Kapitel 5

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Noch zwei Tage dann beginnen die Sommerferien!

Seit der Party sind drei Wochen vorbei. Drei Wochen, in denen mir Jenny nicht aus dem Kopf geht. Dieses Mädchen, das es geschafft hat mir in wenigen Stunden den Kopf zu verdrehen. Ihre lockere und unbeschwerte Art lässt mich alles um mich herum vergessen. Mein Ego hat es bis heute noch nicht verkraftet, dass ich abserviert wurde. Jackson macht sich immer noch darüber lustig, dass auch ich mal die Erfahrung machen darf abserviert zu werden.  Aber ich konnte es einfach nicht so stehen lassen. Deshalb muss ich sie irgendwie finden! Der Gedanke, dass ich sie nicht wieder sehen würde machte mir regelrecht schlechte Laune. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich sie will, weil ich sie nicht haben kann oder daran, weil sie mir nicht aus dem Kopf geht. Ich kann nicht mehr klar denken.

Zwei Tage nach der Party fuhr mich Jackson an Samanthas Haus. Da Jackson sich weigerte, mit mir nach Hause zu fahren, nahmen wir beide ein Taxi. Ich glaube, das war auch ganz gut so, denn zuhause angekommen übergab ich mich, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Das Kokain hatte all den Alkohol unterdrückt, dass ich gar nicht bemerkt hatte, wie viel ich getrunken hatte.

Beim Vorbeifahren an Samanthas Haus sahen wir sie, wie sie gerade dabei war in ihr Auto zu steigen. Als sie uns sah, winkte sie uns zu und machte eine Handbewegung, dass wir anhalten sollen. Sie schlug ihre Autotür wieder zu und eilte mit schnellen Schritten auf uns zu. Jackson ließ das Fenster der Fahrerseite runter.

»Hey Jungs. Habt ihr schon mitbekommen, Josie...«

»Wer bitte ist Josie?«, unterbricht Jackson sie.

»Na Josie! Die kleine Blonde. Die bei mir an der Party ohnmächtig geworden ist.«

»Ach ja, jetzt. Sag es doch gleich. Ja und? Wie geht's ihr? Weißt du was Neues?« Jackson bombardiert sie mit Fragen.

»Jaaa Jack! Jetzt hör doch einfach zu«, entgegnet Samantha ihm schnippisch.

»Sie hatte eine Überdosis Kokain. In Verbindung mit dem Alkohol war sie kollabiert. Sie sagt, dass ein Mädchen, das sie auf der Party kennengelernt hatte, es mit ihr nahm und auch ihr gab. Und was im Anschluss noch alles passiert ist, konnte sie sich nicht mehr richtig erinnern.« Jackson und ich werfen uns einen Blick zu und ich ahne, dass er genau weiß, was ich denke.

»Wie geht es ihr jetzt?«, hake ich nach.

»Gut... so weit. Morgen wird sie aus dem Krankenhaus entlassen. Aber sie hat mächtig Ärger mit ihren Eltern. Ich habe auch für den Rest des Jahres Partyverbot! Meine Eltern fühlen sich mitverantwortlich, was Josie passiert ist. Auch wenn ich mit den Drogen nichts zu tun hatte, sagt meine Mum, dass es in unserem Haus passiert ist und keine erwachsene Aufsichtsperson anwesend war. Blablabla... Eltern eben!« Sie verdreht die Augen verlegen und presst ein aufgesetztes Lächeln hervor. Sie scheint ebenfalls einiges an Ärger eingesteckt zu haben.

Sie verabschiedet sich daraufhin und steigt eilig ins Auto und fährt weg. Jackson steht immer noch auf der Straße und starrt mich an, als hätte er einen Geist gesehen.

»Alter! Jenny ist ein Drogendealer!« Er lacht so laut auf, dass ich kurz zusammenzucke und ihn verstört ansehe.

»Jackson, was stimmt nur nicht mit dir?« Frage ich ihn und halte mir mit der Hand die Augen zu.

»Du hast dich eiskalt in eine Drogendealerin verliebt!«, prustet er wieder los.

»Erstens Mal ist sie keine Drogendealerin, denn bezahlt habe ich sie nicht dafür. Vermutlich Josie auch nicht. Zweitens wie kommst du darauf, dass ich verliebt bin!« Entgegne ich ihm schon leicht aggressiv. Dass ich den Fünfziger, den wir zum Ziehen des Kokains benutzt haben, nicht wieder zurückbekommen habe, verschweige ich ihm. Dann würde er sich nur noch mehr bestätigt fühlen in seiner Theorie.

Hold Me- Bewahre mich davorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt