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Panisch erwache ich aus meinem Schlaf und befinde mich unmittelbar im Sitzen. 

Was war das denn? Mein Herz rast wie verrückt. Ich spüre und höre es wie wild gegen meine Brust von innen hämmern. Es will sich nicht beruhigen. Ein Wall an Schweiß fließt meinen Rücken hinab, auch meine Hände sind durchtränkt. 

Nur ein Albtraum, bestimmt hatte ich nur einen Traum, versuche ich mich selbst zu besänftigen. Aber richtig daran glauben, das kann ich selbst nicht. 

So allmählich kommen meine Sinne zu mir, komme ich zu mir. 

Wie spät ist es und wo bin ich? 

Eine Panikattacke kann ich gerade so noch abwenden, beginne ruhig ein und aus zu atmen, verharre erst einmal so im Sitzen, bis ich merke, dass sich mein Puls ein wenig entschleunigt. 

In meinem Blickfeld kann ich einen Wecker ausmachen, dessen Ziffern mir durch die Dunkelheit bedeuten, dass wir 16:47 Uhr haben. Es ist später Nachmittag? Und ich erwache? Kurios ...

Wann bin ich dann ins Bett gegangen und in welches? 

Was ich bemerke, ist, dass ich nicht in meiner Wohnung bin. 

Denk nach, sage ich mir, der Wecker kommt dir bekannt vor. Warum fällt es mir so schwer, mich zu konzentrieren? 

Ich drehe meinen Kopf. Ah, da merke ich die Übeltäter und die Gründe für meine schwache Konzentration. Schmerzen und Schwindel. Aber ich konnte auch etwas vom Raum erhaschen. Ich befinde mich im Gästezimmer von meinen Eltern. Warum bin ich denn hier? Was habe ich denn gestern gemacht? 

Dieses Mal vorsichtig, versuche ich mich langsam aus dem Bett zu erheben. Ankämpfend gegen die aufsteigende Übelkeit bewege ich mich zum Lichtschalter fort und betätige diesen. Ebenso ruhig drehe ich mich um und der darauffolgende Anblick kann meinen Mageninhalt nicht länger beisammen halten. Ich kann nicht anders als loszulassen und übergebe dem mir vorliegenden Teppich mein Inneres. 

-

Wie ist das passiert und was ist nur passiert? 

Als ich das zweite Mal auf das Bett schaue, durchzuckt es mich erneut. Dieses abscheuliche Erscheinungsbild des Bettes beliefert mich mit Bildern, die sich vor meinem inneren Auge abspielen. Es sind grausame Bilder, die meine Gliedmaßen Sekunde für Sekunde zum Zucken bringen. 

Blut und sie. Eine Menge Blut und sie. Sie, zu der ich gerade erst wieder gefunden habe. Wir haben uns so lange aus den Augen verloren gehabt. So viel Blut. Und sie fort. Wieder. Nun für immer. Nein ... Wie kann das sein und ... Was war nur passiert? Warum war ich überhaupt da? Da war so viel Blut überall ... An meinen Händen, an ihr, überall ... 

Das darf nicht sein, ich kann sie nicht schon wieder verloren haben.  Und doch ... Nein! 

Ich sacke vor dem grauenvollen Bett zusammen und fange bitterlich an zu weinen, um die Liebe meines Lebens. 

Die Tränen versiegen, mein Kopf ist wie leer gefegt, und doch spüre ich etwas. Etwas Klebriges an meinen Händen. Es ist immer noch da. Panisch gucke ich an mir herab, meine Kleidung halb zerrissen mit roten Sprenkeln. 

Ich habe keine Ahnung, was passiert ist, bis auf das ich sie nie wieder sehen werde. Es tut so grausam weh. Meine Kleidung ist nichts gegen mein Inneres. Es fühlt sich an, als würde ich gleich von innen heraus zerfetzt werden. 

Erst einmal unter die Dusche, ich will es von mir weghaben, ich ertrage es keinen Moment länger an mir. Danach frische Kleidung. Jetzt gerade bin ich froh, dass ich hier noch ein paar Klamotten zum Wechseln habe. Wie kann ich das Wort 'froh' nur denken? 

Was ist nur geschehen? Und wieso war ich dort? Wo ist dort? Wie kam ich eigentlich dahin und wie kam ich hierher? Und ... Warum ... Warum weiß ich das alles nicht? 

Wieder überkommt mich Schwindel, ich bin so durcheinander. Ich fühle mich so ... so hilflos ... Was soll ich nur tun oder sagen? Ich will das nicht glauben, wie kann das richtig sein? Was kann ich jetzt überhaupt machen? 

Und wie soll ich meinen Eltern das alles erklären? 

Liegt sie ... Die Tränen kommen mir wieder. Liegt sie noch dort? 

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