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~5~
Zu forsch

Beim Aufwachen spüre ich Inhos Lippen auf meinen. Dass er mich wachküssen soll, war gestern nur so dahergesagt, aber ich werde mich nicht beschweren. Sobald ich den Kuss erwidere, hört Inho auf und sagt leise: "Guten Morgen."

"Hey warte", sage ich und ziehe ihn wieder zu mir, um den Kuss fortzusetzen. Ich will noch nicht aufhören.

Erneut ist Inho derjenige, der ihn beendet, als der Kuss verlangender wird. Er sieht mich ein bisschen verstört an und flüchtet mit seinen Klamotten in der Hand regelrecht aus dem Zimmer.

Der Süße wird wohl nervös, wenn ich so rangehe. Aber ich kann gar nicht anders. Seine Küsse gefallen mir, genauso wie er an sich. Verwundert über meine Gedanken schüttele ich den Kopf. Das Grinsen in meinem Gesicht lässt sich aber nicht wegschütteln. Ich mag ihn tatsächlich viel mehr als ich dachte. Tagsüber erwische ich mich immer wieder dabei, wie ich ihn anstarre und freue mich insgeheim darüber. Mag sein, dass ich emotional begriffstutzig bin, aber komplett bescheuert bin ich ja nicht. Ich lerne auch dazu, endlich.

"So ein frisch verliebtes Pärchen ist ganz schön nervig", findet Jiahn, als er mittags neben mir sitzt. Ich blicke auf und strahle ihn unwillkürlich an, da dieses seltsame Glücksgefühl nicht abebben will, das mich den ganzen Tag durchströmt.

Inho und ich sind jedoch nicht diejenigen, die er meint, da wir nicht miteinander turteln. Er wirkt in meiner Gegenwart sehr unsicher. Allerdings haben Pyo und Jekjek die Sache gestern Nacht endlich geklärt. Heute sind beiden gar nicht mehr auseinander zu kriegen.

"Bei dir und Inho hingegen...", fährt Jiahn fort und schaut mir durchdringend in die Augen, um die Antwort auf seine ungestellte Frage zu erforschen.

"Er ist schüchtern. Und verdammt süß", erkläre ich.

"Schüchtern?? Kann ich mir bei ihm gar nicht vorstellen."

In Gedanken an seine Reaktion auf den Kuss heute morgen grinse ich in mich hinein. Jiahn scheint etwas Perverses zu vermuten, da er zurückgrinst und mir dann auf die Schulter klopft. Weiter fragt er nicht nach und ich belasse es dabei, da ich niemandem auf die Nase binden will, was derzeit in mir vorgeht. Außer vielleicht Changsun und natürlich Inho.

Es kommt mir vor, als würde ich ihn nach dem gestrigen Gespräch mit neuen Augen sehen, aber gleichzeitig fühlt es sich an, als wäre alles schon immer so gewesen. Als hätte sich nichts geändert, nur dass mich jemand darauf hinweisen musste, weil es mir selber nicht aufgefallen ist. Über Pyo und Jekjek habe ich mich lustig gemacht, bin aber selber noch viel schlimmer. Ich habe allerdings fest vor mich zu bessern.

Abends sitzt Inho auf dem Sofa neben mir. Der Fernseher flimmert, doch ich achte nicht darauf, obwohl ich sonst gerne Dramen schaue. Ich kann nicht fassen, wie dämlich ich war nicht zu merken, dass mein Herz bei ihm höher schlägt als in der Nähe der anderen. War das schon immer so? War ich wirklich einfach nur zu dumm, es zu merken? Es kann ja unmöglich erst seit heute so sein. Ich sollte ihm das dringend sagen.

"Schön, dass das mit euch geklappt hat", schreckt mich plötzlich Yeontaes Stimme auf. Leise ist er im Wohnzimmer aufgetaucht und lächelt uns an, eh das Lächeln einem besorgten Gesichtsausdruck weicht. "Aber ist auch alles gut?"

Unglücklich schaut Inho zur Seite. Ist es noch wegen gestern? Immerhin denkt er ja, seine Liebe wäre einseitiger als sie wirklich ist. Bis gestern dachte ich das auch. "Wir hatten eine kleine Diskussion", sagt er dann leise.

"Inho hat mir erzählt, dass du gesagt hast, dass ich ihn immer mit einem ganz bestimmten Blick ansehe. Was meintest du?"

"Ähm, naja", fängt Yeontae an, "es hat halt manchmal so gewirkt, als würdest du Inho auf andere Weise mögen als uns. Da war oft so eine Art Zärtlichkeit in deinem Blick, keine Ahnung, ich kann das nicht richtig erklären."

Zu blöd zum Verlieben - Hyunho FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt