Mats Hummels x Benedikt Höwedes [dance]

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words: 1104

„I just want to dance with you

Let the whole world melt away

And dance with you

Who cares what other people say?"

Bene POV:

Lustlos nippte ich an meinem Drink, während ich die tanzenden Paare auf der Tanzfläche beobachtete. Ich befand mich auf einer Gala, von der ich nicht mehr genau wusste, was eigentlich ihr Zweck war. Nur, dass es irgendwas mit Fußball zu tun hatte und ein Großteil des WM-Kaders 2014 ebenfalls anwesend war.

Ich sah Lukas und Bastian, die an der Bar standen und sich prächtig amüsieren zu schienen. Thomas konnte ich auf der Tanzfläche ausmachen, wo er seine Frau Lisa herumwirbelte. Manu unterhielt sich mit irgendwelchen Offiziellen. Auch Toni und einige andere hatte ich schon gesehen.

Mats war ebenfalls mit von der Partie. Mit zusammengebissenen Zähnen beobachtete ich, wie er engumschlungen mit Cathy tanzte und dabei mächtig Spaß zu haben schien. Normalerweise hatte ich nichts dagegen, wenn die beiden Zeit miteinander verbrachten. Doch gerade wünschte ich mir nichts sehnlicher, als an Cathys Stelle zu sein.

Ich wollte mit Mats tanzen. Was die anderen sagen oder denken würden, war mir dabei herzlich egal. Ich wollte einfach nur mit dem Mann tanzen, mit dem ich seit 8 Jahren zusammen und seit 2 Jahren sogar verheiratet war. Doch ich wusste, das ging nicht. Wir waren in der Öffentlichkeit nicht geoutet, aber wenn wir jetzt zusammen tanzen würden, hätte sich das wohl erledigt.

„Hey, warum so mürrisch?", ertönte plötzlich eine Stimme neben mir. Ich drehte mich um und sah Schmelle. Der Teamkollege und gute Freund meines Mannes lächelte mich offen an. „Nichts.", seufzte ich und wandte meinen Blick wieder der Tanzfläche zu. „Ich weiß, wie du dich fühlst.", sprach der Dortmunder jedoch weiter und ich wusste, dass es Stimmte.

Lukasz und Marcel waren fast genauso lange zusammen wie Mats und ich und ich wusste, dass wenn jemand wusste, wie ich mich gerade fühlte, es diese beiden waren. „Und was schlägst du vor, was ich machen soll?", fragte ich Schmelle, welcher seufzte und meinte: „Viel kannst du nicht machen. Nur mit ihm reden. Vielleicht fühlt er genauso wie du."

Mit erhobenen Augenbrauen sah ich den Dortmunder an, doch bevor ich etwas sagen konnte, spürte ich eine Hand auf meiner Schulter, die ich zweifellos Mats zuordnen konnte. „Na, alles klar?", begrüßte er uns, doch Schmelle hob nur grüßend die Hand, bevor er sich aus dem Staub machte. Aber nicht, ohne mir vorher nochmal ermutigend zuzunicken.

„Was war das denn?", kommentierte mein Mann den schnellen Abgang seines Freundes. Ich zuckte mit den Schultern. Mehr brachte ich nicht zustande. Mein Gehirn war viel zu beschäftigt damit, Marcels Vorschlag, ich solle mit Mats reden, von vorne bis hinten zu überdenken.

„Schatz? Was ist los?", riss mich Mats besorgt klingende Stimme aus meinen Gedanken. Ich zögerte kurz, doch dann sagte ich entschlossen: „Ich will mit dir tanzen." Kurz schien er perplex zu sein, dann breitete sich ein Lächeln auf Mats' Gesicht aus. „Das will ich auch.", erwiderte er, ich konnte jedoch das „aber", das noch folgen würde, klar und deutlich hören. „Aber du weißt genau so gut wie ich, dass wir das hier nicht bringen können. Ich will mir gar nicht vorstellen, was für eine Presse das gäbe."

Ich seufzte. Dass eine solche Antwort kommen würde, hätte ich mir fast denken können und ich konnte mir wirklich sehr gut vorstellen, was für Schlagzeilen das geben würde. Doch ganz ehrlich: Es war mir egal. Sollten die Leute doch denken, was sie wollten. Ich wollte einfach nur mit Mats tanzen. Ihn festhalten und nie wieder loslassen.

Doch ich wusste, dass es keinen Sinn machen würde, jetzt eine Diskussion zu starten, also sagte ich nichts mehr, sondern informierte meinen Mann darüber, dass ich gleich nach Hause fahren würde, was dieser mit einem Nicken zur Kenntnis nahm und antwortete, dass er mit mir kommen würde.

Das Thema kam erst wieder ein halbes Jahr später auf. Der BVB veranstaltete eine Weihnachtsfeier und Mats hatte mich quasi mitgeschleift. Ich hatte nur noch verhindern können, dass er mir ebenfalls einen schwarzgelben Ugly-Sweater andrehte, wie er selbst ihn trug. Ich würde zwar fast alles für Mats tun, doch das war dann doch zu viel des Guten.

„Na, amüsierst du dich?", erklang plötzlich die Stimme meines Mannes hinter mir, während ich mich mit Owo unterhielt. Kurz darauf schlangen sich zwei Arme um meine Hüfte und Mats vergrub sein Gesicht an meiner Schulter. Okay, er hatte augenscheinlich schon etwas Glühwein intus. „Wie viel hast du getrunken?", fragte ich den Brünetten und warf Owo einen entschuldigenden Blick zu, den dieser mit einer abwinkenden Geste quittierte, uns aber trotzdem alleine ließ. Währenddessen probierte ich mit sanfter Gewalt, mich aus dem Griff des Dortmunders zu lösen.

Das war aber gar nicht so einfach, denn mein Mann hatte einen echten Klammergriff. „Mats, du musst mich loslassen.", bat ich ihn also, „Hier sind überall Kameras." Unauffällig sah ich mich um. Noch schien uns keiner der Presseleute bemerkt zu haben, doch es war nur noch eine Frage der Zeit, bis wir entdeckt und das Fotomotiv Nummer eins werden würden.

„Na und? Solln' sie uns doch fotografieren. Tanzt du mit mir?", murmelte Mats an meinen Hals. Ich erstarrte für eine Sekunde. „Meinst du das ernst?", hakte ich dann ungläubig nach. „Ja, ich will mit dir tanzen.", bekräftigte er. „Bist du betrunken?", fragte ich, was mir ein empörtes Schnauben des Dortmunders einbrachte. „Ich bin nicht betrunken. Ich weiß noch genau, wovon ich rede. Vielen Dank." „Tut mir leid. Aber letztes Mal klang das noch ganz anders. Ich war...überrascht.", verteidigte ich mich, was Mats mit einem Seufzen quittierte. „Tut mir leid.", entschuldigte er sich, „Aber damals war ich irgendwie noch nicht bereit."

„Entschuldige dich nicht, ich versteh dich ja. Aber natürlich tanze ich mit dir."

Ich lächelte, als er mir losließ, um mir eine Hand hinzustrecken, die ich nur zu gerne ergriff. Er führte uns auf die Tanzfläche, wo Marco, Rapha, Axel und einige andere schon mit ihren Frauen tanzten. Ersterer zwinkerte und schenkte uns ein Lächeln, als wir uns zu ihnen gesellten. Glücklich lächelnd sah ich Mats an, als wir uns gemeinsam zur Musik bewegten. Das hier war alles, was ich mir je gewünscht hatte. Einfach mit dem Mann zu tanzen, den ich mehr als alles andere liebte und auf die Meinung anderer zu pfeifen. Sollten sie doch seitenlange Berichte über uns schreiben. Sie würden uns nie davon überzeugen können, dass das was wir taten falsch war. Wir liebten uns, was war daran falsch?

Mein Lächeln wurde nur noch breiter, als ich bemerkte, dass sich zwei weitere Personen auf die Tanzfläche begeben hatten und nun neben und tanzten. Es waren Lukasz und Schmelle, die uns ebenso breit anlächelten.

Und so tanzten wir. Die ganze Welt schien um uns herum wegzuschmelzen. Das Knipsen der Kameras blendeten wir aus. Es gab nur uns.

Okay, das war schwieriger, als ich es mir vorgestellt hatte. Aber hier ist der Oneshot. Ich hoffe, er gefällt euch!

MsReyland

Fußball Oneshots Vol. IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt