Entführt

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Seit drei Wochen hatten Asami und Akihito nun ein Verhältnis. Der Lover von Asami Ryuichi. Das hatte Akihito zuerst gar nicht gefallen. Hatte er sich doch irgendwie wie ein Sexspielzeug gefühlt. Doch mittlerweile störte der Gedanke ihn nicht mehr wirklich. Er fühlte sich einfach zu geborgen in Asamis Armen und das, obwohl dieser ihm bei jeder Gelegenheit alles fest und hoch band, was es da so zu binden gibt.
Asami gingen in dieser Hinsicht nie die Ideen aus.

Aber er verletzte ihn nicht und sorgte dafür, dass Akihito ebenfalls seinen Spaß dabei hatte.

Allmählich akzeptierten Asamis Männer ihn sogar, nun da sie gemerkt hatten, dass es nicht nur eine kurze Laune ihres Bosses war, und waren Aki regelrecht dankbar dafür, dass er dieses Spiel mitspielte.
Denn seit er den Jüngeren in seinem Bett hatte, war der gefährliche Yakuza ausgeglichener und besser gelaunt. Ganz zur Freude seiner Untergebenen.



Takaba setzte sich in dem riesigen Bett auf und schaute verschlafen auf die leere Fläche neben sich. Er war allein. Nun ja - dann konnte er heute endlich mal alleine duschen.
Der Kleinere lief gemächlich ins Bad und stellte sich vor den gewaltigen Spiegel, betrachtete sich.

Neue Bissspuren, Kratzer und zarte blaue Flecken - er konnte immer noch das weiche Leder der Riemen um seine Fuß-und Handgelenke spüren.
Doch trotz allem fühlte er sich ausgezeichnet. Er konnte nach Jahren endlich wieder friedlich schlafen. Es gab mittlerweile sogar Nächte, in denen er gar nichts mehr träumte.
Zwar wusste er nicht, ob es an der Erschöpfung oder an Asamis Gegenwart lag - aber das war ihm auch eigentlich egal.
Er mochte diesen Mafiaboss und vertraute ihm.

Nach einer langen ausgiebigen Dusche zog sich Aki an und verließ das Penthouse. Schließlich musste er zur Arbeit. Bei diesem Gedanken lächelte er leicht.


Sein Arbeitstag verlief reibungslos und ohne Zwischenfälle, was jedoch zur Folge hatte, das die Zeit einfach nicht verging.

Nach Schichtende trat er vor das Restaurant und streckte seine müden Gelenke etwas, um sich locker zu machen, als er auch schon die schwarze Limousine entdeckte, welche auf ihn wartete.
Er stieg ein, ohne den Bodyguards Ärger zu machen, und ließ sich auf die bequeme Rücksitzbank sinken.
Sie fuhren zu seiner Überraschung ins Shion.
Akihito war es mittlerweile gewöhnt von den Gästen, die vor dem Club warteten, angestarrt zu werden, wenn er aus dem schwarzen Wagen stieg und den Club betrat, ohne sich anzustellen.

Er ging in Asamis Büro und blieb urplötzlich wie angewurzelt stehen.
Asami saß hinter seinem Schreibtisch. Die Hände ineinander gefaltet und starrte mit kaltem Blick auf den Fernseher ihm gegenüber.
Kirishima uns Suoh befanden sich ebenfalls im Büro und verfolgen die Nachrichten des heutigen Nachmittags.

Auch Akihito konnte sich nicht vom Fernseher abwenden.
Kannte er doch diese Szenen und Bilder nur zu gut. Allerdings war eigentlich er für solche Nachrichten verantwortlich!

Der Reporter berichtete in diesem Moment über sechs Morde, die im Laufe des heutigen Nachmittags stattgefunden hatten. Sechs Menschen, welche anscheinend willkürlich auf offener Straße mit einem einzigen gezielten Schuss in den Kopf getötet wurden.

Die Polizei konnte zum jetzigen Zeitpunkt noch keine genauen Angaben machen.
Aber es musste laut Analyse ein Scharfschütze gewesen sein, der aus mindestens 3000m geschossen hatte.

Akihito wurde etwas bleich im Gesicht, als eine Aufnahme eingeblendet wurde, die diesen Teil Tokyos zeigte. Die Stellen, an denen die Menschen starben, waren durch einen roten Punkt markiert worden.
Dieses Bild sollte den Mitmenschen nur veranschaulichen wie verstreut die Anschläge begangen wurden - anscheinend ohne Plan.
Doch Akihito hatte einen schlimmen Verdacht. Den er heute Nacht unbedingt überprüfen musste.

Unter Wölfen - Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt