung.
Rache an den Personen die ihn nach seinen Pflichtjahren wie ein Stück Dreck sich selbst überlassen hatten. Durch den Krieg mit Wunden übersät, einer fast gänzlich fehlenden Hand, psychische Probleme und einer mickrigen Frührente.

Unter Wölfen - Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt