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"Herrin!" Schwer atmend hielt der neue Wächter vor der Tür, aus der Elonda soeben getreten war.
Er musste nichts sagen. Sie spürte die Energie der Herren, die sich dem Palast näherten. Und der Aufruhr im Inneren blieb ihr auch nicht verborgen.

"Ich weiß. Wir bekommen ungebetenen Besuch.", kürzte sie ab und nahm den direkten Weg zur Eingangshalle.

Es war nicht weit, die Frauen des Palastes waren dennoch bereits vor ihr dort und wandten sich zu ihr.
Sie jubelten, als ihre Herrin die Halle betrat und mit einem kurzen Lächeln die provisorischen Waffen bemerkte. Küchenmesser, Pfannen und Töpfe, manchmal Holzlatten. Die Frauen hatten gegriffen, was ihnen nützlich erschien.

"Ich verspreche, dass niemand stirbt.", rief Elonda und lief zur geöffneten Tür. Rechts und links standen bereits Baza und Bucad, bewaffnet mit Speer und Schild. Hinter ihr folgte Argaith, der sich zu Baza stellte.

Davor warteten die Herren, die Gestalt der Monster sollte sie isolieren und Demut vor den Göttern lehren.
Nun jedoch benutzten sie diesen Fluch gegen jemanden, den sie für ihresgleichen hielten.

"Was wollt Ihr?", fragte Elonda die Gäste und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie war nicht furchterregend. Sie hatte diese Gestalt nicht. Alles was ihr zur Verfügung stand waren die Kräfte der Chaosgöttin.

"Was für eine Frage. Du weißt genau, warum wir hier sind." Einer trat vor und ließ die Gestalt verschwinden. Dubius, der Herr der Westbucht, spielte sich als Sprecher der Gruppe auf.

"Die Frauen stehen unter dem Schutz des Herrn der Wüste. Sie alle sind freiwillig hier, ohne Gedächtnisverlust oder Zwang."

"Es gibt keinen Herrn der Wüste." Dubius hielt eine Schriftrolle hoch. "Nur eine Frau, die sich als Herrin aufspielt. Dabei gehörst du nicht einmal zu unserem Volk. Du bist nur eine von vielen. Ich habe hunderte von dir in meinen Diensten."

Elonda schüttelte den Kopf. "Es gibt einen Herrn, glaub mir. Und du willst ihn nicht treffen. Aber ich muss zugeben, dass ich keine Andarr bin stimmt - zum Teil."

"Also ein Halbblut. Diese dreckigen Biester." Er schnaubte. "Ein Grund mehr, warum du verschwinden solltest." Er deutete in die Wüste. "Wenn du jetzt fliehst, Halbblut, dann werde ich niemanden schicken, um dich zur Strecke zu bringen."

"Ich fliehe nicht, Herr der Westbucht." Der Nebel sammelte dich nun zu ihren Füßen und breitete sich wie Ranken in Richtung der Herren aus. Irritiert wichen diese zurück, Ariaric zog den Rückverwandelten mit sich.
"Ich werde gegen dich und die anderen Herren kämpfen, wenn ich damit unseren Herrn und unsere Freiheit verteidigen kann."

Dubius schnaubte. Schatten sammelten sich auch um ihn. "Wenn du uns dazu zwingst, Halbblut, dann soll es so sein." Die Schatten umhüllte ihn und wieder nahm er die Gestalt des Fluchs an.
"Lass uns beginnen, Halbblut.", knurrte er und hob die mit Krallen besetzten Hände.

Auch Elonda löste ihre Haltung und ließ aus dem Nebel einen goldenen Speer in ihrer Hand erscheinen. Wenn der Andarr sich mit ihr messen wollte, dann würde sie sicher nicht ablehnen...

Gebrochenes HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt