Jedes Jahr hatte Amelia die Hoffnung, dass sie den 14. Februar nicht alleine durchstehen musste, denn für die junge Frau gab es keinen schlimmeren Tag, als den Valentinstag. Für sie, war dieser Tag, eine Erfindung des Teufels, der den einsamen Menschen nochmals vor Augen führen sollte, wie einsam, sie tatsächlich waren.
Dieses Jahr sah es gut für die Dunkelhaarige aus, denn sie hatte seit einigen Wochen eine Bekanntschaft, mit der sie sich mehr als gut verstand.
Doch natürlich war das Universum nicht auf ihrer Seite und er beendete, was auch immer es zwischen ihnen gewesen war, noch im Januar.Das Schlimmste an der ganzen Sache war, dass ihr Freundeskreis, zugegeben eigentlich war es nicht mal ihr eigener Freundeskreis, sondern der ihrer besten Freundin, in den sie einfach so hineingezogen wurde, so ziemlich alle in einer Beziehung waren. Alle, außer einer.
Natürlich versuchten die anderen der Gruppe Amelia und den anderen Single miteinander zu verkuppeln, – nur war sein Name Mason Mount, und alleine der Name schreckte die junge Frau ab.
Er war ein großer Name in England, zumindest unter denen, die Fußball liebten. Amelia war keiner von denen und trotzdem kannte sie ihn. Das sollte schon einiges bedeuten.„Amelia, er ist wirklich nett, du solltest ihn wenigstens mal richtig kennen.“ Quinn versuchte ihre beste Freundin zum wiederholten Male zu überreden, es mit Mason zu versuchen. Doch die Dunkelhaarige war mehr als stur, weshalb sie, wie bereits die Male zuvor, die Aussage gekonnt ignorierte.
„Habe ich da eigentlich auch ein Wort mitzureden?“, fragte Mason, welcher die Augenbrauen zusammenzog. Quinn und er kannten sich schon ewig, vermutlich sogar länger als Amelia ihre beste Freundin kannte. Doch das änderte nichts an der Tatsache, dass Amelia Mason nicht wirklich leiden konnte.„Nein, hast du nicht, also schweig.“ Quinn schmunzelte, konnte wie so oft nicht ernst bleiben, doch Mason nahm das nur Augen verdrehend zur Kenntnis.
„Quinn, lass es. Wirklich“, stöhnte Amelia genervt auf und vergrub anschließend ihr Gesicht in ihren Händen.
„Da stimme ich zu“, kommentierte Mason nun, woraufhin die Angesprochene anfing zu grinsen.
„Jetzt seid ihr sogar schon einer Meinung“, schwärmte Quinn und zwinkerte in Richtung der Beiden.Glücklicherweise ließ Quinn die Beiden dann in Ruhe, dann sie fing an sich mit den anderen über ihre Pläne bezüglich des Valentinstags zu unterhalten.
Amelia wunderte es, dass man diesen Tag gemeinsam mit dem Partner plante, sie hatte immer gedacht, dass es eine Überraschung werden würde.
Während sie am Anfang noch recht interessiert den Gesprächen lauschte, schaltete sie schnell ab, denn es wurde immer kitschiger. Widerlich.Aus diesem Grund beschloss Amelia in die Küche zu gehen, um nach etwas zu trinken zu suchen, denn was keinem auffiel, waren die Flaschen auf dem Tisch allesamt leer. Glücklicherweise war ihr das Haus einigermaßen bekannt, sodass sie wusste, wo ihre beste Freundin die Getränke verstaute.
Hinter ihr ertönte plötzlich Schritte, weshalb sie sich erschrocken umdrehte, um dann in das lachende Gesicht Masons zu sehen.
„Dein Gesicht hättest du sehen müssen.“ Der Brünette bekam sich vor Lachen kaum noch ein, versuchte ihren Gesichtsausdruck nachzumachen, damit sie seine Reaktion nachvollziehen konnte, doch das brachte ihn nur noch mehr zum Lachen.„Du bist so kindisch.“ Amelia verdrehte die Augen, wandte Mason wieder den Rücken zu, woraufhin er sich langsam wieder beruhigte.
„Und du ziemlich unsympathisch“, antwortete Mason, trat neben sie und griff nach einer Flasche Bier.
„Danke, gleichfalls.“Mason öffnete die Flasche mit dem Flaschenöffner, wobei er die junge Frau beobachtete, wie sie unentschlossen mit ihrem Blick über die Flaschen huschte.
„Kannst dich wohl nicht entscheiden“, kommentierte Mason das Ganze schmunzelnd, was Amelia natürlich nervte. „Ist das der Grund, wieso du Single bist? Weil du dich nicht entscheiden kannst?“„Kannst du bitte einmal deine Fresse halten?“ Amelias Stimme wurde laut. Ziemlich laut, – sodass sogar das Gespräch im Nebenzimmer verstummte. Doch nachdem kurz Stille geherrscht hatte, plauderten sie wieder fröhlich los.
„Hey, ich meine es nicht böse.“ Mason hob entschuldigend die Hände, wobei ihm fast die Flasche aus der Hand fiel.„Du bist nervig, weißt du das?“ Amelia griff schlussendlich nach einer Wasserflasche.
„Eindeutige Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung, deshalb nimmst du die sicherste Option“, kommentierte der Fußballspieler und fing an zu grinsen, als er sah, dass der jungen Frau die Worte fehlten. „Und um deine Frage zu beantworten, ich weiß, dass ich nervig bin, aber das Gespräch der anderen ist sogar noch um einiges nerviger.“
Mason trank einen großen Schluck aus seiner Flasche, verzog anschließend das Gesicht.„Du konntest dich entscheiden, hast aber wohl die falsche Wahl getroffen.“
Diesmal war Amelia diejenigen, die zu Grinsen begann. „Und ja, ich kann das Thema echt nicht hören. Valentinstag. Schwachsinnig.“Mason schien eine Weile nachzudenken, musterte Amelia dabei.
„Wir sind schon wieder einer Meinung. Schon das zweite Mal heute Abend.“ Er hob die Augenbrauen und trank nochmals einen Schluck aus der Flasche. Nein, es schmeckte immer noch nicht. „Und das mit der falschen Wahl stimmt tatsächlich.“ Sein Gesichtsausdruck wurde ernst. Amelia fragte sich, ob er damit das Bier meinte oder ob er von den Frauen sprach, für die er sich im Laufe seines Lebens entschieden hatte.Die Beiden schwiegen eine Weile. Mason starrte sein Bier an, verzichtete jedoch auf einen weiteren Schluck, während Amelia ihren Blick nochmals auf die anderen Getränke richtete. Vielleicht wollte sie doch etwas anderes?
„Ich habe einfach keine Lust auf Valentinstag. Der ist so unglaublich kitschig und ich will nicht diese glücklichen Pärchen sehen, um dann zu realisieren, wie einsam ich bin“, sagte Amelia plötzlich, womit sie nicht nur Mason, sondern auch sich mehr als überraschte.
„Dann lass uns etwas dagegen tun“, antwortete er, ohne großartig darüber nachzudenken. „Also gegen die kitschigen Pärchen natürlich.“Ein Grinsen schlich sich auf seine Lippen, welches Amelia zögerlich, aber irgendwann doch, erwiderte.
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F. U AMOR - mason mount
أدب الهواة━━ 𝗙. 𝗨 𝗔𝗠𝗢𝗥 💌 Worin sie der Liebe eigentlich einen Streich spielen wollten, doch Amor andere Pläne für die Beiden hat. © CHVRZLLY, 2022