Kapitel 3- Technikstunde

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Niklas sah genervt von seinen Vorlesungsunterlagen auf. Medienrecht. Wer wollte sich den scheiß bitte bis übermorgen merken?! Warum musste er auch immer so spät anfangen zu lernen. Das Quiz war doch schon seit Wochen angekündigt. Manchmal ärgerte er sich über seine ausgeprägte Aufschieberitis. Aber zumindest hatte sie ihn in sein letztes Studienjahr gebracht, auch wenn es ab und an etwas knapp gewesen war, weil er Hausarbeiten kurz vor knapp erst eingereicht hatte. Er müsste dringend mal wieder etwas mehr Zug auf seine Arbeitsmoral bekommen, sonst sah es für seinen Bachelor eher düster aus. Genervt schlug er den Ordner zu und ließ ihn, wie ein Mahnmal auf dem Schreibtisch liegen. Darum würde er sich später kümmern. Er konnte keine Paragrafen mehr sehen und auch die Worte „Law" und „Data Protection" hingen ihm zum Hals raus.

Wie auf Bestellung erinnerte ihn sein Handy daran, dass er in einer Stunde am Club sein musste, um William beim Training der Novizen zur Hand zu gehen. Das war doch eine perfekte Ausrede, um das unliebsame Lernen auf später zu verschieben. Tatsächlich hatten sie dieses Jahr doch mal circa 4 neue Permanente reinbekommen und 6 Austauschstudenten. Die Permanenten waren ein Segen. Mit den Austauschleuten würde es erfahrungsgemäß witzig werden, aber eben auch wenig wettkampforientiert.

Schnell suchte er sich seine Klamotten zusammen, was allerdings in seinem rein aus Zeitmangel entstandenen Chaos fast unmöglich war. Haushalt, Sport und Uni, da musste ja irgendwas auf der Strecke bleiben! So glitt ihm die Zeit wie Sand durch die Finger und er hastete fluchend zur Bushaltestelle, während er sich schwor am Wochenende endlich mal aufzuräumen und zu putzen. Auch wenn er mal wieder Stress hatte, half ja nichts!

Wie immer, wenn er nicht mit dem Rad fuhr, wartete er gelangweilt mit seiner Sporttasche über der Schulter und Handy in der Hand auf den Bus. Der Himmel war ziemlich grau und er nicht unbedingt scharf darauf im strömenden Regen, in der Abenddämmerung die 20 Minuten den Berg hoch zu radeln, nahm ihm ja wohl auch kaum jemand übel.

Was er Paul allerdings übel nahm, war, dass sein sogenannter Trainingspartner ihm eine Sprachnachricht schickte „Tut mir so leid Nikki,..." begann diese vermaledeite Nachricht und Niklas musste gar nicht lange überlegen was nun Sache war. Paul würde eindeutig nicht kommen. Vielleicht ruderte William nachher ne entspannte Runde mit ihm. Niklas hatte nicht mal mehr den Nerv, die Nachricht zu Ende zu hören, stattdessen schrieb er nur zurück „Passt schon. Kein Problem." und ob es ein Problem war! Man! Wie sollten sie in ein paar Wochen ihre letzte Regatten für dieses Jahr rudern, wenn Paul schon wieder nicht zum Training kam? Er sagte jetzt zum dritten Mal diese Woche ab. Tief atmete Niklas ein und öffnete die App der Verkehrsbetriebe, um sein Ticket rauszusuchen.

Warme etwas stickige Luft stieß ihm entgegen und er hielt sein Handy direkt vor den Scanner. Mit einem grünen Leuchten wurde ihm die Gültigkeit bestätigt und er sah sich nach einem netten Platz um. Immer noch war etwas aufgebracht über Pauls Absage. Den heutigen Grund wollte er wirklich schon gar nicht mehr wissen. Wahrscheinlich hatte Paul sich wieder ein Mädel aufgerissen, die total auf seine Rudererfigur abfuhr. Von der hatte er, wenn es so weiter ging bald nichts mehr.

Vielleicht sollte er heute nach dem Studententraining sein Krafttraining für diese Woche einfach vorziehen und am nächsten Tag wieder aufs Wasser. Dann könnte er auch am Boxsack seine angestaute Wut herauslassen. Ja, das klang gut und reizvoll. Vielleicht könnte er sich dann auch besser auf Medienrecht konzentrieren, wenn er wieder zu Hause wäre. Sein Blick wanderte zum Fenster und dem vorbeiziehenden Stadtpark. Joggen gehen stand auch mal wieder auf dem Plan. Paul würde davon wohl nichts machen, noch nicht mal für anderthalb Stunden Radfahren, ihr Trainer würde Paul wohl mehr oder weniger den Kopf abreißen.

Am Club wartete schon William auf ihn und tippte auf seine Smartwatch. Niklas seufzte. Er wusste ja selber, dass er wie so oft nicht auf dem Punkt da gewesen war. William richtete sich seine verwaschene dunkelblaue Kappe, die er nie absetzte, zumindest hatte Niklas den Trainer nie ohne gesehen „Du solltest es dir dringend abgewöhnen immer zu spät hier herein zu schneien. Gerade heute kann ich dich mehr als gut gebrauchen! Wo ist Paul?" Niklas verzog die Lippen zu einem unzufrieden Geschichtsausdruck „Vögelt wahrscheinlich irgendein Flittchen" William zog seine feingeschwungenen etwas buschigen Augenbrauen hoch „Der Junge sollte mal ganz dringend seine Hormone in den Griff bekommen und euch fehlt es beiden gehörig an Disziplin!" Das würde Niklas sofort unterschreiben. Die fehlte ihm alle mal und es wunderte ihn ehrlich, wie er es zu den Deutschen Meisterschaften geschaffte hatte. „Eine der Novizen ist schon da. An dem Mädel könntet ihr euch beide ein Beispiel nehmen. Sie hätte erst in 15 Minuten hier sein müssen" Niklas schnalzte zur Antwort nur mit der Zunge. Er war ja nun im Gegensatz zu Paul da, damit hatte sich das Thema hoffentlich. „Du machst Begleitung. Ich Technik" teile ihm William gerade noch so mit und entließ ihn dann zu den Umkleiden. Er durfte also wieder mit dem Motorboot über den See heizen und versuchen seine Schäfchen zusammen zuhalten und vor allem auch in einem guten Tempo. Ein tiefes Seufzen entfloh seinen Lippen, als die leichte Holztür der Männerumkleide hinter ihm zufiel. Na geil... Schnell fing er an, den Spind schlüssel an seinem Schlüsselbund zu suchen.

Als er wieder aus der Umkleide trat, kamen ihm schon zwei der Neunen entgegen, Julius, ein permanenter mit einem etwas derben Humor und Jesus aus Spanien, der tatsächlich etwas vom biblischen Jesus hatte mit den dunklen Locken. Mit einem freundlich nicken grüßte er die beiden, eher er erstarrte. Da stand sie. Eigentlich hatte er nicht damit gerechnet, sie unbedingt wieder zusehen, nicht nach dem Tryout, aber trotzdem war sie da und stand schon in voller Sportmontur neben William, der ihr wohl gerade etwas zum bevorstehenden Flipptest in wenigen Wochen erklärte. Leah wirkte begeistert und nickte immer wieder. Die musste doch Irre sein. Freiwillig würde er keinen Flipptest in diesem kalten Wasser machen, trotzdem war es wohl etwas, was dringend notwendig wäre, wenn sie irgendwann in eine der Racingshells umsteigen wollte.

Anna trat neben ihm „Na wo hast du Paul gelassen?" Witzelte sie und grinste ihn breit an. Sofort war es mit seiner schlechten Laune vorbei und der warme Geruch nach Kaffee stieg ihm in die Nase. Wenn Anna um einen war, dann konnte man nicht sauer sein. „Bei seinem neusten Aufriss vermute ich mal" knurrte er dennoch. Anna zog bloß die Augenbrauen hoch und klopfte ihm mitfühlend auf die Schulter „So oft wie er dich hat hängen lassen, wäre ich auch sauer." Vielleicht sollte er schon mal anfangen, nach einem neuen Doppelpartner zu suchen. Er seufzte erneut und blickte unweigerlich wieder zu Leah rüber, die ihre langen blonden Haare heute in einen strengen Zopf geflochten hatte und Anna zu winkte. Anna winkte zurück „Ich finde sie echt nett!" War sie seinem Blick wohl gefolgt. Er zuckte bloß mit den Schultern. Er fand sie bisher lediglich optisch attraktiv, obwohl das war schon untertrieben. Er hatte bei ihrem Anblick das Gefühl sofort mehr wissen zu wollen und vor allem sie zu berühren. Was wusste er da schon von ihrem Charakter und es wäre auch besser, wenn er sich davon etwas distanzierte. Gucken war das eine, aber sie wirklich zu bekommen das andere und er wollte garantiert nicht wie sein Ruderpartner enden und nur wegen einer Frau seine Trainings absagen. So versteifte er auch etwas die Schulter und machte sich daran zu verschwinden, als das Objekt seiner Begierde zu ihnen rüberkam. Anna strahlte direkt wieder und sah ihm etwas irritiert nach, wie er wieder in die Bootshalle verschwand und schon mal einen der schweren Gig Vierer raus rollte.

Er hatte ein Problem damit, dass er sie optisch so anziehend fand. Er könnte sie sich wahrscheinlich Stunden lang einfach nur ansehen. Mit diesem unschuldigen, leicht naiven Blick und diesem herzlichen Lächeln, in dem so viel Wahrheit lag, als sie da Anna einfach geduldig zuhörte. Fuck! Er beneidete sie um diese Geduld, selbst er hatte manchmal Probleme Anna zuzuhören, wenn sie wieder mal ohne Punkt und Komma redete. Als sie dann auch noch über eine von Annas Geschichten lachte und ihre so faszinierenden Augen dabei so wunderschön funkelten, knirschte er mit den Zähnen. Das war doch nicht mehr normal! Wie konnte eine Frau augenscheinlich so perfekt sein?! Schnell schaute er die Skulls nach, wobei es ihm schwerfiel sich auf das, was er da tat zu konzentrieren. Das da war eine verdammte Traumfrau, konnte augenscheinlich rudern, sah bombastisch aus, hatte die Disziplin, die ihm so mangelt, und noch dazu die Geduld sich Annas endlos langen Geschichte wirklich anzuhören. Je länger er sie so betrachtete, desto größer wurde das Verlangen sie an sich zu binden um jeden Preis. Verdammt, dabei kannte er sie doch gar nicht! Aber er wollte sie kennenlernen. Würde er das nicht vielleicht auch bereuen? So eine Frau, wie Leah war doch nie und nimmer Single und wenn dann könnte er sich wohl in eine lange Liste von Verehrern einreihen. Gerade letzteres würde ihm sehr wiederstreben. Er war nicht der Typ, der gerne ellenlang auf dem Abstellgleis verweilte und sich dann zum Affen machte nur damit Frau ihn zu Notiz nahm. Er bildete sich ein, dass er eine Nummer eins wert war und nicht erst hart um diese Stellung kämpfen musste. Er schluckte hart und wischte den Gedanken beiseite. Nein, sie wäre eine schlechte Idee, oder? Ja, ganz bestimmt! Sollte sie auch nur die Spur von Interesse an ihm zeigen, dann wäre er wohl rettungslos verloren. Das war gar nicht gut! Und so schnell konnte sich doch auch niemand verlieben, oder? Das gerade waren einfach nur die Gedanken eines eifersüchtigen, einsamen Typen, dessen letzte Beziehung am Sport zerbrochen war und der seitdem keine Frau mehr vor der Nase gehabt hatte, die ihn so faszinierte wie Leah. Das war nur ein kleiner Crush und der hätte sich spätestens in zwei Wochen wieder gelegt.

William riss ihn aus den Gedanken. „So alle herkommen! Wir teilen die Crews ein. Crew 1 bleibt heute hier am Dock zum Techniktraining. Crew 2 rudert mit Niklas raus auf den See. Haben wir ein Cox bei uns?" rief der Mann Mitte 30. Anna hob die Hand „Natürlich! Aber ich würde trotzdem später gerne mit ein paar Leuten selber noch rudern" William nickte ihr zu „Wir rudern später Doppel, wenn du magst" Damit war Anna wohl zufrieden, denn sie grinste von einem Ohr zum anderen. „Crew 1, da nehme ich euch drei Jungs und dich Leah" teilte William die erste Crew ein und Niklas atmete unweigerlich auf. Es wäre eindeutig am besten, wenn er den Abstand wahren würde und nie zu dicht in Berührung mit der hübschen Blondine käme. Seine Crew hatte sich auch schnell gefunden. Drei Männer und eine etwas übergewichtige Masterstudentin, die leider, wenn er ehrlich war nicht zu 100 % zum Rudern geeignet war.

Seine Crew ließ gerade ihr Boot zu Wasser, da beobachtete er wie William einen Renneiner aufs Wasser ließ und jemand anders ihren Einer mit „Stützrädern" wie sie das Ding getauft hatten mitbrachte und darauf wartete, dass seine Crew, die Längsseite des Steges frei machte. Ohne mit der Wimper zu zucken oder zu warten, was denn nun mit seiner Crew war, hielt William den Einer für Leah. Beinahe blind auf ihren Trainer hörend, nahm sie Platz in dem Boot. Seine Crew legte ab, aber immer noch ging keine Regung von Niklas aus. Wie gebannt starrte er auf die junge Frau in dem Einer, der von William gehalten wurde. „Niklas?" Er zuckte zusammen und spürte, wie er leicht rot wurde. Verdammt, er fühlte sich erwischt. „Hältst du eben?! Ich helfe beim anderen Boot" Wie mechanisch spürte Niklas sich nicken und sah sich noch kurz nach seiner Crew um, die anscheinend noch etwas auf ihn verzichten konnte. Fast von selbst setzten sich seine Beine in Bewegung und er ging neben William in die Knie, fast nahtlos lösten sie sich ab. Erwartungsvoll blinzelte Leah ihn an. Die grauen Augen glitzerten wie das Wasser des Sees, wenn der Wind etwas mit ihm spielte und die Sonne im Winter auf die Oberfläche traf. Er musste schlucken. „Mach mal drei Züge" kam es ihm rau über die Lippen. Sie nickte „Sicher" und setzte ein Lächeln auf, eher sie sich auf der Rollbahn nach vorne in die Auslage gleiten ließ, die rechte Hand jedoch leider vor der linken, dann stieß sie sich ab und er hatte einen Augenblick etwas Probleme das Boot auch wirklich weiter zuhalten. Das Mädchen hatte Kraft. „Beim Nächsten achte auf deine Hände. Linke vor der Rechten" gab er ihr den Tipp. Wieder nickte sie und lächelte. Langsam und geschmeidig ließ sie sich wieder nach vorne gleiten, dieses Mal die Hände korrekt da wo sie sein sollten und dann stieß sie sich wieder kräftig vom Stemmbrett ab. Dieses Mal war Niklas vorbereitet und hielt gegen. „Rücken gerader" verbesserte er gerade, da kam William wieder. „Na, sollen wir vielleicht tauschen?" Witzelte er und richtete seine Kappe. Ihm war nicht entgangen, wie Niklas die Novize ansah. Schnell schüttelte Niklas den Kopf und wartete darauf, dass William ihn ablöste. „Du fährst doch nicht gerne Motorboot" grinste er, den Headtrainer an, der bedächtig nickte „Das stimmt wohl!"

Lässig stand Niklas wieder auf und entschied vorsichtshalber mal den Benzinstand zu prüfen. Nicht dass dem Boot, mitten auf dem Wasser, die Puste ausging. Das würde ihm noch fehlen. Seinen Vierer konnte er so spontan auch nirgendwo erkennen. Mist! Er hoffte, Anna hätte alles im Griff. Das war nun eigentlich nicht wirklich seine Art sie da komplett alleine zu lassen, schon gar nicht in den ersten Trainingseinheiten. Kurz sah er sich noch einmal nach William und Leah um. Sie machte echt eine ziemlich gute Figur für eine Novizin. William wirkte auch angetan. Das war bei ihm eher selten. Wie sie von der Auslage geschmeidig in die Rückenlage glitt... Stop! Er musste sich dringend konzentrieren! Boot! Motorboot! Benzin nachfüllen! Rief er sich in Erinnerung! Dieses Mädchen tat ihm eindeutige jetzt schon nicht mehr gut! Blieb nur zu hoffen, dass die Benzinpreise nicht weiter steigen würden und sie deshalb nicht in die leichten Renneiner umsteigen müssten. Wenn er neben ihr rudern müsste, würde er zu 100 % kentern.

Der Benzinkanister gab bei jedem Schritt ein leises Gluckern von sich, als Niklas wieder vom Bootshaus zurück auf den Steg schritt. Natürlich hatte das Boot nicht mehr genug Triebstoff gehabt. Wäre auch zu schön gewesen, langsam ging ihm dieser Tag wieder auf die Nerven. Normalerweise schien ihm immer alles in die Hände zu fallen, aber heute? Heute war der Wurm drin. Am Boot angekommen, füllte er geübt nach und versuchte weiterhin seinen Vierer zu finden, aber wie es schien waren jene wohl gerade hinter einem Brückenpfeiler verschwunden. Fuck! Durfte er seine Leute erstmal suchen.

Mit leerem Kanister lief er wieder an William vorbei, der wohl jetzt seinen Schützling tauschte. Leah stand zumindest etwas zufrieden guckend auf dem Steg und suchte mit den Augen wohl ebenfalls seinen Vierer auf dem Wasser. „Bezin alle?", rief der Headtrainer gerade als Niklas an Leah vorbeiwollte „Ja" bestätigte er und bleib direkt neben ihr stehen. Sofort war da dieses aufgeregte Kribbeln auf seiner Haut. „Sie ist gut, findest du nicht?", wies William zu allem Überfluss auch noch auf Leah. Niklas musste schlucken und hoffte inständig nicht in irgendein Gestammel auszubrechen. Zögerlich nickte er „Ja, für eine Novize wirklich gut." seine Stimme klang rau in seinen Ohren wieder. Für eine Novize- toll formuliert! Wirklich super! Innerlich hätte er sich vor die Stirn schlagen können. Er sah aus dem Augenwinkel, wie Leah rot wurde. Schnell wandte sie den Kopf ab und er meinte ein angespanntes Lächeln auf ihren Lippen erkennen zu können. Komplimente waren wohl einfach nicht ihr Ding.

Schnell besann er sich wieder darauf, den Kanister wegzubringen und sich dann sein Boot fertig zu machen. Nun hieß es, seine Leute finden. Er brachte das wenige Motorboot ganz schön auf Touren und nahm die Geschwindigkeit erst kurz vor der Wendung raus. Tatsächlich fand er seinen Vierer beinahe beim Kaffeeklatsch vor einem der Cafés wartend „Wollt ihr euch noch Kuchen holen?" Rief er zu ihnen rüber. Es folgte Gelächter. „Hatten wir darüber nachgedacht, aber dann hätten wir so blöd anlegen müssen." war sich auch Anna um keinen Spruch zu verlegen und winkte mit den Steuerleinen „Was hast du denn so lange gemacht?" „Boot tanken" erklärte er schnell und sie nickte.

„So alle mal in die Auslage", rief sie und Niklas wollte schon korrigieren, aber musste sich daran erinnern, dass sie hier Leute in ihrem ersten Training hatten und na ja, die konnten eventuelle nicht so viel mit dem korrekten Vokabular anfangen. So hielt er die Klappe und wartete ebenfalls gespannt auf Annas Go. Jene zog ihre Leinen nach, prüfte, ob sie gerade kommen würden, dann erhob sie die Stimme „Und los!". Sofort tauchten die Blätter in das Wasser und das Boot schwankte gefährlich, während es sich langsam in Bewegung setzte. Er machte sich nicht mal die Mühe, den Motor seines Bootes zu starten. Sie würden mindestens 10 Schläge brauchen, ehe er das Boot starten müsste. „Grade bleiben, konzentrieren!", rief er und einige der Cafébesucher, die dick eingepackt draußen saßen, sahen von ihren Getränken und Süßspeisen auf. Seine Crew bewegte sich nur wenig. Tief seufzte er und schrie nun über den halben See „Verdammt noch mal! Rücken GRADE und Verdammte scheiße nochmal KONZENTRIEREN!" dann startete er den Motor und grummelte genervt „Alter! Zuhören ist überbewertet oder was?!?" Sofort ging es weiter „Eins Skulls richtig halten! Druck auf den Daumen! Rest locker!" sein Blick wanderte weiter über seine Ruderer „Jesus, grade bleiben." Er war geneigt seine schlechte Laune an der Truppe auszulassen, aber sie wussten es ja nicht besser. So konnte er nur versuchen, ihnen etwas beizubringen. Der Bringer war er ja nicht unbedingt als Trainer, das wusste er selber.

 Der Bringer war er ja nicht unbedingt als Trainer, das wusste er selber

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