X. THINKING

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[1013 Wörter]

𝚃𝚛𝚒𝚐𝚐𝚎𝚛-/𝙲𝚘𝚗𝚝𝚎𝚗𝚝𝚠𝚊𝚛𝚗𝚞𝚗𝚐: (𝚞𝚗𝚋𝚎𝚊𝚋𝚜𝚒𝚌𝚑𝚝𝚒𝚐𝚝𝚎𝚜) 𝙼𝚒𝚜𝚐𝚎𝚗𝚍𝚎𝚛𝚒𝚗𝚐

Kotaro gähnte. Langsam wurde er müde. »Hey Kenma, vielleicht sollten wir in unsere Schlafsäle zurückgehen, was meinst du?«, schlug er vor und sah zu Kenma, welcher sich hinstellte. »Ja vermutlich. Aber unsere Sachen sind voller Sand. Und wir sind nass«, meinte Kenma und plötzlich war der wunderschöne Nachthimmel verschwunden, gemeinsam mit dem Strand und dem Meer. Stattdessen standen sie in einem großen Badezimmer mit einer Unterteilung. Es gab zwei Duschen. Ihre Kleidung lag wie frisch gewaschen und gebügelt auf einem Regal. »Problem gelöst, würde ich mal sagen«, meinte Kotaro grinsend und Kenma nickte.

Kenma ging auf eine Seite, Kotaro auf die andere. In Schweigen duschten sie sich ab und trockneten sich ab, ehe sie ihre Sachen anzogen. Kenmas Hoodie war mithilfe des Raum der Wünsche ebenfalls magisch gewaschen und getrocknet worden, während er geduscht hatte. Erst als Kenma seinen Zauberstab wieder in der Hand hielt, erinnerte er sich, dass er eigentlich ein Zauberer war. Es war schön, einmal die Normalität seiner Kindheit zu genießen, auch wenn es nicht ganz so normal war, einfach innerhalb von einer Sekunde von im Meer in ein großes Badezimmer teleportiert zu werden.

Schließlich verwandelte der Raum der Wünsche sich in einen einfachen kleinen Raum ohne Möbel. Außer einer Uhr an der Wand über der Tür. Zehn Uhr abends. Vermutlich ihr Zeichen, dass es Zeit war zu gehen. Etwas enttäuscht seufzte Kenma. »Vielleicht können wir das ja einmal wiederholen«, meinte Kotaro und nahm einfach Kenmas Hand und zog ihn nach draußen. Überrascht bemerkten sie, dass sie sich nicht mehr dort befanden, wo sie den Raum gefunden hatten. Stattdessen waren sie nicht weit vom Ravenclawturm entfernt. Kurz drehten sich die beiden noch einmal zum Raum der Wünsche um, doch die Tür war verschwunden. »Na komm, ich begleite dich noch zum Ravenclawturm«, sagte Kotaro leise und ging mit Kenma in Richtung des Turms. Die Korridore waren leer. Kein Wunder, es war ja bereits eine Stunde nach Sperrstunde. Vor dem Adler angekommen, stellte dieser das Rätsel. Kotaro hatte nur Bahnhof verstanden, doch Kenma hatte es innerhalb einer Minute gelöst. »Das ist wahrscheinlich der Grund, wieso du ein Ravenclaw bist und ich nicht«, vermutete Kotaro, wodurch Kenma schmunzelte.

»Gute Nacht Kenma.« »Gute Nacht Kotaro«, lächelte Kenma. Plötzlich wurde er von Kotaro umarmt. Die Umarmung wurde sofort erwidert. »Der Abend hat Spaß gemacht«, sagten sie gleichzeitig und mussten grinsen.

»Jaja und jetzt rein mit dir oder ich stell dir noch ein Rätsel«, drängte der Adler und schnell ging Kenma in den Gemeinschaftsraum hinein, wobei er Kotaro zum Abschied winkte. Dieser machte sich dann auf den Weg zu seinem eigenen Haus. Im Ravenclawgemeinschaftsraum waren nur noch vereinzelt Schüler, doch sie waren alle ganz okay, weshalb Kenma sich keine Sorgen machte, dass man ihn verpetzen würde. Er hoffte einfach nur, dass seine Schlafsaalkameradinnen bereits schliefen. Zum Glück taten sie das auch und Kenma konnte sich in Ruhe ins Bett legen, ohne sich Getuschel oder Gekicher anhören zu müssen.

Als Keiji den nächsten Morgen aufwachte, hielt seine gute Laune für genau zehn Sekunden an. So lange hatte es gedauert, bis er sich an den Kuss mit Kenma erinnert hatte. Frustriert setzte er sich auf und fuhr sich durch die Haare. Was hatte er sich dabei gedacht? Und wieso war der Kuss verdammt gut und verdammt schön gewesen? Dabei war er doch in Tetsuro und Kotaro verliebt! Er wollte gar nichts von Kenma? Oder doch? So oder so, wäre ihre Freundschaft vermutlich nun für die Tonne. Kenma war einfach weggelaufen, also war das ja schon ein Punkt dafür. Wieso aber hatte er den Kuss zuvor erwidert? Das verwirrte ihn nun.

»Wenn du dir weiter so durch die Haare fährst, dann werden die ganz schnell fettig. Und da du normalerweise nicht morgens duscht, bezweifle ich, dass du das heute tun willst«, unterbrach plötzlich Howards Stimme Keijis Gedankenfluss und er sah auf. Howard saß ebenfalls in seinem Bett, allerdings etwas weniger steif und aufrecht als Keiji. Einfach lässig. Zu den Büchern, die sich um sein Bett herum stapelten, waren mittlerweile auch ein paar auf das Bett dazugekommen. Beim Schlafen schien es ihn nicht zu stören, wie es aussah.

»Oh, ja stimmt«, kam es etwas überrumpelt von Keiji. Howard zuckte mit den Schultern und stand auf. »Ich benutze jetzt jedenfalls das Bad«, meinte er und fuhr sich über den Kopf. Durch die Haare konnte er sich nicht wirklich fahren, denn diese waren gerade mal so lang wie sein Finger breit.

Beim Frühstück saß Keiji allein. Kenma saß am anderen Ende des Tisches und starrte auf seinen Teller, vermutlich um bloß Keijis Blick auszuweichen. Unterricht würden sie trotzdem gemeinsam haben, denn sie waren immer noch im selben Haus, sowie in der selben Unterrichtsstufe. Doch auch da schaffte Kenma es, Keiji auszuweichen. Allerdings hatte Keiji nicht wirklich versucht, mit ihm zu sprechen. Er musste vermutlich erst einmal selbst mit seinen Gedanken und Gefühlen klar kommen.

Nach den Hausaufgaben setzte Keiji sich im Innenhof in ein Fenster und lehnte sich seitlich an. Seine Gedanken schwirrten um Kenma. Mit jeder Minute wurde Keiji sich mehr über seine Gefühle bewusst. Mit jeder Minute bemerkte er immer mehr, dass er nicht nur für Tetsuro und Kotaro dieselben Gefühle empfand. Sondern auch für Kenma.

Er war in drei Personen gleichzeitig verliebt.

»Ist irgendwas zwischen dir und Kozume vorgefallen?«, ertönte plötzlich die Stimme von einem der drei. Keiji sah auf. Tetsuro hatte sich direkt neben ihn gesetzt. »Wie kommst du darauf?«, fragte Keiji. Natürlich war es richtig, aber war es denn so auffällig? »Sie hat dich heute gar nicht angesehen, als ihr am Frühstückstisch gesessen seid. Außerdem seid ihr an komplett anderen Enden des Tisches gesessen«, meinte Tetsuro und Keiji seufzte. »Ja, es ist etwas vorgefallen. Aber ich weiß nicht, ob sie möchte, dass ich mit irgendjemanden darüber spreche«, gestand er. »Aber bei dir und Bokuto siehts seit mehreren Tagen auch nicht besser aus und du weichst meinen Fragen immer aus. Er ebenso. Hattet ihr einen Streit?«

Tetsuro schwieg für eine Sekunde, ehe er nickte. »Ja, sowas in der Art. Wir sprechen nicht miteinander. Er hat mich selbst darum gebeten. Zumindest, bis ich mir über einige Dinge klar werde.«

Real, BokuAkaKuroKen ʰᵘᶠᶠˡᵉˢᵗᵃʳWo Geschichten leben. Entdecke jetzt