Kapitel 4

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Ich wusste nicht ob er weinte. Ich konnte es kaum aushalten. Ich wollte ihn so gerne trösten, ihm sagen das alles gut ist und ihn küssen...warte was? Ich werde ganz sicher nicht wieder nachgeben, schon um seinet willen. Ich hatte mich verändert seit wir zusammen waren, sehr stark verändert. Ich trank, ich rauchte und ich nahm Drogen. Ich dealte sogar 4 Jahre lang und ich saß nach unserer Trennung mehrmals im Knast. Nur für kleinere Vergehen wie zum Beispiel Körperverletzung, Sachbeschädigung oder Drogenbesitz, aber trotzdem. Ich lebte, wie auch meine Band Mitglieder, in Deutschland in einem Haus welches ich und meine "Gang", wie ein paar Spießer die in der nähe lebten es bezeichnen, wir nennen es eher Familie, illegal besetzt hatten. Allerdings kümmerte das sowieso niemanden mehr. Ich hatte noch nicht einmal richtig aufgehört zu dealen, auch wenn ich es eigentlich nicht mehr musste. Ich machte es gerne, ich liebte diesen Nervenkitzel etwas illegales zu tun und außerdem war ich sehr gut darin. Ich wollte das nicht aufgeben. Ich bin definitiv keine gute Wahl wenn es um Beziehungen geht. Doch ich...wollte Gerard zurück. Es kostete mich Kraft mir das selbst einzugestehen, aber es war so. Es tat unglaublich weh ihn so zu sehen und ich sah noch nicht mal sein Gesicht. Ich atmete Tief ein und überwand meinen Stolz und meinen restlichen Hass und stand auf. Langsam und leise ging ich auf ihn zu und setzte mich neben ihn. Er zuckte zusammen als ich ihn berührte. Ich hörte einen nur zur halb unterdrückten schluchzer, bei dem sich mein Herz zusammenzog. Er trieb weitere Tränen in meine Augen. "G-Gerard...b-bitte hör auf zu weinen." wimmerte ich. Ein weiterer Schluchzer kam von ihm. Meine Kehle schnürte sich zu und mein Herz zog sich weiter zusammen. "B-bitte sieh mich a-an." bat ich ihn. Er tat nichts dergleichen, nur ein weiterer Schluchzer entkam seiner Kehle. "G-gee...b-bitte." flehte ich und wieder rollten Tränen über mein Gesicht. Er sah auf als er seinen Spitznamen hörte. Seine Augen waren extrem gerötet und er sah alles in allem schrecklich aus, jedenfalls im Vergleich zu sonst. Schmerz aber auch Verwirrung waren regelrecht in sein Gesicht geschrieben. Ich war unfähig noch irgendetwas zu sagen also umarmte ich ihn einfach. Ich wollte nicht, aber ich fing wieder an zu schluchzen. Ich weinte an seine Schulter und ich merkte das auch mein T-shirt etwas nass wurde. Ich wollte ihn nicht mehr loslassen, nie wieder. Für gefühlte Stunden saßen wir dort so. Doch irgendwann mussten wir uns von einander lösen. "E-es tut mir so leid. D-dieser ganze Scheiß. Es ist alles meine Schuld. Ich habe verkackt...und zwar komplett." Schluchzte er. "Be-beruhige dich...bitte Gerard..." versuchte ich ihn etwas zu beruhigen. "Ich kann nicht erwarten das du mir jemals verzeihen wirst...nach dem allen... ich k-kann dich nur fragen ob du irgendeine Möglichkeit siehst das du mir irgendwann verzeihst." Sagte er schwach, nervös aber schon ruhiger und sah mir flehend in die Augen. Ich wich seinem Blick aus. Ich denke ich hatte ihm schon verziehen, spätestens als ich ihn umarmte. Aber ich wollte auch nicht das es dazu führte das wie wieder zusammen kommen würden. Ich wollte ihn unter keinen Umständen in mein Scheiß Leben mit hinein ziehen. Ich bin nichts für ihn. Ich werde ihm nur Schaden. "Gerard... ich... habe dir schon verziehen... aber ich schade dir nur. Glaub mir..." Murmelte ich. "Das ist mir egal!" Sagte er schon deutlich kraftvoller. "Aber mir nicht! Ich ziehe dich in den ganzen Scheiß mit 'rein! Ich weiß das du noch gar nicht so lange clean bist und ich werde verdammt nochmal nicht zulassen das du wieder in diese komplette Szene kommst! Ich deale und nehme Drogen, das würde dich unweigerlich wieder in Kontakt mit ihnen kommen lassen und die Gefahr das du einen Rückfall hast sind dann viel zu hoch!" erwiderte ich energisch. "Du glaubst gar nicht wie wenig mich das interessiert! Ich brauche dich, Alex!" Sagte er, sehr kraftvoll. "Gerard, Nein! Ganz einfach nein! Ich werde dich nicht in die Scheiße die sich mein Leben nennt mit rein ziehen! Versteh es!" "Nein, ich verstehe es eben nicht, Alex! Ich brauche dich! Du hast Angst das ich durch dich einen Rückfall habe? Ohne dich kann ich nicht Leben, wenn du nicht bei mir bist werde ich auf jeden Fall wieder Drogen nehmen! Letztes Jahr wollte ich mich umbringen, bevor wir mit dem Album anfingen! Verstehst du? Ohne dich bin ich tot! Ich kann nicht ohne dich!" rief er. Wieder fingen Tränen an aus meinen Augen zu strömen. Ich war Schuld daran das es ihm so schlecht ging, wegen mir wollte er sogar sterben. Er sprach weiter. "Die letzten 7 Jahre waren die schlimmsten meines Lebens! Ich kann nicht ohne dich! Ich kann nicht..." Ich fing wieder richtig an zu schluchzen. Ich konnte es nicht ertragen das es ihm so schlecht ging und das alles wegen mir. Er nahm mich schnell in den Arm und wieder weinte ich an seiner Schulter. Es war wie zu der Zeit als wir noch zusammen waren. Ich wollte aber nicht nachgeben, ich wollte ihn nicht ins Unglück stürzen. Das sagte ich ihm auch. "Hast du mir nicht zugehört? Ich kann nicht ohne dich! Wenn du wirklich niemals zu mir zurück kommst, dann kann ich nicht weiter leben." "Das meinst du nicht ernst! Du wirst jemand anderen kennen lernen der besser für dich ist. Rede nicht so einen Scheiß! Und mach es vor allem nicht nur weil du das gerade denkst." "Ich meine es ernst! Und ich denke es nicht gerade eben! Ich dachte es die letzten 7 Jahre lang! Wenn du nicht zu mir zurück kommst, schwöre ich dir, springe ich von der nächsten Brücke!" drohte er. "Das ist Erpressung!" rief ich. Er sah mich einfach an. "Du hast gewonnen, Arschloch..." murmelte ich. "...aber wenn du mich nochmal erpresst schmeiße ich dich persönlich von dieser Brücke." fügte ich knurrend hinzu. "Romantisch wie immer..." Murmelte Gerard mit einem kleinen grinsen.

I can't live with you, nor without you (Gerard way ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt