- Zhongli Perspektive:Ich saß gerade in einem Restaurant in Liyue und genoss das Gericht, was die Kellner mir vor einigen Minuten brachten. Ich hatte mittlerweile jedes Restaurant bestimmt zwei Mal durch, aber ich war einfach zu faul mir selbst essen zu machen.
Als ich alles aufgegessen hatte, wollte ich Mora aus meiner Hosentasche holen. Es ist wieder passiert. Verdammt! Ich hab nichts dabei.. Wie kann das so schnell alle werden? Ich hatte doch vorhin noch-
Mein Gedankenzug wurde von einer scheinbar rettenden Hand unterbrochen. Jemand legte einige Mora auf den Tisch. Perplex sah ich die Person an und musste feststellen, dass es nicht einfach irgendjemand war.
Es war Childe.Er atmete hörbar aus und fing an zu lächeln. ''Zhongli.'', hauchte er irgendwie verdammt glücklich in meine Richtung obwohl er gar nicht hier sein dürfte.
Als ich dann aus meiner kleinen schockstarre wieder rauskam, stand ich auf und zog ihn an seinem Arm mit nach draußen in irgendeine Seitengasse von dieser wundervollen Stadt.
''Was machst du hier!?'', frage ich und drücke ihn ein wenig an die Wand, sodass uns niemand sieht. ''Du weißt, dass du nicht hier sein darfst.''
Er hatte damals scheiße gebaut und alle gehen davon aus, dass er weg ist. Die ganze Stadt scheint ihn zu hassen und trotzdem taucht er hier auf. Etwa wegen mir?
Riskiert er es wegen mir festgenommen zu werden?
Wenn der Reisende ihn alleine schon sieht, wird er vermutlich nie wieder bei mir auftauchen. Ich wäre geliefert und am Ende alleine.Childe verlor sein Lächeln, als er merkte wie ernst mir die Situation war. ''Mach dir keine Sorgen um mich. Auch wenn das wirklich süß ist- ich kann alleine auf mich aufpassen.''
Ich seufzte und legte mein Gesicht für einen Moment in seine Halsbeuge und atmete seinen Duft ein. Ich liebe sein Geruch. Das tat ich schon immer. ''Ich hab dich vermisst..'' - ''Trotzdem darfst du nicht hier sein.'', sagte ich ihm wieder und löste mich von ihm.
Ich kann nicht leugnen, dass es mir nicht wehtun würde. ''Du bist damals einfach gegangen. Du hast dich nicht einmal verabschiedet, Childe. Ich stand da einfach und du bist an mir vorbei gelaufen, also was willst du hier? Dich nach fast zwei Jahren doch mal verabschieden?'', eigentlich wollte ich nicht in irgendeiner Weise emotional werden. Das passt nicht zu mir. Zumindest würde niemand denken, dass ich so bin. Nicht einmal Childe selbst. ''Du.. hattest mich wirklich die ganze Zeit so in Erinnerung..? Du weißt, dass ich keine Wahl hatte.''
Natürlich wusste ich das. Jedoch hatte ich mit einer Verabschiedung gerechnet weil ich nun mal dachte, ich würde ihm mehr als das bedeuten. ''Es tut mir leid. Wirklich.'' - ''Das ist egal. Geh einfach wieder.'', bat ich ihn und brach den Blickkontakt ab. Ich konnte ihn nicht länger ansehen. Ich bemerkte wie er sich verkrampfte. Wenn er sich nicht verändert hat, dann hat er wirklich keine Ahnung was er jetzt als Nächstes tun soll.
Doch plötzlich wechselte er unsere Positionen, drückte mich sanft an die Wand und legte seine Lippen auf meine.Und ich konnte wieder einmal nicht verleugnen, dass ich seine Lippen vermisst habe, doch ich konnte das hier nicht einfach genießen. Ich schubste ihn weg und sah ihn streng an. ''Hör auf, Tartaglia. Verschwinde und geh dort hin wo du davor warst. Verdammt.''
Sein Blick sah wirklich sehr verletzt aus. Er wusste, dass ich ihn nur so nenne wenn ich es vollkommen ernst meine. Es bildeten sich Tränen in seinen Ozean blauen Augen und ich war gerade dabei die Sache zu bereuen, da ging er. Ich hielt ihn nicht auf, aber es fühlte sich erneut so an als würde mir man ein Stück von meinem Herzen entreißen.
Ich hasste es. Dieses Gefühl.
Ich Stande noch ungefähr zehn Minuten in dieser Gasse und musste mich erstmal fassen. Warum taucht er jetzt erst auf?
Ich entschied mich dazu, mich erstmal ans Wasser ein wenig zurück zu ziehen. Ich brauche jetzt wirklich Zeit für mich um diese ganze Sache zu verarbeiten. Es darf nicht wieder von vorne anfangen..
~
Mittlerweile ist es Abends. Bis eben hatte ich beobachtet wie die Sonne hinter den Bergen verschwindet und jetzt ist es Zeit mich in meine Wohnung zurückzuziehen. Hoffentlich ohne Tränen. Die ganze Sache macht mir eben doch zu schaffen. Ich stand von dem kleinen Steg auf und ging wieder in die Stadt rein, Richtung zuhause. Die Nächte sind definitiv frischer. Es kommt nicht oft vor, dass es so kalt hier ist nachts.
Gerade als ich die roten Treppen nach oben lief und meinen Schlüssel aus meiner Tasche hervor holte, erschrak ich mich beinahe so sehr, dass ich fast zurückfiel. Childe saß an meiner Haustür gelehnt und weinte. Er weinte leise, aber sein Gesicht war völlig nass und ich wusste nicht was mich mehr schockieren sollte. Dass er weinte oder dass er noch hier ist?
Ich dachte wirklich er wäre wieder abgehauen. Ich dachte ich hätte ihm klargemacht, dass er hier nichts mehr verloren hat. Ich kniete mich vor ihn und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht um sein Auge zu sehen. Es war völlig errötet und geschwollen vom weinen. ''Wenn jemand mich hier gesucht hätte und dich hier entdeckt hätte, dann weißt du wie das ausgegangen wäre.'', seufzte ich und er nickte nur, sah mich noch immer nicht an.
Ich hingegen musterte ihn und streichelte seine Kopfhaut, in der Hoffnung es würde ihn ein wenig beruhigen. Ich wusste nicht mehr was ich wollte. Irgendwie kann ich ihn jetzt nicht nochmal wegschicken, deswegen bat ich ihn mit rein, weil es da sicherer ist. Ich wollte auf keinen Fall, dass ihn jemand falsches entdeckt. Auch wenn er mir damals so wehgetan hatte.
''Setz dich auf die Couch. Ich bringe dir ein Wasser.'', habe ich gesagt und verschwand für einen Moment in die Küche, holte ihm ein Glas Wasser. Als ich wiederkam, setzte ich mich neben ihn auf die Couch und gab ihm das Wasser in die Hand. Er trank daraufhin einen kleinen Schluck und zitterte immer noch, weswegen ich nach der Kuscheldecke hinter mir griff und sie ihm um die Schultern legte.
''Es tut mir so so leid.'', flüsterte Childe leise. Er hatte aufgehört zu weinen aber trotzdem klang er sehr kaputt. ''Ich hatte gedacht, dass du es gewusst hast. Ich dachte du würdest wissen, wie viel du mir bedeutest.'' - ''Du hast mich nicht einmal angesehen als du gegangen bist.''
Ich wollte eigentlich nicht wieder über dieses Thema direkt reden. Ich wollte, dass er einfach still ist. Ich kenne ihn jedoch gut genug um zu wissen, dass er jetzt nicht still sein kann. ''Ich liebe dich immer noch. Ich habe dich schon immer geliebt. Ich habe wirklich gehofft du weiß-'', ich hatte ihn mit einem lautem seufzen unterbrochen und ihn in meine Arme gezogen.Kann er nicht einfach mal still sein?
Ich kuschelte mich etwas in seine Haare, streichelte über seinen Rücken. ''Ich glaube dir schon du Hohlbirne.'', brummte ich gegen seine Kopfhaut. ''Ich werde nicht mehr einfach gehen..'', versprach er und erwiderte meine Umarmung. ''Wie stellst du dir das vor? Du kannst hier nicht mehr leben, also musst du wohl wieder gehen.'', erklärte ich ihm. Er drückte mich ein wenig fester. ''Sie hören auf dich..'' ''Wir können das nicht machen. Tut mir leid aber es geht nicht.''
Kurze Zeit war er ruhig. Er schien darüber nachzudenken. Childe hatte damals einfach zu viel scheiße gebaut, Niemand würde da auf mich hören wollen.''Dann.. gehen wir halt.'', flüsterte er leise und löst sich von mir, vermutlich um meine Reaktion sehen zu können. Wie soll ich aber auf sowas reagieren? Das ist vermutlich.. ich weiß nicht.. wie soll ich es finden? Gut? Überreagiert? Einfach nur dumm?
''Ich kann hier nicht einfach weg. Wir können nicht einfach verschwinden und irgendwo da draußen unser Leben weiterführen.'' - ''Sobald wir eine andere Lösung gefunden haben, können wir doch zurück.. Es ist nur.. für einige Wochen..'', murmelte er und lehnte seine Stirn an meiner Schulter ab. ''Bitte Zhongli.''
Er hatte mich knapp zwei Jahre hier alleine gelassen und verlangt jetzt wirklich von mir, einfach zu verschwinden nur weil er das möchte?''Ich muss darüber nachdenken.''
So ist es am besten. Eilige Entschlüsse zu treffen wäre jetzt nicht gut. Eigentlich.. will ich es ja auch. Ich würde am liebsten jetzt sofort los, wenn hier nicht so viel wäre, was mich aufhält. Meine Pflichten zum Beispiel. Ich könnte hier nicht einfach weg.
Ich ging ins Schlafzimmer und machte mich bettfertig, da es schon relativ spät war. Schlaf könnte mir jetzt wirklich gut tuen. Also zog ich mich bis auf die Boxer aus und stieg in mein Bett, deckte mich zu und seufzte. Was ein Tag.. Eine Weile starrte ich an die Decke und dachte noch einmal über diese Sache nach, bis ich mich wunderte warum Childe nicht herkommt.
''Childe?'', rief ich. ''Ja?'', kam es aus dem Wohnzimmer zurück. ''Kommst du zu mir?'', man hörte jetzt nur noch jemanden aufstehen und schon stand er im Schlafzimmer. ''Ich soll nicht auf der Couch schlafen?'' ''Nein? Komm her.'', antwortete ich ein wenig verwirrt und hob die Decke an. Sollte ich ihn denn auf der Couch schlafen lassen? Seine Mundwinkel zuckten kurz, bevor er sich einfach neben mich legte. ''Willst du.. nicht deine Sachen ausziehen?'', frage ich ihn. Es wäre doch viel zu unbequem oder nicht?
''Ist das nicht komisch für dich?'' - ''Warum um alles in der Welt sollte das komisch für mich sein?'', lache ich leise und sehe ihn an. Er ist so schön verdammt..Er schmunzelt selbst etwas, steht noch einmal auf um sich von seinen Sachen zu befreien, ließ mich dabei keine Sekunde aus den Augen. Ich wusste nicht ganz ob ich deinen Blick erwidern sollte, oder einfach wegschauen sollte, aber ich entschied mich dazu seinen Blick zu erwidern. Jedoch wanderte mein Blick unbewusst über seinen Oberkörper. Wow, er hatte tatsächlich stärkere Muskeln bekommen. ''Hast du trainiert?'', frage ich, aber behalte meinen Blick auf seinem Bauch. Vielleicht wanderte er sogar noch ein kleines Stück tiefer, aber das machte ich wirklich nicht bewusst.
''Ich habe sehr viel gekämpft. Ich glaube das kommt zum Teil davon.'', sagt Childe und legt sich wieder neben mich, sieht mich an. Er stützt seinen Kopf mit seiner Hand ab und ich liege einfach seitlich da, sehe ihn an. Eine Weile taten wir nichts anderes als das, sahen uns nur gegenseitig in die Augen während ich wieder einmal daran denken musste, dass er mich damals so alleine gelassen hatte. Es tat immer noch sehr weh, aber ich bin unglaublich froh, dass er wieder hier ist auch wenn ich das noch nicht so wirklich zeigen kann.
''Berühre mich.'', bat ich ihn dann, weswegen er seine Augenbrauen fragend zusammenzieht. ''Tu es einfach.''
Er rutschte ein Stückchen näher und legte seinen Kopf dann ebenfalls aufs Kissen. Unsere Gesichter waren jetzt nah beieinander. Plötzlich spürte ich seine Hand an meiner Seite, weswegen ich zusammenzuckte. Nicht weil ich mich erschrocken habe, sondern weil seine Hand kalt ist. ''Sorry.. ist das unangenehm?'', entschuldigte er sich und machte Anzeichen seine Hand wieder zu entfernen, weswegen ich sie festhielt. ''Nein, überhaupt nicht.'', sagte ich. Er saß vorhin sehr lange in der Kälte. Es war schon relativ frisch.
''Hör nicht auf, bitte.'', aus irgendeinem Grund sehnte ich mich förmlich nach seinen Berührungen. Ich wusste nicht wieso, aber vermutlich weil es so lange her ist, dass ich von ihm berührt wurden war. Mein Körper drehte ich auf den Rücken, aber mein Gesicht blieb noch immer zu ihm gedreht. Er fuhr sanft meinen Oberkörper auf und ab, was mir zugegebenermaßen eine ganz schöne Gänsehaut verpasste. Verdammt. Er konnte es immer noch auslösen mit seinen zarten Fingern.
Er kommentierte das mit einem Schmunzeln. ''Ich hab dich wirklich vermisst.'' - ''Ich dich auch. Mehr als alles andere.'', gab ich zu und schloss meine Augen, legte meine Hand auf seine und führte sie ein Stück nach unten. Ich wollte seinen Gesichtsausdruck dabei nicht sehen, deswegen blieben meine Augen geschlossen. Seine Hand stoppte jedoch, bevor ich sie komplett auf meine Mitte führen konnte. Ich öffnete meine Augen. Er sah überfordert aus.
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OneShot- i thought i'd never see you again. tartali/zhongchi
Romance''Du bist damals einfach gegangen. Du hast dich nicht einmal verabschiedet, Childe. Ich stand da einfach und du bist an mir vorbei gelaufen. Also was willst du hier? Dich nach fast zwei Jahren doch mal verabschieden?'', eigentlich wollte ich nicht i...