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Nach Verwandlung hatte Dakota erst einmal Ruhe vor Feli und Xavier, denn keiner von beiden besuchte den Alchemie-Kurs, den die Schule für alle Sechst- und Siebtklässler nach deren ZAGs anbot, wenn es genug Interessierte gab.

Professor Cain, die die Schüler auch in Arithmantik unterrichtete, hatte im Jahr zuvor dieses Fach angepriesen und alle dazu eingeladen, es zu belegen, damit sie es dieses Jahr in diesem Jahrgang unterrichten konnte. Es waren nicht wirklich viele gekommen, aber immerhin waren sie zu neunt.

Neben Dakota war nur noch Miles Bletchley aus Slytherin in diesem Kurs – der Rest setzte sich aus einer Mischung aus den anderen Häusern zusammen und zu Dakotas Missgunst sah sie, dass sie nicht vollkommen Frieden haben würde. Minerva und Louis Weasley, sowie die dritte in dieser Gruppe – eine dunkelhäutige Gryffindor mit Kopftuch, deren Name Dakota nicht einmal kannte, aber sie war immer in der Nähe von Weasley und Wesley – waren ebenfalls gekommen und Dakota setzte sich in die erste Reihe, um weit weg von ihnen zu sein.

Miles Bletchley setzte sich zu ihr – wahrscheinlich aus Mangel an Alternativen.

„Valentine", begrüßte er sie und Dakota lächelte leicht, um ihm eventuell das Gefühl zu geben, dass er in ihrer Nähe willkommen war, obwohl er das überhaupt nicht war, „Dich hab ich hier sicher nicht erwartet!"

„Warum nicht?", fragte Dakota. Eigentlich interessierte es sie nicht, beziehungsweise konnte sie sich den Grund schon denken, aber um eine hirnlose Unterhaltung wie diese aufrecht zu erhalten, musste man auch einmal Fragen stellen, deren Antwort man nicht wissen wollte oder schon kannte.

„Wegen Cain", rief Bletchley aus und lachte über seinen eigenen Witz. „Als ich gehört habe, dass sie es unterrichtet, hab ich es mir schon noch einmal überlegt, immerhin ist sie ein Schlammblut."

Dakota lächelte nur leicht gezwungen und hoffte, dass damit dieses unangenehme Gespräch beendet war, aber eine Stimme von hinten stachelte es wieder an.

„Keiner zwingt dich hier zu sein, Bletchley!"

Dakota blickte über ihre Schulter und erkannte, dass es diese Freundin mit dem Kopftuch von Weasley gewesen war, die das gesagt hatte – ebenfalls eine Muggelgeborene, wie Dakota – und jeder Slytherin – wusste. Sie funkelte Bletchley wütend an und sah so aus, als wäre sie bereit, Bletchley körperlich anzugreifen.

Die Gryffindor war groß, aber sehr dürr und eher in die Länge gezogen. Minerva Weasley spielte Quidditch, aber diese Muggelgeborenen-Freundin nicht, das wusste Dakota, obwohl sie selbst nicht spielte.

Bletchley war ebenfalls groß, eher sportlich und spielte Quidditch als Hüter, neigte aber dazu, sich selbst zu überschätzen.

Es wäre also ein interessanter Kampf.

Weasley wollte das aber wohl nicht sehen, denn sie legte eine Hand auf die Schulter des Mädchens und beruhigte sie: „Komm schon, Rabia – er ist es nicht wert..."

Bletchley schnaubte abfällig, als das Mädchen – ihr Name war wohl Rabia – sich wieder zu beruhigend schien, aber sie warf ihm noch immer tödliche Blicke zu.

Dakota blickte zu Weasley und bemerkte, dass sie sie schon ansah. Minerva wurde rot und blickte schnell weg, während Dakota ihren kühlen Blick noch etwas länger auf ihr behielt, bevor sie sich abwandte.

„Hast du das gesehen?", fragte Bletchley abfällig.

Nein, ich bin nicht nur blind, sondern auch noch taub und absolut dämlich, also habe ich überhaupt nicht diesen Aufruhr in diesem kleinen Klassenzimmer mitbekommen. „Ja." Die Antwort von Dakota war eindeutig weniger sarkastisch.

Femme Fatale | Minerva WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt