Mason und Amelia waren immer noch dabei die Karten einzuwerfen. Sie waren bereits bei einigen Freunden gewesen, doch sie hatten so viele Karten, dass sie diese auch bei fremden Leuten einwarfen, in der Hoffnung, dass dort keine alten Leute wohnten, die von einigen Karten vermutlich ziemlich verstört gewesen wären.
Auch wenn keiner der Beiden es vermutlich zugeben würde, vor allem nicht Amelia, hatten sie ziemlich viel Spaß dabei. Sobald irgendwelche Pärchen an ihnen vorbeiliefen, machten sich die Beiden über diese lustig, teilweise sogar so laut, dass diese es bemerkten.
„Guck mal, das knutschende Paar dort", lachte Mason und zeigte ziemlich auffällig in die Richtung der Angesprochenen, die auf einer Parkbank saßen und sich gegenseitig aufaßen.
„Was ist mit denen?", fragte Amelia und hob verwirrt eine Augenbraue.
„Du solltest ihnen ebenfalls eine Karte geben." Mason grinste verschmitzt, wobei seine Betonung des Satzes auf eine Aufforderung schließen lies.
„Wieso ich?" Amelia verzog das Gesicht, doch Mason rückte schnell mit einer Erklärung heraus.
„Sonst steht Morgen in der Zeitung, einsamer Fußballspieler verteilt Karten gegen den Valentinstag."Amelia lachte, schließlich war die Vorstellung ziemlich lustig.
„Lach nicht, das ist nicht lustig." Mason seufzte, riss sich aber anschließend wieder zusammen. „Also jetzt bring den zwei Turteltauben die Karte, dann können wir weiter."
Die Angesprochene schaute Mason nochmals mit bösem Blick an, ehe sie es aber doch tat. Es war ein Kampf gegen ihre innere Stimme, die ihr versuchte klarzumachen, dass das keine gute Idee war.„Guten Tag." Amelia stellte sich vor das Pärchen, welches sich Gott sei Dank nicht mehr die Zungen in den Hals steckte. „Hier bitte, zum Valentinstag." Sie setzte ein Lächeln auf, als sie ihnen die Karte überreichte. Der Kerl nahm die Karte entgegen, überflog den Text und schaute seine Freundin anschließend überfordert an. Amelia beeilte sich dabei, zu verschwinden, dann hörte sie, wie der Typ anfing zu schimpfen und sie zu beleidigen.
Mit weit aufgerissenen Augen kam sie bei Mason an, der sich vor Lachen gar nicht mehr einbekam. Amelia hatte sich nicht getraut mehr umzudrehen, doch sie wusste, dass der Kerl nicht gerade begeistert war. Doch Mason fand das Ganze mehr als lustig und weinte bereits vor Lachen.
„Jetzt lass uns schnell weiter." Amelia zog an Masons Arm und versuchte ihn dazu zu bekommen, sich zu bewegen. Doch er lachte immer noch und rührte sich keinen Meter.
„Ich-, Ich dachte, der schlägt dich gleich", presste er unter dem Lachen hervor.
,,Und da lachst du erstmal, anstatt mich zu retten?" Amelia schnaubte empört. „Sehr nett, Mason."Nachdem sich Mason endlich wieder beruhigt hatte, konnte Amelia endlich wieder durchatmen, da sie so nicht mehr im Sichtfeld des Pärchens war.
Gerade waren sie dabei, die letzten Karten loszuwerden, als Amelia eine ziemlich kitschige Werbetafel entdeckte. Sie war bloß aus Pappe, trotzdem fiel durch die unendlichen rosatöne auf.Mason war diese gar nicht mal aufgefallen, denn er war gerade dabei, an dieser vorbeizulaufen, doch Amelia blieb davor stehen und schaute sich diese argwöhnisch an. Diese Werbetafel für irgendwelche Schokolade in Herzchenform war kaum an Kitsch zu überbieten.
„Mir gefällt das nicht", murmelte sie und starrte auf die rosafarbene Pappe.
Mason blieb bloß stehen, da er bemerkte, dass die Dunkelhaarige nicht mehr neben ihm lief, drehte sich dann suchend nach ihr um, ehe er sich hinter sie stellte und das Plakat ebenfalls bewunderte.
„Wolke 7 - mit unserer Schokolade. Garantiert süß", las Mason vor und verkniff sich ein Lachen, musterte dann Amelia fragend, die das Ganze immer noch kritisch musterte.„Dein Blick gefällt mir nicht, was hast du vor?" Mason realisierte, dass Amelia das Plakat nicht betrachtete, weil es ihr so gefiel, sondern aus einem ganz anderen Grund. „Nein, Amelia. Lass es."
Die Panik in Masons Stimme war kaum zu überhören, doch Amelia war bereits, dabei an der Werbetafel zu ziehen.„Weißt du, Mason. Wer auf Wolke sieben ist, kann tief fallen." Amelia grinste verschmitzt, ihr Blick verriet, dass sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, was sie durchsetzen würde.
Die Beiden konnten von Glück reden, dass es bereits dämmerte, und keine Menschenseele in dem Moment dort vorbeilief.
„Ich glaube eher, wir sind tief gefallen, schließlich begehen wir gerade eine Straftat." Die Panik in Masons Stimme war kaum zu überhören und er überlegte, wer er Amelia daran hindern konnte. „Bitte lass es, wir werden noch erwischt", flehte Mason, doch mit einem Mal knallte die Werbetafel vor ihn auf den steinerten Boden und machte dabei einen entsetzlichen Lärm. Natürlich würde das jetzt für Aufmerksamkeit sorgen, weshalb Amelia schnell nach Masons Hand griff, denn er war immer noch erschrocken darüber, und ihn somit zum Rennen brachte.Erst nachdem sie einige Straßen von dem Tatort entfernt waren, konnten die Beiden durchatmen und natürlich war Mason völlig außer sich.
„Amelia, du spinnst doch, du kannst sowas nicht machen!", schrie er und raufte sich durch die Haare. „Was ist, wenn uns jemand gesehen hat?"
Doch die Angesprochene war noch außer Atem, konnte ihm demnach nicht antworten und ich war damit beschäftigt, nach Luft zu ringen.
„Gott, du bist so dämlich. Ich weiß gar nicht, wieso ich noch mit dir Zeit verbringe." Mason lief nervös auf und ab.„Jetzt beruhig dich, uns hat schon niemand gesehen." Amelia lachte. Auch, wenn das Ganze ziemlich bescheuert war, hatte ihr das mehr als gut getan. Das Gefühl von Freude, was sich verspürte, war so intensiv, dass sie nicht aufhören konnte zu grinsen. Sie hatte so etwas noch nie getan, und sie würde es vermutlich nicht nochmal machen, doch es war etwas, was sie im Leben nicht mehr vergessen würde. Genauso wie Masons empörten Blick.
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F. U AMOR - mason mount
Fanfiction━━ 𝗙. 𝗨 𝗔𝗠𝗢𝗥 💌 Worin sie der Liebe eigentlich einen Streich spielen wollten, doch Amor andere Pläne für die Beiden hat. © CHVRZLLY, 2022