18

0 0 0
                                    

"Ausgerechnet Feenja..." Bucad murmelte leise vor sich hin, seine Hand ballte sich immer wieder kurz zur Faust.
"Du hast sie hergebracht, nicht wahr?" Baza legte seinem Freund die Hand auf die Schulter. "Und dich heimlich mit ihr getroffen."

Bucad schüttelte den Kopf. "Das ist genauso geheim, wie dein Interesse an Narin."
Baza sah kurz zur Seite um Argaiths Blick zu deuten. Der jüngere Wächter schien sich jedoch nur wenig für das Gespräch der Älteren zu interessieren.

"Ja, nur bin ich lang genug hier, um mich mit ihr treffen zu dürfen. Du..."
"Ich weiß. Noch ein Jahr." Bucad lächelte einen Moment. "Aber Feenja hat nichts getan. Ich werde es beschwören, wenn die Herrin es verlangt."

"Das lass die Herrin entscheiden." Auch Argaith war nun neben ihn getreten, hatte jedoch die Stimme gesenkt. Sie Bögen in einen Gang ein, in den vier Frauen alte Gemälde entstaubten. Eine von ihnen war Feenja.

Bucad trat zu der Blonden, fasste sie leicht an der Schulter und raunte ihr etwas zu. Den Staublappen, den sie vor Schreck fallen ließ, fing er gekonnt mit der freien Hand auf.
"Begleite uns bitte.", flüsterte er. "Ich passe auch auf dich auf."

Die Frau wandte den Blick zu den anderen Wächtern, dann wieder zu Bucad und nickte. Langsam ließ sie sich von ihm führen.

Wieder sah Bucad zu Baza, schüttelte den Kopf. Der Ältere verstand seine Sorge. Auch er konnte sich nicht vorstellen, dass eine der Frauen die Herrin verraten hat. Sie alle waren nicht nur geschützt sondern auch überprüft worden. Dem Blick der Herrin entging nichts - ein weiterer Grund für die geringe Anzahl der Wächter. In wem sie eine Gefahr sah...

"Dir passiert nichts, Feenja." Argaith grinste, als er den Blick der anderen auf sich zog. Selbstsicher zupfte er an seinem Hemd. "Die Herrin ist gerecht und erkennt die Wahrheit. Hab einfach Vertrauen."

"Argaith hat Recht." Bucad nahm noch im Gehen ihre Hand und drückte einmal kurz. "Die Herrin hatte dich nicht aufgenommen, wenn sie dir nicht vertrauen könnte."

"Danke." Ihre Stimme war dünn und leise, trotzdem sagte sie es mit einem Lächeln. "Ich vertraue, dass ihr richtig liegt."

Gebrochenes HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt