Kapitel 5

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Ich und meine Mutter packten alles in die Reisetasche, da ich nachhause durfte. Ich freute mich schon so darauf wieder in meinem Bett zu liegen und das Essen, das Mum kochte, essen. Ich hasse Krankenhäuser. Dort riechts immer so nach Bakterien und Desinfektionsmittel... Kein Wunder! Eine Nachricht von Tris: 》Hey Süße! Wann kommst du heute nachhause? Ich hab eine Überraschung für dich!《》Hey Tris! So um 14 uhr werde ich zuhause ankommen. Was?! Für mich?! Oh du bist so süß! Hab dich lieb.《, schrieb ich zurück. Welche Überraschung hatte er für mich? Sollte ich ihn fragen, denn vielleicht gefällt sie mir ja gar nicht! Nein, das konnte ich nicht bringen...

12 Uhr Mittag

Eine sehr liebe Krankenschwester kam mit meinem "leckeren" Mittagsessen. "Das sieht köstlich aus", meinte ich sarkastisch und sie merkte es mir auch an. "Aber leider habe ich keinen Hunger", sagte ich. "Sky, ich weiß, unser Essen ist wie direkt aus dem Müllcontainer geholt, aber du musst etwas zu dir nehmen!", sagte die Krankenschwester. "Schon gut. Lass es einfach stehen. Ich werde ein bisschen etwas essen", meinte ich. Als sie den Raum verließ, nahm ich den Teller mit der leckeren Tomatensuppe-aus-der-Dose und spühlte sie in der Toilette runter. "Fertig! Mhh, die Suppe schmeckte aber gut", rief ich meinen Eltern zu. Sie lachten.

Am Weg nach Hause knurrte mein Magen sehr. Meine Eltern und ich freuten uns schon sehr darauf, endlich wieder zuhause zu sein. "Sky, was möchtest du jetzt essen?", fragte mich meine Mum. "Ich möchte Spagetti Bolognese", antwortete ich. "Schon wieder? Die hatten wir doch erst!" "Mum? Du hast mich gefragt, was ich zu essen möchte und ich habe dir geantwortet, also würde es mich freuen, wenn du mir Spagetti Bolognese kochst!" "Ok, ok." "Vergiss nicht, den Parmesan frisch zu reiben, sonst mag ich ihn nicht!", sagte ich. "Alles klar, Boss!", meine Eltern lachten.

Zuhause angekommen sah ich Tris auf der Veranda, vor unserer Eingangstüre, sitzen. Wieder hielt er einen bunten Blumenstrauß in seinen Händen. "Na, ist da dein Lover?", fragte Dad. "Nein. Er ist nur ein guter Freund. Mehr nicht", antwortete ich. "Bist du dir sicher, mein Liebes?" "Ja bin ich" Nachdem ich ausstieg und meinen Koffer aus dem Auto nahm, kam mir Tris schon entgegen. "Hey Sky!", er lächelte. "Hey Tris!" "Hallo Tris", riefen meine Eltern. "Geht schon mal vor, ich komm gleich!", schrie ich meinen Eltern zu. "Hier, der ist für dich", er gab mir den Blumenstrauß. "Oh Dankeschön! Er ist wunderbar!" "Soll ich dir den Koffer abnehmen?" "Nein, danke. Das geht schon", sagte ich. Obwohl er richtig schwer war, bemühte ich mich trotzdem den Koffer die Verandastiegen hoch zu ziehen. "Nein wirklich, ich trage ihn gerne für dich", meinte er. "Ok" Na wenn er ihn unbedingt tragen möchte, dann soll er das auch machen... Warum denn nicht? Tris schleppte ihn die Stiegen nach oben und ging hinter mir her. Die Stiegen quälten ihn sehr, da der Koffer echt schwer war. Doch Tris ließ sich nichts anmerken und war ein echter Gentleman. "Soll ich ihn in dein Bett legen?", fragte er. "Ne, stell ihn einfach hier ab" Tris stellte den Koffer neben mein Bett. "Setz dich ruhig", sagte ich. Erschöpft atmete er ein paar mal tief durch und setzte sich anschließend. "Und wie geht es dir so, Sky?" "Ja alles bestens" Bis auf das, dass ich Krebs habe, aber das weiß er nicht. "Sicher? Du schaust so traurig" "Ja es ist alles in Ordnung" "Wenn was ist, du kannst mir alles erzählen. Ich hoffe das weißt du!" Ich nickte ihm zu. Ich schaltete den Fernseher ein und guckte mir einen sehr romantischen Film an. "So etwas siehst du dir an?", fragte Tristan. "Ja wieso nicht?" "Naja es ist Romantik..." Mensch... WENN ES DIR NICHT PASST, DANN KANNST DU DOCH EINFACH NACHHAUSE GEHEN. KEIN MENSCH HAT DICH GEBETEN HIER HER ZU KOMMEN! "Was willst du sonst gucken?", fragte ich. "Irgendeinen Horrorfilm oder so was in der Art" "Paranormal Activity 2? Einen anderen Horrorfilm hab ich nicht" "Ja ok. Den kenn ich so wieso noch nicht", sagte er.

Nach zirka 30 Minuten rief mich meine Mum zum Essen. "Möchtest du mit essen?", fragte ich Tris. "Ne ich warte im Zimmer" "Komm. Bitte! Ich will nicht, dass du hier alleine auf mich wartest. Das ist doch doof" "Ja, dann komm ich mit" "Mum? Tris isst mit" "Oh eh nein, ich möchte nichts essen, danke" "Tris!", rief ich streng. "Wieso möchtest du nicht mitessen? Ich habe genug gekocht", meinte Mum. "Na gut, dann esse ich mit" Also ich muss sagen, Tris blieb richtig ruhig, bei all den Fragen, die meine Eltern stellten. Respekt! "Mhh das schmeckt ja richtig gut!", sagte Tris. "Dankeschön, das freut mich aber!", meine Mum. "Darfst dir ruhig noch was nehmen" "Klar, gerne!" Sie reichte ihm den Topf mit den Nudeln, dann den Topf mit der Soße. Eine Brise Parmesan streute er auch noch oben drauf. Ich war nach einem Teller schon satt. Auch wenn ich noch einen Hunger gehabt hätte, hätte ich nichts mehr gegessen, ich möchte ja nicht wie eine verfressene Kuh dastehen, die schon etwas viel auf den Hüften hat. "Komm Mäuschen, nimm dir noch was. Es ist noch so viel da!", sagte meine Mum. "Nein danke, ich muss ein wenig auf meine Figur achten. Ich lag ja so lange im Krankenhaus...", meinte ich. "Du auf deine Figur achten? Du hast einen perfekten Körper! Du bist wenigstens nicht so dürr wie die anderen und außerdem: Nur Hunde spielen mit Knochen!", sagte Tris freundlich. "Das hat mir auch noch nie jemand gesagt"

Nach dem Essen gingen wir wieder hoch in mein Zimmer. Ich saß am Bett und fragte ihn, was es aufsich hat mit diesem Spruch: Nur Hunde spielen mit Knochen! "Also, damit meine ich, dass es für einen Mann nichts ausmacht, ein wenig etwas auf den Knochen zu haben, da wir ja keine Hunde sind, die den Knochen lieber haben" "Du bist so verdammt süß!" "Jetzt erzähl doch mal von dir so und wie es im Krankenhaus war!" "Eh ja, mir gehts gut, wirklich. Und im Krankenhaus da hatten mich viele besucht, am meisten du. Das war sehr nett von dir, vorallem die Blumen waren immer sehr schön und auch die anderen Geschenke!", ich bedankte mich. "Kein Problem. Was kam raus? Also hast du einen Schaden von dem Alkohol erlitten?", fragte er. "Nein hab ich nicht" "Was guckst du denn so traurig" "Ach nichts, alles in Ordnung..." "Bist du sicher das alles in Ordnung ist?" NEIN VERDAMMTE SCHEIßE, NICHTS IST IN ORDNUNG! ICH SITZE HIER NEBEN DIR UND LEIDE AN KREBS UND DU FRAGST MICH NOCH OB ALLES IN ORDNUNG SEI?
Aggressionen. Nur Aggressionen. Reg dich ab Sky, mein Gott er ist ein Mann. Und Männer verstehen so etwas nicht ok? Gut. "Ja eh nein. Ich weiß nicht" "Komm schon Sky jetzt erzähl!" "Versprichst du mir es niemanden zu sagen?" "Ich verspreche es" "Versprichst du trotzdem mein guter Freund zu sein?" "Ja, ich verspreche es und nun sag schon!" "Also. Ich habe Krebs..." Stille. Totenstille. "Eh du hast was?" "Ja Tristan, ich habe Krebs. Lungenkrebs, wenn du es genau wissen willst" "Das kann nicht sein, du müsstest dann so einen Schlauch haben oder? Du verarscht mich jetzt nicht wahr, Sky? Ich hoffe zumindest", sagte er und starrte mich an als wäre ich schon längst an meinem Krebs gestorben. "Nein Tris ich lüge dich nicht an. Wieso sollte ich denn auch? Ich habe Lungenkrebs und ich brauche keine Sauerstoffflasche, da es noch nicht so schlimm ist" "Aber, aber wie konnte das passieren?" "Frag mich nicht. Es fing einestages in der Nacht an. Ich erwachte und schnappte nach Luft, aber ich bekam keine" "So wie auf der Party oder?" "Ja genau" Er war geschockt. Er war richtig geschockt.

Um 18 Uhr ging er dann. Er verhielt sich so eigenartig. Plötzlich musste er nach Hause. Er hätte was ganz wichtiges vergessen. Ja gut Sky, selber verbockt nicht wahr? Hättest du doch einmal deine SCHEIß FRESSE gehalten! Aber nein ich muss ja alles Ausstrahlen wie ein Radiosender und jedem davon berichten. Vielleicht sollte ich gleich eine Fernsehsendung machen die "Jung, Krebskrank und verzweifelt" heißt mit dem Slogan: "Sie sind jung und leiden an Krebs? Na dann ist ja ihr Glückstag und dürfen heute der ganzen Welt davon berichten" Ha' ich lachte mir einen ab. Ha' eh nein. Unlustig. Seeeeehrr unlustig, Sky. Aber immerhin besser als Aggressionen. "Sky möchtest du abendessen?", hörte ich ertönen. "Nein danke Mum, hab keinen Hunger" "Wirklich nicht?" NEIN SONST WÜRDE ICH JA SAGEN UND RUNTERKOMEN. "Nein wirklich nicht, Mum" Ich war zu verzweifelt, um jetzt etwas zu essen.

Am späten Abend, so zirka um 21 Uhr, versuchte ich noch einmal Tris zu erreichen, doch der schrieb nicht zurück. Und auch um 22 Uhr gab ich nicht auf, aber der Versuch war sinnlos. Bis in die Nacht schrieb ich Tristan in Abständen einige Sms, aber er ignorierte sie. Ich war so tottraurig. Wie konnte ich nur so blöd sein und ihm von meinem Krebs zu erzählen? Das kann einfach nur mir passieren. Jeder normale und gesunde Mensch würde das nicht machen...

Bevor ich von euch geheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt