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"Angst..." Plötzlich schluchzte sie. Das Tablett fiel ihr aus den Händen und scheppernd stieß es mit dem Steinboden zusammen. Die Frau folgte ihm, sank auf die Knie und vergrub das Gesicht in den Händen.

"Verzeiht mir, Herrin. Ich wollte nie, dass es so endet.", brachte sie stockend hervor. "Eure Experimente, das Licht und die Farbe. Wenn es zurückkehrt, dann verlieren wir Euren Schutz. Wir alle!" Sie schüttelte den Kopf. "Ohne das Licht sind wir sicher. Wohin sollten wir auch gehen, wenn wir nicht mehr bleiben können? Wir können nicht zurück, Herrin. Niemand kann das. Wir sind tot!"
Ihre Stimme versagte unter dem Weinkrämpfen und sie zitterte so, dass sich ihr Haar aus dem langen Zopf löste.

"Narin..." Baza hatte nicht bemerkt, wie die Herrin sich erhoben hatte und nun neben der jungen Frau kniete. Eine Hand lag auf ihrem Kopf, mit der anderen zog sie sie an sich.
"Hör auf zu weinen. Bitte. Niemand von uns ist böse mit dir. Nicht mit diesem ehrlichen Grund für dein Handeln. Dieser ehrlichen Angst." Vorsichtig strich die Herrin der Dienerin über das Haar. "Niemals würde ich dich oder die anderen davonjagen, nur weil das Licht zurück ist, Kind. Dich als allerletzte."

"Was, wenn Ihr Euch anders entscheidet? Wenn wir Euch stören?" Wieder schluchzte sie, doch die Nähe der Herrin schien sie zu beruhigen.

"Das tut ihr nicht." Colias lächelte wieder und etwas daran ließ die Frau durchatmen und den Kopf heben. "Niemand stört. Der Palast ist groß genug. Trotzdem ist niemand gezwungen zu bleiben."
Nun sah er zu Baza. "Wenn du sie lieber fortbringen willst ist das natürlich auch in Ordnung. Vor allem nach den letzten Geschehnissen."

Nun war es dieser Wächter der nervös zum Herrscher, dann der Dienerin sah. "Ihr wisst..."
"Natürlich wissen wir daß." Colias schüttelte lächelnd den Kopf. "Warum denken alle, man bemerkt nichts, nur weil man ein paar tausend Generationen verschläft."

Elonda hob ebenfalls den Kopf und sah zu Baza. "Vielleicht ist es besser, ihr beide gewinnt etwas Abstand. Bring sie bitte auf ihr Zimmer. Bis auf Weiteres, seid ihr beide von euren Pflichten entbunden." Sie stand wieder vom Boden auf zog die Dienerin mit sich. Scheinbar willenlos folgte sie und ließ ihre Hand in Bazas legen.

Automatisch legte er ihr den Arm um die Schulter und stützte sie.

"Und schickt Feenja und Bucad wieder rein. Es dauert auch nicht lang."

Gebrochenes HerzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt