Jemand anders

Ehrlich

"Da-Osamu. Bitte. Ich weiß das es nicht wirklich so abgelaufen ist wie du dir das alles villeicht vorgestellt hast aber es ist nicht so leicht für mich darüber zu sprechen..."

Chuuya strich mit seinem Finger eine Träne weg.

"Glaub mir, ich wollte dich nie verletzen!"
"Du hast es aber getan.."
Chuuya senkte den Blick.

"Ich weiß...und es tut mir leid! Wirklich!..." Chuuya versuchte ruhig zu bleiben und durchzuatmen.

Dazai war allerdings so beleidigt und gekränkt, dass er wütend wurde.

Er begann Chuuya anzuschnautzen. "Warum bist du damals abgehauen und hast nichts gesagt? Wieso hast du anfangs dann überhaupt mitgemacht!? Du hättest mir ja sagen können das du das nicht wolltest!"

Chuuya hatte daraufhin, fast schon instinktiv das Gefühl sich irgendwie verteidigen zu müssen. "Hör auf damit mir etwas zu unterstellen das garnicht stimmt!...Hätte ich wirklich ein Problem damit gehabt, dass du mich in dem Moment geküsst hast hätte ich es dir auch gesagt! Außerdem hätte ich dann wohl auch heute ein Problem damit haben müssen, oder nicht!?"

Dazai schwieg und sah wieder zur Seite.

Chuuya beruhigte sich wieder ein wenig.

"Ich bin nicht der für den du mich hältst. Ich bin jemand anderes." sagte er dann, wieder ruhig.

Dazai drehte sich wieder zurück zu Chuuya. "Wie meinst du das?"

Chuuya atmete wieder tief durch.
Er wollte es Dazai sagen. Dieser hatte es verdient die Wahrheit zu erfahren. Er sollte wissen in wen er sich verliebt hatte.

...

"Ich bin nicht als Mann auf die Welt gekommen, Dazai." Chuuya hob seinen Blick wieder. Jetzt sahen sich beide in die Augen.

"Ich habe den Körper einer Frau und der wahre Grund dafür, dass ich damals einfach abgehauen bin ist der, das ich nicht wollte das du das weißt, weil ich Angst hatte wie du reagieren würdest."

Chuuya stiegen die Tränen in die Augen.

"Ich hab nie was dagegen gehabt aber ich hatte Angst nicht derjenige zu sein den du haben willst..!"

Dazai schaute ihn nur ungläubig an. Er hatte keine Ahnung! Und jetzt fühlte er sich mies, weil er den  Mafiosi angeschnautzt hatte und ihm sogar Unterstellungen gemacht hatte.

"..ich hab dich damals geliebt! Aber ich hatte Angst davor dich zu verlieren wenn du die Wahrheit erfährst-"

An dieser Stelle wurde Chuuya von Dazai unterbrochen.

Dazai hatte den, mittlerweile weinenden, Mafiosi zu sich gezogen und in seine Arme geschlossen.

"Das habe ich nicht erwartet, wenn ich ehrlich sein soll. Aber es ist trotzdem in Ordnung."

Chuuya sah, etwas irritiert zu Dazai bevor dieser dem kleineren einen Kuss auf die Stirn gab und ihn dann wieder an sich drückte.

"Es ist mir egal welches Geschlecht du hast. Ich hab mich in dich verliebt, weil du bist wie du bist und nicht weil du so aussiehst wie ein Mann. Du könntest, von mir aus auch im Kleid rumlaufen und ich würde dich trotzdem lieben."

Chuuya begann zu lächeln, auch wenn die Tränen noch immer floßen war er glücklich. Er drückte si h selbst enger an Dazai und sah dann zu Dazai hoch.

"Heißt das, du liebst mich immer noch und dir ist egal das ich noch den Körper einer Frau habe?!" Dazai's Nicken gab dem Rotschopf die Antwort die er gebraucht hatte.

"Ich liebe dich, Chuuya.
Das hab ich doch heute schon einmal gesagt. Und ich meine das auch so, keine Angst. Nur weil du einen Frauenkörper hast hau ich noch lange nicht ab. So einfach wirst du mich nicht mehr los!"

"Ich wollte dich noch nie loswerden! Du bist von selber abgehauen..." Chuuya sah kurz zu Dazai. "Ich weiß...und es tut mir leid!" Chuuya gab ihm einen Kuss auf die Wange.

"Weiß ich jetzt auch." Er legte seinen Kopf auf Dazai's Schulter.

"Könntest du mir einen Gefallen tun?" Dazai war etwas überrascht sagte dennoch zu. "Ich möchte dich nie wieder so irgendwo finden wie heute Abend! Wehe dir du tust mir das noch winmal an."

"Ist gut. Ich werde nicht mehr versuchen mich zu ertränken." Chuuya hob seinen Kopf wieder.

"Das hab ich damit nicht gemeint!" Dazai lächelte ein wenig. "Beruhig dich. Ich habe es ja schon verstanden! Ich verspreche dir das ich mich nicht mehr selber umzubringen versuche." Jetzt schien Chuuya zufrieden zu sein.

"Chuuya?" "Was?" ohne sich umzudrehen antwortete er. "Ich weiß merkwürdige Frage aber..."
Jetzt drehte sich Chuuya wieder um.

"Wie merkwürdig kann sie schon sein wenn sie von dir kommt... Also was für eine Frage hast du?"

"Ey!" Dazai musste selbst lachen. "Aber jetzt mal ehrlich.... Sind wir jetzt zusammen? Also ich meine so als Pärchen zusammen?-"

Chuuya hatte Dazai unterbrochen indem er ihm seinen Zeigefinger auf die Lippen gelegt hatte.

"Ich hab es schon beim ersten Mal verstanden. Keine Sorge. Und ich weiß es nicht. Willst du denn mit mir zusammen sein?"

Dazai zog die Augenbrauen hoch.

"Ich habe dir heute drei Mal meine Liebe gestanden, hab dich geküsst, stundenlang mit dir geredet, dir die Wahrheit über meinen Austritt aus der Mafia erzählt, dir die ganze Sache rund um Odasaku's Tod erklärt und du fragst mich allen ernstes noch ob ich mit dir zusammen sein möchte!? "

Chuuya konnte sein Lachen nicht mehr zurück halten und begann damit Dazai etwas auszulachen.

"Schon lange verstanden, du Idiot! Ich wollte dich nur ein bisschen aufziehen...und du bist echt immer noch so schnell eingeschnappt, wie damals?"

Dazai schaute mürrisch in die entgegengesetzte Richtung und streckte dabai die Nase etwas in die Luft.

"Und jetzt soll mir noch Mal einer sagen das ich, von uns beiden, die eingeschnappte Zicke bin!"

Danach fingen beide an zu lachen.

Kurze Zeit später setzte Dazai noch einmal kurz an. "Chibi?" "Hmm?" "Ich wollte dir nur sagen das, egal was ich damals getan habe und egal was ich dir angetan habe... ich für dich Leben werde."

Chuuya drehte sich zu Dazai.
"Warte! Ernsthaft jetzt!?" Dazai nickte. Chuuya fiel ihm in die Arme und küsste ihn bevor auch er noch einmal zum Sprechen ansetzte.

"Ich liebe dich, Osamu!"

...

" 'samu?"

Etwas irritiert on dem Spitznamen antwortete Dazai vorsichtig. "Was ist los? Hab ich was falsches gesagt?"

Chuuya schüttelte den Kopf. "Es ist nur,...dieser Spitzname den du mir gegeben hattest..."

"Chibi?"

"Ja, der. Ich mag ihn."

Dazai begann zu lächeln. "Ach, wenn's nur das ist, Chibi."

Er zog Chuuya auf seinen Schoß und legte seine Lippen auf die des Rothaarigen.

Dieser legte seine Hände um Dazai's Nacken und zog ihn etwas zu sich.

Obwohl sich der Rotschopf eingangs noch sicher gewesen war Dazai nie wieder zu sehen, waren sie jetzt zusammen und liebten einander mehr als alles andere.