Ich ignoriere ihn jedoch. Ich bin immer noch wütend auf ihn. Er kann es einfach nicht mehr gut machen.
Ich gehe mit Nesrin zurück zum Internat und wir reden über Sport.
"Freust du dich schon auf die Mitteldeutschen Meisterschaften?", fragt sie mich.
Ich weiß nicht einmal, ob ich überhaupt in die Startaufstellung komme, wenn ich so schlechte Noten habe.
"Klar.", antworte ich ängstlich.
"Ich kann mir die Startaufstellung schon vorstellen. Du, ich, Badu und Fabienne. Ich sehe vor mir, wie ich ins Ziel laufe. Ich höre das Publikum jubeln.", träumt sie.
Ich lache etwas.
"Du weißt schon, dass Abschlussklässler nicht mitlaufen?", frage ich sie.
Sie verdreht die Augen. Ich beginne zu lachen.
"Dann träum Mal weiter.", antworte ich ihr, als wir beim Internat ankommen.
Ich gehe sofort duschen und hole mir dann etwas zu essen.
"Mira? Es tut mir so leid. Ich hatte ja keine Ahnung. Ich wusste es, wirklich nicht und wollte dich nie verletzen.", spricht Hermann schnell, als ich an ihm vorbeigehe.
"Hör auf! Hör auf, dich dauernd zu entschuldigen. Es nervt und ändert nicht. Lass es einfach gut sein.", antworte ich ihm kalt und setze mich zu Rosa.
"Mira! Du musst ihm irgendwann verzeihen. Es nervt mich nämlich schon.", spricht sie.
"Das ist jetzt nicht sein Ernst. Du solltest zu mir halten.", werfe ich ihr vor.
"Weißt du, was er in unserem Zimmer gemacht hat?", fragt sie.
Ich zucke mit den Schultern und laufe sofort hoch in unser Zimmer.
In unserem Zimmer sind pinke Tulpen, bunte Luftballons und eine weiße Fahne.
Ich kämpfe mich zur Fahne vor. Auf der Rückseite steht etwas.
Ich wehe die weiße Fahne für den Frieden zwischen uns. Bitte verzeih mir.
Ich verdrehe meine Augen. Ich kann es nicht mehr. Ich halte es nicht mehr aus. Ich kämpfe den ganzen Tag mit der Angst, ob ich morgen noch in der Sprinterstaffel bin und Hermann nervt mich.
Ich drehe mich um und sehe Hermann in der Tür stehen.
"Hör auf! Hör einfach auf damit! Ich will das nicht! Ich habe echt andere Probleme!", schreie ich ihn an und gehe aus meinem Zimmer.
"Und wenn ich zurückkomme, ist das alles hier besser weg.", füge ich noch hinzu.
Dann gehe ich wieder hinunter zu Rosa.
"Das ist so romantisch.", schwärmt sie.
"Hast du was gesoffen? Das war Scheisse.", antworte ich ihr.
"Ach, komm schon. Er gibt sich echt Mühe und sieht ein, dass er einen Fehler gemacht hat.", erklärt Rosa.
"Das weiß ich auch. Du solltest aber dennoch zu mir halten und nicht zu ihm.", sage ich wütend und stopfe mein Essen in mich hinein.
"Mira! Bitte nimm seine Entschuldigung an. Er gibt sein Bestes.", bittet mich Rosa.
Ich verdrehe meine Augen und esse auf. Dann bringe ich meine Sachen weg und gehe hinauf in mein Zimmer.
Zu meiner Verwunderung ist alles, was Hermann verbrachte, weg ist.
Sie kann mich Mal. Sie ist meine beste Freundin und sollte zu mir halten, aber tut es nicht. Ich frage mich ganz ehrlich, wessen Freundin sie überhaupt ist. Sie sollte zu mir halten.
"Mira!", höre ich plötzlich von draußen.
Ich schaue auf dem Fenster und sehe Hermann, der mit einem Megafon vor dem Internat steht.
"Ich mag dich wirklich. Ich wusste nicht, dass du mich auch magst. Ich dachte, ich hätte keine Chance bei dir.", spricht er.
Ich verdrehe meine Augen und ziehe die Vorhänge zu.
Alles nur Lügen. Das ist doch nur sein nächster Prank.
"Mira! Ganz ehrlich!", höre ich Julias Stimme, die hineinkommt.
"Er gibt sich da draußen soviel Mühe! Also nimm seine Entscheidungen endlich an! Wir leiden alle darunter.", spricht sie auf mich ein.
Ich verdrehe meine Augen und bin einfach nur genervt.
"Lass mich in Ruhe! Lasst mich alle einfach in Ruhe!", schreie ich und klettere auf mein Bett.
Ich ziehe das Kissen über mein Kopf.
"Was ist los?", fragt sie mich vorsichtig und klettert hoch zu mir.
Ich setze mich auf und lasse meinen Kopf auf ihre Schulter fallen.
"Ich fliege aus der Sprintstaffel raus.", antworte ich ihr vorsichtig und leise.
"Was?", fragt sie schockiert.
"Ich habe soviel Zeit mit Hermann verbracht, dass ich die Schule vernachlässigt habe und schlechte Noten habe. Ich brauche viel bessere Noten, sonst bin ich auch nicht bei den Mitteldeutschen Meisterschaften dabei.", erkläre ich ihr.
"Scheisse.", schießt es aus ihr raus.
Stille.
"Wir schaffen das.", spricht sie mir Mut zu.
Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung. Ich weiß nicht, wie es weitergehen wird. Ich weiß nicht, was passieren wird. Ich weiß gar nichts. Ich komme mir einfach nur dämlich vor.
"Es wird alles gut.", sagt Julia und streicht mir über den Kopf.
Stille.
"Colin und ich haben Schluss gemacht.", spricht sie nach einer Weile.
Ich hebe meinen Kopf und schaue sie an.
"Es ist besser so.", erklärt sie.
"Wie meinst du?", frage ich sie.
"Wir sind besser Freunde, als ein Paar. Das hat gar nicht geklappt.", erklärt sie weiter.
"Wie geht es dir?", frage ich sie.
"Es geht.", antwortet sie.
"Es geht wirklich. Es ist alles gut.", antwortet sie mir.
"Freunde also.", lache ich.
"Beste Freunde.", korrigiert sie mich lachend.
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Schloss Einstein Staffel 25
FanfictionFortsetzung von Schloss Einstein Staffel 24!!! Nach Miras 1. turbulenten Schuljahr wird das 2. hoffentlich ruhiger. Glaubt ihr jetzt. Das 2. wird noch stürmischer und dramatischer, vorallem mit dem neuen Theatermodul. 1. Buch: Schloss Einstein Staff...