einsam ist nicht dasselbe wie allein
trotzdem holen mich diese worte ein
wenn ich wach liege um mitternacht
und sie in meine glieder kriecht, die angst
ich bin noch jung, sag ich dann
und irgendwo da draußen wartet jemand
und selbst wenn nicht, bin ich im stand
mein glück selbst in die hand zu nehmen
wie schwer kann es sein, ein erfülltes leben
zu erschaffen - sicher muss ich es nur wollen
denn man ist immer nur so einsam
wie man sein will - auch gemeinsam
sag ich und schichte floskeln stein auf stein
sperr die fragen aus, die im dunkel lauern
doch hinter diesen selbstgezognen mauern
ist die stärke doch nur schein
einsam ist nicht dasselbe wie allein
und vielleicht hab ich zu viel einsam gesehn
um zu glauben, dass es für jeden
von uns da draußen einen partner gibt
oder dass freundschaft die lösung für alles ist
und selbstliebe wie ein pflaster jeden riss
und jede narbe kitten kann
vielleicht bin ich genauso realistisch
wie meine angst
weil niemand mir versprechen kann
dass ich mich nochmal verliebe und wie lang
menschen an meiner seite bleiben
und wohin mich das leben treiben
wird, wenn keiner meiner wünsche in erfüllung geht
und ich irgendwann woanders steh
als ich mir heute wünsche, wenn ankommen
keine option ist, und ich beklommen
feststellen muss, dass einsam und allein
zwei seiten derselben medaille prägen
dann sickert die angst in meine glieder hinein
und ich liege starr, ohne mich zu regen
bis sich die morgensonne in den raum tastet
und ich die hoffnung beim schopf packe
mich auf die krücken meines glaubens stütze
und mit mauern vor enttäuschung schütze
allein bedeutet nicht immer einsam
wiederhole ich - alleinsam
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twentysomething
PoetryGedichte übers Erwachsenwerden und Kindbleiben, über Wolkenbrüche und Marmeladenglasmomente und alles dazwischen. *VORERST PAUSIERT*