only a woman

KAPITEL 4

19.09, Montag
Gestern ist nichts mehr spannendes passiert. Ich bin nach Hause gefahren und habe für heute gelernt. Ich bin auf den Heimweg. Eigentlich würde ich ja zur Bücherei gehen aber meine Mutter hat mir geschrieben das ich nach Hause soll. Bestimmt haben wir Besuch.

Meine Vermutung bestätigt sich als ich die haufenweise Schuhe vor unserer Wohnungstür sehe. Wie ich diese Besuche bei Ausländer hasse.

Ich muss mich hier grad wirklich überwinden die Tür aufzuschließen. Ich habe auch keine Chance zuerst unbemerkt in mein Zimmer zu gelangen da ich um in mein Zimmer zu gehen am Wohnzimmer vorbei laufen muss. Als ich drinnen bin ruft auch schon meine Mutter.

„Kizim? Geldin mı?" (Tochter? Bist du da?)

„Evet Anne." (Ja Mama.) seufze ich und laufe ins Wohnzimmer um alle zu begrüßen.

Als ich ins Wohnzimmer gehe steigt meine Laune aber sofort weil Mira da ist.

„AHHHH Süße. Endlich bist du da!" schreit sie und schlingt ihre Arme um mich. Ich erwidere ihre Umarmung nicht wirklich, dass liegt aber nicht daran das ich sie nicht mag sondern Probleme mit Berührungen habe. Das weiß sie eigentlich auch aber sie umarmt mich trotzdem immer.

„Komm wir gehen in dein Zimmer. Ich muss dir was erzählen."

Bevor ich auch überhaupt eine Chance hatte mich aus ihren Griff zu befreien um ihrer Mama und Schwestern und der anderen Familie die hier sitzt aber ich nicht kenne zu begrüßen zieht sie mich in den Flur zu meinem Zimmer. In meinem Zimmer schließt sie Tür ab damit keine kleinen Kinder kommen und setzt sich auf mein Bett. Ich könnte ehrlich ausrasten weil sie mit Straßenklamotten auf meinem Bett sitzt aber ich sage nichts.

Mira ist meine einzige Freundin. Wir sind eigentlich sehr verschieden. Während sie nach der 9ten Klasse die Schule beendet hat und als Zahnmedizinische Fachangestellte arbeitet und verrückt nach Typen ist bin ich immer noch in der Schule habe jetzt ein kleinen Job als Nachhilfe Lehrerin und halte mich so fern wie möglich von Männern fern aus Angst so wie meine Eltern zu enden.

„Mädchen ich habe so ein hotten Typen kennengelernt, du glaubst nicht." fängt sie so wie immer an und zeigt mir ein Bild von einem hässlichen Jungen. Der Junge steht vor einem schwarzen Mercedes und versucht sich Breit zu machen indem er seine Schultern anspannt und die Hände zu einer Pistole geformt hat und sie zu Kamera zeigt. Er sieht aus wie ein Kind.

„Der ist in echt eigentlich hübscher bei Gott sogar." sagt sie schnell weil sie weiß das ich ihn hässlich finde.

„Punkt ist Esma, er und ich haben uns gestern Abend gestritten, und jetzt will er heute Aben in den Club gehen um mich eifersüchtig zu machen. Wir müssen auch zu diesem Club!"

„Vergiss es."

„Mädchen du hast wohl vergessen was ich gegen dich in der Hand habe!"

Was für eine Freundin wirklich. Eigentlich mag ich es in Clubs zu gehen, aber nur an den Wochenenden und ich muss vor allem lernen. Ich will aber nicht das sie meinen Eltern etwas erzählt das meinen Plan mein Studium zu machen gefährden könnte. Die Leute in dieser Gegend denken ich hätte schon mein erstes mal und so. Ich habe aber diese Gerüchte umgehen lassen. Meine Eltern verbieten mir mein erstes mal ja vor der Ehe zu haben deswegen erzähle ich jeden das ich keine Jungfrau mehr bin. Viele würden es nicht verstehen aber ich war schon als Kind so. Meine Eltern haben mir damals als Kind Lippenstift verboten aufzutragen also bin ich wenn sie mal nicht zu Hause waren zu den Schminksachen meiner Mutter und habe meine Lippen immer heimlich mit rotem Lippestift beschmiert. Es hat mir kein Spaß gemacht aber es hat mir irgendwie ein Gefühl von Macht gegeben, aber insgeheim habe ich irgendwie auch gehofft das sie mich erwischen damit sie sehen das ich wenn ich will trotzdem das machen kann was ich will. Es ging mir damals schon gegen den Strich das meine Eltern so über mich bestimmen. Heute hoffe ich irgendwie auch das sie es herausfinden aber nicht jetzt sonst verheiraten sie mich sofort.

Natürlich bin ich noch Jungfrau ich habe ja Probleme mit Berührungen und es wäre ja sogar meinen Eltern vielleicht Genugtuung wenn ich mein erstes mal jemanden schenke den ich überhaupt nicht liebe, aber es hat mich nicht gehindert in meiner Periode mal ein Tampon zu benutzen oder nach einem Kapitel von einem Buch was voll mit Smut Szenen war mich mal selbst zu berühren. Wenn meine Eltern schon allein wüssten das ich ein Tampon benutzt habe wäre die Hölle los. Ich habe einmal als Kind meine Mutter nach dem Sexualkunden Unterricht gefragt ob ich ein Tampon haben kann, weil die Frau uns Mädchen erklärt hatte was mal alles während seiner Periode benutzen kann.

Sie hatte uns gefragt ob wir wissen was das alles für Produkte sind. Da waren Menstruationstassen, Binden, Tampons und Perioden Unterwäsche. Ich habe nur mit meinen Mitschülerinnen mitgenickt weil es mir so peinlich war. Sie waren so erfahren, aber ich wusste nicht mal warum ich überhaupt meine Tage habe. Bei uns ist das ja ein Tabu Thema. Außerdem wusste ich auch nicht das es auch andere Möglichkeiten als Binden gibt. Als ich meine Mutter fragte ob sie mir mal Tampons kaufen kann um es auch mal zu probieren meinte sie nur ich zitiere:

„Esma sowas wirst du nicht benutzen! Möchtest du deine Jungfräulichkeit an einem Tampon verlieren?! Bıda senin Asından böyle pis sorular duymak istemiyorum anadın ?!" (Ich möchte solche dreckigen Fragen nicht mehr von deinem Mund kommen hören verstanden?!)

„Esma. Er ignoriert mich schon den ganzen Tag. Bei Gott Junge! Du wirst so sehen! Ich mach die fertig!" jammert Mira. Ich seufze nur und mache mich schon mal auf den Abend gefasst. Ich werde sehr viel Alkohol brauchen, aber ich darf mich auch nicht gehen lassen weil meine Eltern nichts herausfinden dürfen und ich morgen noch zur Schule gehen werde.

Ich und Mira haben uns schon öfters wegen sowas raus geschlichen. Ihre Eltern sind so wie meine. Wir dürfen nicht in den Club weil was würden wohl die anderen von mir denken? Sie würden natürlich denken das ich eine Hure bin. Wer würde den schon auf ein Mädchen kommen das im Club Spaß haben will? Na Na Na wenn ich in den Club gehe und erwischt werde würde doch mein Ruf kaputt gehen und kein Mann würde mich wollen.

Ich gebe so ein Fick drauf was die anderen von mir denken. Als ob es mich interessiert was diese Omas von mir denken. Na und sollen die halt denken das ich eine Hure bin. Was sollen die denn machen außer ihren Söhnen zu verbieten mich zu heiraten. Genau das ist doch mein Ziel!

Ich möchte eine Frau werden die Selbstständig ist! Unabhängig!

„Mira überleg dir schon mal wie wir uns später raus schleichen werden."

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Hatte bisschen Angst das Kapitel zu posten weil man jetzt glaub ich wirklich langsam checkt um was es so in der Story geht. Ich sehe immer wieder Mädchen auf TikTok die sich eingeengt von den eigenen Eltern fühlen wegen solchen Themen.