Memories

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"Deine langen Haare sehen so hübsch aus!"

Auf die eine Seite

"Mit diesen wünderschöhnen blauen Augen wirst du bald schon einen ordentlichen Mann bekommen, mein Engel!"

Und wieder zurück

"Was hälst du von diesem Kleid? Oder ist der Rock besser?"

Nochmal nach rechts

"Roter Lippenstift steht dir sicher noch besser!"

Und zurück nach links

Dann wechselt die Tapete, die Umgebung verschwimmt.

Er ist wieder an diesem Ort, von diesem er doch eigentlich fern bleiben wollte.

Das Leben hier war der reinste Albtraum!

Aber dann fand er sich vor ihnen wieder.
Seinen Eltern.

Sie sahen wütend aus und er bekam Angst.

Dieses Gefühl war lange schon ein Teil von ihm, welches er mit überdramatisierender Aggression zu kompensieren versuchte.
Funktionieren tat das allerdings nur im Bezug auf die reale Außenwelt, nicht auf seine eigene Gefühlswelt.

"WIE KANNST DU NUR SOETWAS BEHAUPTEN!!?"

Sein Vater holte aus und schmetterte seine Hand in die Richtung des jungen Menschen, vor ihm.

Er wachte auf. Endlich!

Völlig fertig und mit Tränen in den Augen lag er da.

Mit einer Hand fuhr er durch die langen roten Haare die er seinem Partner zur Liebe hatte wachsen lassen.

Auch wenn jeder davon ausging das ihm sein Partner egal war und auch wenn er ihn immerzu anschrie und auch wenn er ihm mal wieder Tag ein Tag aus nur Beleidigungen an den Kopf warf....
Er mochte diesen albernen Brünetten Mafiosi.

Seit dieser mal während einem Streifzug erwähnt hatte das ihm lange Haare besser gefallen hatte der Rotschopf sie wachsen lassen.
Und tatsächlich schien er anfangs wirklich mehr Aufmerksamkeit von seinem lieblings Idioten zu bekommen, jedoch verflog diese schnell wieder. Wachsen ließ er die Locken trotzdem.

Aber da war dann, nur wenige Tage bevor Dazai sich aus dem Staub gemacht hatte, dieser eine Abend.

Beide waren erfolgreich von einer Mission zurück und wollten diesen Erfolg etwas feiern. Sie fingen an sich zu betrinken und es dauerte nicht lange da waren bei beiden die Hemmungen gefallen.

Sie waren sich an diesem Abend sehr nah gewesen und Chuuya's Herz hatte damals fast einen Aussetzer gehabt als er plötzlich die weichen Lippen seines Partners auf seinen spüren konnte.

Aber so erschrocken wie er war erwiderte er damals und es wurde eine wilde Knutscherei daraus.

Dazai's Hände waren über dwn kleinen zierlichen Körper seines Partners gewandert. Er hatte den kleineren näher an sich gezogen ließ dann langsam und vorsichtig seine Hände unter die Klamotten wandern und strich über die zarte weiche Haut des älteren.

Schon kurze Zeit später konnte Chuuya eindeutig spüren was bei Dazai die Ursache für den plötzlichen Sinneswandel war. Da dieser ihn mittlerweile auf seinen Schoß gezogen hatte und mit seinen Handen das Becken des Mafiosi weiter an seines drückte.

Aber gestört hatte das anfangs herzlich wenig. Chuuya fand es sogar recht amüsant, da er es als Erfolg verbuchte und damit ziemlich stolz auf sich war.

Erst als Dazai ihn nach unten drücken wollte und damit begann seine Hose zu öffnen hatte Chuuya sich geweigert weiter mitzumachen.

Er hatte sich von ihm gelöst und war dann von dem Sofa aufgesprungen und durch die Tür abgehauen.

Er konnte es ihm nicht sagen! Er konnte ihn noch nicht wissen lassen was das Problem war...zumindest noch nicht...

Nach diesem Abend war zwischen den beiden Funkstille. Bis auf Missionen gingen sie sich aus dem Weg. Sie sprachen zwar noch miteinander aber nur wenn es wirklich nötig war. Auch Augen Kontakt wurde vermieden.

Schämte Dazai sich dafür was er getan hatte? War er vielleicht auch in Chuuya verliebt gewesen und hatte den Alkohol nur als Anstoß gebraucht...? Oder war er wütend das Chuuya verschwunden war?

Der kleinere verstand es nicht. Egal wie sehr er sich den Kopf zerbrach. Aber wäre er damals dort geblieben, was wäre dann...

Hätten sie Sex gehabt?
Wahrscheinlich.
Wäre er Schwanger geworden?
Ebenfalls wahrscheinlich...

Nein, definitiv!

So voll wie sie waren hätte keiner an Verhütung gedacht..
Aber dann hätte er einen Grund bekommen diesen Körper zu lieben!

Er wäre das Zuhause eines Kindes, das von der Person gezeugt worden wäre, bei dessen Anblick die tiefblauen Augen zu funkeln begannen.

Aber das war alles mal.

Dazai hatte ihn verlassen, ihn im Stich gelassen. Er hatte ihm bewiesen das er ihm nie soviel bedeutet hatte wie dieser Idiot Chuuya bedeutet hatte.

Der Rotschopf musste ins Badezimmer.

Schon seit ein paar Tagen war es wieder so weit.

Die Zeit des Monats die den Mafiosi immer wieder an die Vergangenheit erinnerte. Die Zeit des Monats die er hasste! Und doch blieb er nicht verschont.

Er wusste das die nächste Woche anstrengend werden würde und er sich zusammen reißen musste diesen elendigen Schmerzen nicht nachzugeben.

Nachdem er wieder heraus kam regte ihn plötzlich wieder alles auf aber besonders die Locken, die ihm ins Gesicht fielen.

Er selbst hatte nie sonderlich Gefallen daran gehabt die roten Haare der Mutter zu erben. Erst Dazai hatte es geschafft das Chuuya begann seine Haare zu mögen.

Jedoch sah Chuuya im Spiegel immer noch die Haare seiner Mutter, die Haare der Frau die er vergessen wollte.

Sie hatte nie Verständnis dafür gezeigt das aus ihrer Tochter ein Sohn wurde.

Stattdessen hatte sie jeden möglichen Zeitpunkt alles gegeben um deutlich zu machen was für ein hübsches Mädchen er doch sein sollte und was Chuuya besonders missfiel war die Tatsache das seine Mutter jedesmal das Argument brachte, er... Nein, es hieß immer sie so doch keinen gescheiten Mann finden könnte und ganz besonders auch keine Kinder haben würde und somit auch keine Enkel für seine Eltern.

Er verabscheute seine Eltern aber seine Mutter am meisten!

Einmal begann diese Hexe sogar zu weinen während sie ihr Kind anschrie! An diesen Tag konnte der Hutträger sich noch genauestens erinnern.

...
Sie stand wieder vor ihm und fuchtelte mit irgendeinem Lippenstift vor ihm rum. Es hieß nur "Er würde doch so gut zu deinen Haaren passen!" Chuuya hatte ihr nicht geantwortet. Er war einfach in sein Zimmer abgehauen, nur um einige Minuten später das Opfer seines Vaters zu werden.

Der war spät von der Arbeit gekommen.

Der kleinere Mafiosi bekam immer wieder mit wie der Vater mit seiner Mutter darüber sprach, das ihre kleine süße Tochter doch nicht weiblich genug war. Und auch das es dringend Zeit wäre das sie heiratet. Am besten einen reichen, gut aussehenden jungen Mann und mit dem sollte sie auch viele hübsche Kinder haben.

Das 'sie' das aber garnicht wollte war ihnen egal.

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