Den Nachmittag verbrachte ich mit Hausaufgaben, mein Zimmer aufräumen und sonstige Haushaltsaufgaben zu erledigen. Erst am Abend fing ich langsam an, mich zurechtzumachen. Eine enge schwarze Hose und ein rotes Top mit Ausschnitt sowie schwarze Pumps. Die Haare ließ ich wie immer, einfach glatt und offen. Dazu etwas mehr Make-up als in der Schule und dann lief ich auch schon los zum Bus. Meiner Mutter hatte ich bereits vorher gewarnt, dass es spät werden könnte, sodass sie nicht auf mich warten brauchte. Mit dem Bus fuhr ich zu Emily, von wo aus uns Josh später abholen würde.
Eine Stunde später befanden wir uns auch schon in einer Bar, wo man es mit dem Alter nicht allzu ernst nahm. So konnten auch Ana und ich etwas trinken, obwohl wir noch keine 18 waren. Nur noch drei Wochen, dann wäre aber auch ich endlich Volljährig. Emily trug ein grünes Kleid, passend zu ihren Strähnen, während Ana eine einfache Jeans und eine blaue Bluse trug. Josh hatte sich heute komplett schwarz gekleidet. Wir setzten uns an einen freien Tisch in einer der hintersten Ecken und kurz darauf kam auch bereits ein Kellner, der unsere Bestellungen entgegennahm. Ich fing mit einem Sex on the Beach an, während Josh für uns alle Shots bestellt hatte, um den Beginn des Abends zu feiern. Er selbst trank allerdings nichts, damit er später noch fahren konnte. Wir hatten alle ziemlich gute Laune und der Alkohol wirkte auch recht schnell, was unsere Laune nur besser machte. Irgendwann verschwand Josh mit Ana kurz nach draußen, weil er eine rauchen wollte, während ich noch auf die Toilette verschwand. Ich taumelte durch die anderen Gäste, bis mein Blick bei einer Frau mit roten Haaren hängen blieb. War das Patricia? Ich konnte es nicht ganz erkennen, da sie einige Meter weit weg an der Bar lehnte und dass es nur wenig Licht hier gab, machte es nicht einfacher.
Mein Blick blieb an ihrem Kleid hängen, welches vermutlich schwarz war, zumindest sah es in dem schwachen Licht so aus. Es lag Hauteng an und betonte ihre Figur perfekt. Ob Patricia oder nicht, der Anblick gefiel mir. Ich merkte erst, dass ich starrte, als mich jemand anrempelte und sich beschwerte, warum ich hier so dämlich im Weg rumstand. Im selben Moment sah die Rothaarige in meine Richtung und lächelte, als sie mich erkannte. Ich spürte, wie ich rot wurde und ging schnell weiter zu den Toiletten. Hatte ich gerade meine Lehrerin angestarrt und wurde auch noch dabei erwischt? Wie peinlich war das bitte!? Was dachte sie denn jetzt? Vielleicht hatte sie es auch gar nicht wirklich realisiert, da es ziemlich dunkel war. Als ich gerade dabei war, meine Hände zu waschen, öffnete sich plötzlich die Tür und Patricia kam rein. Natürlich. Sie hatte mich erwischt und erkannt. Mein Blick ließ ich auf meine Hände gerichtet und hoffte, dass sie nichts dazu sagen würde. »Guten Abend, Avery. Schönes Outfit«, begrüßte sie mich und ich errötete leicht über das Kompliment. Was sollte das denn jetzt? Ich war doch sonst nicht so. Vielleicht hatte ich einfach mehr getrunken als mir guttat. »Danke. Deines aber auch«, antwortete ich verlegen. Was war gerade los mit mir? Ich konnte es nicht erklären, aber aus irgendwelchen Gründe machte die Frau mich gerade ziemlich nervös. Innerlich verdrehte ich die Augen. Quatsch.
Ich war einfach nur betrunken und fühlte mich unwohl dabei, von meiner Lehrerin so gesehen zu werden. Eine schwache Ausrede, wie ich selbst merkte. Ich wusch meine Hände länger als sonst, aber Patricia verschwand einfach nicht, weswegen ich mich irgendwann zu ihr umdrehen musste. »Hast du mich deswegen so angestarrt?«, fragte sie nach und ich wäre am liebsten rausgerannt. Musste sie das so offen ansprechen? »Nein. Ich war mir unsicher, ob du es wirklich bist. War in der Dunkelheit schwer zu erkennen«, antwortete ich, was nicht mal gelogen war. Sie schmunzelte und schien zu überlegen, ob sie mir die Antwort glaubte oder nicht. Wie auch immer sie sich entschieden hatte, zumindest ging sie nicht weiter darauf ein. Glück gehabt. Wer wusste schon, was mein betrunkener Kopf sich noch so ausdachte und eventuell laut ausplauderte, wenn er in Erklärungsnot geriet. »Trink nicht mehr so viel. Sonst muss ich nachher noch über eine Schnapsleiche im Eingang steigen«, scherzte sie und ging dann am mir vorbei zu den Klokabinen. Ich verdrehte nur die Augen und ging dann zurück zu Emily. Auch Josh und Ana waren wieder da.
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Verbotene Küsse
RomanceAvery beginnt ihr letztes Schuljahr, bevor sie endlich alles hinter sich lassen und für ein Studium umziehen kann. Ein letztes Jahr mit ihren Freunden um zu feiern, auf Dates zu gehen und vielleicht endlich die große Liebe zu erleben. Letzteres pass...