Sofia

Kapitel 9- Der Club

Endlich im Club angekommen wurden wir von einem Mitarbeiter weiter zu einem extra Raum geführt. Erst war ich verwirrt, da es mir doch etwas 'too much' vorkam, doch nach weiterem Überlegen erschien es mir sogar noch besser, da ich so weniger Kontakt mit den mir unbekannten Leuten hier haben würde. Als Ty und ich den Raum dann betraten, waren die meisten der Gruppe bereits da, nur Ben und Alissa fehlten noch. Schnell wurde mir dann mitgeteilt, dass sie wohl doch kurzfristig absagen mussten, was mich doch mehr enttäuschte als gedacht. Alissa und ich waren keine Freunde, die sich jetzt privat miteinander treffen würden, aber so zwischen der Truppe hier waren wir dennoch wie ein Herz und eine Seele.

Trotz meiner Enttäuschung stellten wir uns dann aber zu den anderen und ohne es zu bemerken hielt ich auch schon ein Bier in der Hand. Ich fühlte mich zwar noch leicht unwohl, aber da es nur die bekannte Gruppe war und ich mich mit ein bisschen Alkohol auch schon merklich entspannte, kam der Abend gut ins rollen. Um zwölf Uhr bejubelten und gratulierten wir dann alle Pete zum Geburtstag und feierten den Moment mit einer Runde Shots. Naja, Tequila natürlich.

Die ganze Zeit über spürte ich Ty an meiner Seite, wofür ich ihm auch echt dankbar war. Aber nach einiger Zeit sollte die Party dann in dem richtigen Club weiter gehen. Wir verließen als Gruppe unseren Raum und mischten uns unter die Leute im Club, wobei ich direkt nach Ty's Hand griff, aus Angst hier unterzugehen. Nun waren Ty und ich nur noch mit Max und Luka, der Rest hatte sich wohl weiter hier verteilt. Wir tanzten und tranken ausgelassen weiter, bis sich bereits der erste Alkohol ankündigte und ich bescheid gab, dass ich kurz zum Klo gehen würde.

Dies war recht klein und bestand nur aus drei Toiletten-ziemlich wenig für einen großen Club, also stellte ich mich auf ein langes warten ein. Als ich in der langen Schlange voller an- und betrunkener girls stand, zog auf einmal ein Lächeln meine Aufmerksamkeit auf sich. Ein Mädchen, naja eher Frau, stand ein paar Meter weiter vor mit an die Wand gelehnt und lächelte mich an. Sie hatte ein schmales süßes Gesicht und fiel vor allem durch ihre langen, blonden Dreadlocks auf. Ihr Outfit war recht einfach und lässig, lediglich eine weite blaue Jeans und ein rosa Hoodie.

Unsicher lächelte ich zurück, was sie jedoch als Einladung auffasste, da sie sich unmittelbar danach von der Wand wegdrückte und auf mich zu kam.

„Hey du" Ich fühlte mich irgendwie erst unwohl dabei, mit Fremden hier zu sprechen, wobei der Klang ihrer Stimme doch etwas angenehmes in sich trug.
Ich erwiderte die Begrüßung und schnell bauten wir ein tatsächlich ein sehr angenehmes Gespräch auf. Sie hieß Lena, war erst vor kurzem 23 geworden und ist hier mit einer kleinen Gruppe an Freunden, jedoch ähnlich wenig begeistert wie ich.
Wir redeten noch die nächsten paar Minuten darüber wie nervig Clubs manchmal sein können und dass wir beide einen Abend auf der Couch einem wie diesem hier vorziehen würden.

Dann waren wir aber schon die nächsten un auf Klo zu gehen, weshalb wir uns verabschiedeten und danach wieder zu unseren jeweiligen Leuten gingen.

Ich war zwar nicht lange weg, vielleicht maximal eine viertel Stunde, aber Ty ging es bereits deutlich schlechter als zuvor. Ich war natürlich sofort besorgt, aber er versicherte mir, dass er sich im Griff haben würde.
„Sofia, alles ist gut. Wir haben etwas Spaß und stoßen aus Pete an, aber ich übertreibe nicht, keine Sorge mein Schatz."

Naja, jokes on him, eine Stunde später spielten die Jungs in unserem Raum Bierpong gegen irgendwelche Fremden Jungs und Ty schien schon ganz vorne mit dabei zu sein.
„Ty, ich glaube das ist genug. Komm, sollen wir schonmal gehen? Dann besorge ich uns eben ein Taxi"
„Nein Sofia, auf keinen Fall. Ich kann doch noch nicht abhauen! Entspann dich etwas, es ist doch lustig. Du bist viel zu verkramt und sorgst dich wegen Nichts"

Langsam wurde ich wütend. Ich hasste es, dass er mich so lallend als Spaßverderber darstellen müsste, als wäre ich die Mutter vom Dienst. Ich weiß es war der Alkohol, und dass seine Freunde ihn da etwas rein drückten, aber das war mir wirklich zu dumm.