70. Kapitel: One call away

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Emmi

Weder Markus noch ich wussten wie lange wir dort draußen standen. Es fühlte sich einfach so gut an, wie er seine Arme um mich legte und ich wusste, dass ich bei ihm sicher bin. Es war viel zu viel Zeit vergangen und nun war endlich der Moment gekommen. Als wir uns von einander lösten viel mir direkt auf, dass Maxi und Amelie wohl schon rein gegangen waren.
,,Wollen wir auch wieder rein?" fragte Markus mich. Auch wenn es Sommer war wurde es so langsam frisch draußen. Trotzdem musste ich noch etwas ansprechen.
,,Kannst du mir vorher etwas versprechen?" Durch das Licht der Straßenlaterne sah ich wie Markus mich fragend anschaute.
,,Rede mit Amelie, bitte. Es wird einfach nicht besser." Ich hoffte so sehr, dass er ja sagte. Irgendeiner von den beiden musste den ersten Schritt machen.
,,Ich rede morgen mit ihr. Versprochen." antwortete er mir. Sofort lächelte ich ihn an und fiel ihm wieder in die Arme. Die ganzen Streitereien könnten morgen ein Ende haben. Nun abgesehen von Amelie und Maxi, aber das musste sie beim besten Willen selber klären.
,,Danke." nuschelte ich an seine Brust. Markus legte wieder seine Arme um mich und wir blieben noch ein bisschen draußen.

Als wir ein paar Minuten später wieder das Haus der Maximilians betraten war die Party wieder voll im Gange. Die Musik dröhnte laut aus der Anlage und die wilden Kerle spielten wohl grade Mario Kart. Wir betraten den Raum und natürlich lagen erst einmal alle Blicke auf uns. Wieso war mir das nur so klar? Ich schaute nach Markus der lachend die Augen verdrehte und mich dann an seiner Hand hinter sich her zog. Er setzte sich zu Leon und Maxi und ich lief ein Stück weiter und ging zu Amelie und Vanessa.
,,Habt ihr euch geküsst? Kann er gut küssen?" fragte Vanessa direkt.
,,Nein haben wir nicht, aber ja kann er." Es wäre ja nicht unser erster Kuss, wenn wir uns heute geküsst hätten.
,,Emmi ich freue mich so für dich. Wie ist es denn bei dir und Markus. Also küsst er ehr direkt so mit....." fing Nessi an, aber Amelie unterbrach sie direkt.
,,Stop! Abbruch! Wir reden hier von meinem Bruder das möchte ich alles gar nicht wissen." Ich fing nach ihrer Aussage an zu grinsen. Verstehen konnte ich sie auf jeden Fall. Hätte ich einen Bruder, dann würde ich diese Sachen auch nicht wissen wollen.
,,Also die Frage der Fragen. Seid ihr beiden nun zusammen?" fragte Amelie mich.
,,Nein." Die Reaktionen fielen unterschiedlich aus. Vanessa stöhnte genervt auf und Amelies Reaktion konnte selbst ich nicht deuten. Sie schaute einfach nur emotionslos grade aus.
,,Wieso?" fragte Vanessa direkt.
,,Lass den beiden ein bisschen Zeit. Die werden das schon schaffen, wenn sie so weit sind." mischte Amelie sich ein.
,,Im Gegensatz zu anderen hier im Raum schaffen sie das bestimmt." grinste Vanessa. Es war von ihr sicherlich nicht böse gemeint, aber Amelie hatte ich wohl ein bisschen falsch aufgenommen.
,,Könnt ihr euch nicht alle um euern eigenen Kram kümmern? Ist eurer Leben so langweilig, dass ihr euch ins meins einmischen müsst?" rief sie aufgebracht. Vanessa schaute Amelie geschockt an, aber diese war schon wütend aufgestanden um den Raum zu verlassen.
,,Amelie warte." Ich war erstaunt, denn Maxi war derjenige der sie abhalten wollte zu gehen.
,,NEIN! LASST MICH EINFACH IN RUHE!" kreischte sie und verließ den Raum. Ich schaute zu Markus und dieser nickte nur. Dann stand ich auf und wollte meiner besten Freundin hinter her laufen. Kurz vor der Tür ging ich allerdings wieder zurück und nahm mir eine Flasche Weinschorle mit.
,,Trinkt nicht zu viel." rief Markus mir noch hinter her.

Amelie saß in der Küche auf den Boden und lehnte mir dem Rücken an der Küchenzeile. Ihre blonden Locken fielen ihr ins Gesicht und sie starrte auf den Boden. Ich setzte mich zu ihr und hielt ihr die Flasche Weinschorle hin. Sie öffnete diese und nahm einen großen Schluck.
,,Was ist los? Wieso bist du direkt so ausgerastet?" fragte ich sie.
,,Bei meinen Freunden war immer der Ort wo ich mir nicht anhören musste wie gut ich mit Maxi zusammen passen würde. Es war ein Zufluchtsort für mich und nun darf ich es mir auch hier jeden Tag anhören." erklärte sie mir. Ich verstand sie mehr als gut, aber trotzdem hätte sie nicht direkt so ausrasten müssen.
,,Ich versteh dich, Amelie. Trotzdem hättest du Vanessa und auch Maxi nicht so anschreien müssen." versuchte ich auf sie einzureden.
,,Es war einfach zu viel und Maxi ist doch eh sauer auf mich." redete sie sich raus. Ich nahm ihr die Flasche ab und trank einen Schluck der Weinschorle.
,,Du könntest es ändern mit Maxi." Direkt sah sie mich sauer an. ,,Also nicht so. Es würde doch schon reichen wenn er nicht mehr sauer wäre." Innerlich wusste ich, dass Amelie niemals auf dieses Gespräch eingehen wird.
,,Es ist mir egal ob er sauer ist oder nicht. Maxi ist einfach nur der beste Freund von Markus." Es war wieder eine Ausrede.
,,Das stimmt nicht. Du hast selber zu mir gesagt, dass er ein guter Freund für dich geworden ist. Grade in der Zeit wo Markus im Krankenhaus lag und ich nicht da war."
,,Emmi bitte. Ich möchte einfach nicht drüber reden." sagte sie leise. Ich wusste, dass es keinen Sinn machte sie dazu zu zwingen und würde es deshalb bei dem Thema belassen.


Nachdem wir die Flasche tatsächlich ausgetrunken hatten und schon ordentlich angetrunken waren beschlossen wir zu den anderen zurück zu gehen.
,,Emmi warte." murmelte Amelie. Ich schaute sie fragend an und meine beste Freundin schaute traurig auf den Boden.
,,Wenn du und Markus euch mal streitet. Versprichst du mir, dass wir trotzdem beste Freunde bleiben?" Sie sagte es so unfassbar süß und ich nahm sie in meinen Arm.
,,Wir werden immer beste Freunde bleiben." versprach ich ihr. Dann gingen wir zu den anderen zurück.
Die wilden Kerle spielten grade überraschender Weise Karaoke. Ich lehnte mich mit Amelie an die Wand und wir schauten zu. Raban performte grade etwas und die Jungs lachten sich kaputt.
,,Markus du bist dran." rief Joschka. Dieser ging zu Maxi um den Song auszusuchen. Dann stellte sich Markus hin und nahm das Mikro.
,,Der Song ist für dich, Emmi." Geschockt und berührt hielt ich mir die Hand vor dem Mund. Es ertönte der Song ,,One Call away". Amelie legte einen Arm um mich und eine Träne kullerte über meine Wange. Das ganze Lied über schaute ich Markus in die Augen und er lächelte mich immer wieder an.
,,Er liebt dich Emmi. Aus tiefsten Herzen." hörte ich Amelie neben mir sagen, aber das nahm ich nicht ganz wahr. Meine ganze Konzentration lag auf Markus von Theumer.

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