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Dakota war langweilig.

Mit leerem Blick saß sie an einem der Tische im Drei Besen und hörte Feli dabei zu, wie sie von Mars Carrow erzählte.

Carrow war Felis neuer Freund und es war überhaupt nicht außergewöhnlich für Feli, mit jemanden zusammen zu sein. Eigentlich war es eher ein Wunder, wenn sie eine Woche lang single war.

Mit Carrow hatte sie jetzt schon seit ungefähr zwei Jahren eine On-Off-Beziehung mit gelegentlichen anderen Kandidaten dazwischen, aber es – wie Feli es selbst ausgedrückt hatte – zog sie wohl immer wieder zu ihm zurück.

Dakota wettete innerlich mit sich selbst, wie lange Feli und Carrow wohl dieses Mal zusammen bleiben würden und irgendwie wünschte sie sich, sie hätte jemanden, mit dem sie wirklich wetten könnte.

Aber alle anderen ihrer Bekannten waren Langweiler und Xavier war ein Idiot, also blieb wohl – wie so häufig – nur sie selbst übrig. Wie traurig war ihr Leben, wenn sie die einzige erträgliche Person in ihrem Leben war?

Ihr war so langweilig, sie erwischte sich mehrmals dabei, wie sie zum Tisch von Weasley und ihren Freunden blickte.

Sie saßen in der Nähe und unterhielten sich laut und ausgelassen, lachten und scherzten, während sie ihre Butterbiere genossen.

Dakota gab es nicht gerne zu, aber ihr Blick wurde beinahe magnetisch von Minerva Weasley angezogen und viel zu häufig blickte sie in ihre Richtung, statt sich auf Feli zu konzentrieren.

Bis sich Weasleys und ihr Blick sich plötzlich trafen und Dakota sich zwang, auf ihre Hände zu starren, statt zu Weasley, damit das nicht noch einmal passierte.

Zum Schluss glaubte Weasley auch noch, dass Dakota sie mochte!

Es war Madam Abbott, die Besitzerin des Drei Besen seit ungefähr einem Jahr, nachdem Madam Rosmerta beschlossen hatte, mit einem kolumbischen Quidditch-Spieler durchzubrennen, die Dakota aus ihren Gedanken riss und Felis Schwall an Geschwärme über Carrow unterbrach.

„Eine heiße Schokolade mit einer Spur Ingwer für die Lady", verkündete sie heiter und stellte das heiße Getränk vor Dakota ab, die überrascht davon zurückwich, als würde sie sich physisch davon abgrenzen wollen.

„Das habe ich nicht bestellt", bemerkte Dakota kühl – wenn sie etwas nicht leiden konnte, dann war das Inkompetenz, besonders bei Angestellten.

„Nein, das war die junge Minerva Weasley", sagte Madam Abbott fröhlich und lächelte Dakota vielsagend an, „Sie hat darauf bestanden, dir einen Kakao auszugeben – so, wie sie ihn am liebsten trinkt."

Dakotas Blick huschte an Madam Abbott vorbei zum Tisch von Weasley. Weasley blickte schon in ihre Richtung und lächelte – dieses Lächeln, nach dem Dakota beinahe süchtig war – und winkte ihr leicht zu, bevor sie weiter Louis zuhörte, der wohl gerade eine lustige Geschichte erzählte. Als wäre nichts passiert. Als hätte Weasley nicht gerade etwas für Dakota bezahlt, als würde sie... als würde sie sie mögen. Als wären sie auf einem Date.

„Vielen Dank, Madam Abbott", sagte Dakota steif, weil sie trotz allem nicht ihre Manieren vergaß, „Wären Sie so freundlich und würden der jungen Minerva Weasley einen Grüntee mit Zimt bringen – so, wie ich ihn gerne trinke? Auf meine Rechnung."

Madam Abbott grinste auf eine Weise, dass Dakota ihre Worte beinahe zurückgenommen hätte oder sich erklärt hätte, aber Madam Abbott nickte nur eilig und ging zur Theke zurück, um diese Bestellung vorzubereiten.

„Was war das?", fragte Feli abwertend und warf Madam Abbott einen abschätzigen Blick zu, „Was will Weasley jetzt schon wieder?"

„Wahrscheinlich will sie mich nur ärgern", schnaubte Dakota, während sie die heiße Schokolade zu sich herzog – es war schon lange her, seit sie einen Kakao wie diesen getrunken hatte. Kakao war etwas für kleine Kinder, hatte ihre Mutter ihr einmal gesagt, als sie zu Hause danach gefragt hatte. Danach hatte sie keinen mehr getrunken.

Femme Fatale | Minerva WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt