Kapitel 6

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"Bist du noch wach?" fragte ich leise, nachdem ich eine Stunde lang erfolglos versucht hatte zu schlafen. "Ja." Antwortete Gee genauso leise. "Ich denke ich gehe Kaffee machen." murmelte ich. Ich war mindestens so Kaffee-süchtig wie er. Ich kam mit zwei Tassen Kaffee wieder, von denen ich meine schon auf dem Weg halb ausgetrunken hatte. Es wurde schon hell draußen. Es war Kalt im Bus, vermutlich war noch irgendein Fenster offen. Gee sah wohl das ich etwas fröstelte denn er stellte seine noch fast halb volle Tasse ab um seine Arme um mich zu schlingen und sich nach hinten zu lernen, sodass ich auf seiner Brust lag. "Bin ich jetzt schon wichtiger als Kaffee?" fragte ich. "Das warst du immer." murmelte er. Ich sah ihn an. "Wer bist du und was hast du mit Gee gemacht?" Gerard lachte leise. Ich entspannte mich und schloss die Augen etwas. "Ich habe da mal eine frage." Sagte er ruhig. "Was denn?" "Warum hast du mir verziehen? 7 Jahre hast du mich gehasst...und von einem Tag auf den anderen ist es wieder okay?" Ich wusste nicht wirklich wie ich antworten sollte. "Willst du die Wahrheit wissen?" fragte ich statt zu antworten. Er nickte. "Ich sage dir das jetzt nur weil du meine emotionale Seite wohl besser kennst als jeder andere... es ist Fassade gewesen. Es ist unmöglich jemanden zu hassen den man mit ganzem Herzen liebt. Es hat nur weh getan dich zu sehen und... als wir eingesperrt waren... da ist die Fassade einfach komplett abgefallen..." Murmelte ich. "Ich liebe dich auch. Mehr als du es dir vorstellen kannst..." Sagte er leise und küsste mich. "Hör auf so schmalzig zu sein." grinste ich. "Du weißt selbst das dir das gefällt." grinste er zurück. Ich küsste ihn einfach nochmal, aber diesmal intensiver. "Könnt ihr das nicht irgendwo oder irgendwann anders machen?" hörte ich Mikey. Wir lösten uns von einander und ich warf Mikey mit einem Kissen ab. "Jetzt ist mein Kaffee kalt." beschwerte sich Gerard und stand auf um neuen zu holen. "Bringst du mir einen mit?" fragte ich mit einem Hundeblick. Nach und nach wachten auch die anderen auf. "Lasst uns doch Wahrheit oder Pflicht spielen um die Zeit herum zu kriegen." schlug Gee vor. "Ähm...nein." Antwortete ich. "Ach, komm schon." versuchte er mich zu überreden. Wir diskutierten bestimmt noch 10 Minuten, bis er mich küsste, nicht um mich zu unterbrechen, sondern um mich schwach werden zu lassen. "Das Funktioniert nicht." kommentierte ich nur. "Bitte?" fragte er, mich unglaublich niedlich anguckend. "Gut, du hast gewonnen." seufzte ich. Gee grinste. Wir spielten eine Gefühlte Ewigkeit. "Ähm...Pflicht an Alex: mach Gee geil." stellte mir Bob zur Aufgabe. "Eine meiner leichtesten Übungen." Sagte ich etwas dreckig grinsend. Gee schluckte. Ich setzte mich auf seinen Schoß, so herum das ich zu ihm gedreht war. Ich küsste ihn intensiv und leidenschaftlich, zuerst auf den Mund und dann den Nacken entlang und bewegte mich dabei etwas. Schnell merkte ich das sich eines Beule in seiner Hose gebildet hatte. Grinsend stand ich auf und setzte mich wieder neben ihn. "Ich gehe mal kurz ins Bad..." Stammelte er und verschwand schnell. "Den sehen wir wohl nicht so schnell wieder." Sagte Ray. Wie spielten einfach ohne ihn weiter.
Als wir ankamen ging ich erstmal zum Bus meiner Band. Eddi und Kevin stritten, während Dobby und Jessi genervt auf der Couch saßen. "Verhalte dich wie ein Erwachsener und komm' damit klar!" hörte ich noch von Kevin bevor sie mich sahen und sofort aufhörten. "Will ich wissen worüber ihr gesprochen habt?" fragte ich. "Nein." antworteten sie gleichzeitig. Ich ging ins Bad um zu Duschen und mich um zu ziehen. Danach gingen wir Proben. Als langsam die Menge an Fans vor der Halle zunahm, ging ich nach draußen. Ich knuddelte mit Fans und gab unzählige Autogramme. Jemand hielt mir plötzlich von hinten die Augen zu. Aus reinem Reflex schnellte meine Faust hoch, wurde aber schnell genug abgefangen. Ich drehte mich um. "Ich kenne dich zu gut." lachte Gee. "Gerade deshalb solltest du wissen, dass es gefährlich ist mir die Augen zu zu halten." Sagte ich. "Ach, das Risiko gehe ich ein." erwiderte er grinsend und küsste mich. Ich konnte es mir nicht verkneifen ebenfalls zu grinsen. "Idiot..." murmelte ich. "Ihr Turteltauben müsst jetzt kommen." hörte ich Mikey. "Spielverderber." brummte Gee. Wir gingen wieder. Kurz danach war schon Einlass. Mitten während des Konzertes sprang ich wieder etwas zu nah am Bühnenrand und segelte mehr oder weniger elegant auf den Boden. "Nicht schon wieder." stöhnte Eddi. Ich erhob mich langsam wieder vom Boden. Ein Schmerz durchzuckte meinen rechten Arm als ich mich darauf lehnte, was ich aber ignorierte. Mein Kopf schmerzte etwas, aber ich ließ mir von Eddi und Kevin wieder auf die Bühne helfen und spielte einfach weiter. "Ist alles okay?" fragte Gee besorgt als wir von der Bühne kamen. "Ja, ist schon okay. Ich falle andauernd von der Bühne. Nur mein Arm tut etwas weh." Antwortete ich gelassen. Ein Sanitäter kam auf mich zu und untersuchte mich, während MCR schon auf der Bühne war. "Herzlichen Glückwunsch, der Arm ist vermutlich gebrochen." war sein Fazit. Nach dem auch MCR gespielt und sich verabschiedet hatte, meinte Gee das wir ins Krankenhaus fahren müssten.
Ich wurde geröntgt und bekam dann eine Schiene um den Arm. Es war ein einfacher Bruch, ich hatte glück denn es war knapp am Handgelenk vorbei. Ich fragte gar nicht erst ob ich auch weiterhin Bass spielen dürfe, ich würde es sowieso tun. Etwa 2 Wochen müsse es abheilen. Ich ließ mir von jedem auf die Schiene schreiben. Abends machten wir (verbotenerweise) ein Lagerfeuer auf dem Platz vor der Halle. Es war lustig, nur Eddi und Kevin wirkten etwas...na ja missmutig. Es lag bestimmt an dem Streit von vorhin, aber das war nicht wichtig. In etwa gegen 4 Uhr morgens, als das Feuer herunter gebrannt war, gingen wir dann schlafen, ich natürlich wieder mit zu Gee. Er behandelte mich etwas als wäre ich aus Glas und jede einzelne Bewegung könnte mich kaputt machen. "Gee, du kannst jetzt aufhören mich wie eine Porzellan Puppe zu behandeln, ich habe nur einen gebrochenen Arm, sonst nichts." beschwerte ich mich, denn es störte mich wirklich. "Ich habe nur etwas Angst das ich dir weh tue..." Murmelte er. "Das hat dich früher auch nicht so sehr gestö-" Ich brach noch im Wort ab. Ich hatte nicht nachgedacht. Shit! Das hatte ihn jetzt bestimmt verletzt... oder wütend gemacht... oder was auch immer. Er sah traurig auf den Boden. "Tut mir leid, dass wollte ich nicht sagen, ich habe nicht nachgedacht." Stammelte ich. "Warum entschuldigst du dich? Du hast doch recht..." Er hatte mich damals zwei mal, als er wirklich betrunken war, geschlagen. Allerdings hatte er mir emotional viel mehr weh getan. Ich merkte das seine Augen etwas wässrig waren und umarmte ihn schnell. Ich hatte es ihm verziehen, er war damals wohl kaum Zurechnungsfähig, außerdem trank er nicht mehr und ich bräuchte wirklich in keinster Weise Angst haben das er so etwas jemals wieder tun würde. Unsere Beziehung ging erst nachdem er anfing zu trinken und zu koksen kaputt. Davor war er Jahrelang einfach der perfekte Freund. "Gee, ich weiß das es nur der Alkohol war, ich habe die verziehen." Sagte ich beruhigend. "Aber ich mir nicht... das ich zu so etwas überhaupt fähig war... egal warum..." Murmelte er. "Gee, es ist okay." erwiderte ich leise. "Nein, ist es nicht und wird es auch niemals sein..." wiedersprach er mir. Ich sah wie eine Träne seine Wange hinab rollte und wischte sie ihm schnell weg. "Das warst aber nicht du, dass war der Alkohol." "Aber ich habe dich verletzt..." "Lass die Vergangenheit Vergangenheit sein. Das ist 7 Jahre her, du bist clean und bevor deine Sucht kam, warst du der perfekte Freund und alles was ich mir nur wünschen konnte und das bist du jetzt immer noch."

I can't live with you, nor without you (Gerard way ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt