Part VIII

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Er konnte Marcus' Angst und Panik fast spüren.

„Natürlich", beteuerte er deshalb schnell, „Natürlich, ich würde dich nie im Stich lassen."

„Es tut mir leid, ich..."

„Marcus, es ist vollkommen in Ordnung. Ich habe nicht erwartet, dass du ähnlich fühlst und ich erwarte auch nichts diesbezüglich von dir. Ich will einfach nur für dich da sein."

„Okay", wisperte der Jüngere, kam ganz langsam auf ihn zu und guckte ihn schüchtern an.

Er war sich nicht ganz sicher, worauf Marcus spekuliert, öffnete aber leicht seine Arme und fand den Jüngeren prompt darin wieder. Ganz leicht lehnte sich der Kiwi zitternd gegen ihn und suchte seine Nähe.

Sein Herz stolperte kurz, geriet aus dem Takt und dann schloss er ganz langsam seine Arme wieder. Hielt das zitternden Bündel fest und wartete, dass Marcus sich wieder beruhigte.

„Wollen wir vielleicht zusammen im Café frühstücken?"

„Das wäre toll", nuschelte es undeutlich an seiner Schulter, dann löste sich der Jüngere wieder von ihm, „Danke."

„Können wir einen Deal machen? Du entschuldigst und bedankst dich nicht die ganze Zeit, aber dafür läufst du auch nicht mehr weg. Und ich möchte, dass du Jüri und Raffa oder Liam und Lando einweihst."

„Was? Nein!"

„Du brauchst auch hier jemanden der Bescheid weiß."

„Aber..."

„Da gibt es kein Aber."

„Doch..."

„Marcus bitte, denk wenigstens darüber nach", flehte er schon fast, „Oder rede mit deinem Boss. Ihr versteht euch doch gut und... Stell dir mal vor, du bekommst an einem Rennwochenende eine Panikattacke."

„Dann wärst du doch auch da."

„Schon, aber nicht in deiner unmittelbaren Nähe und... Ich würde mich damit besser fühlen. Wenn du es nicht für dich tust, dann bitte für mich."

Er wusste, dass das fast ein wenig unfair war und dennoch spekuliert er darauf, dass der Jüngere dieser Bitte nachkommen würde.

„Ich denke darüber nach", konnte er zumindest einen Teilerfolg verbuchen, der ihn ein wenig erleichterte.


Raffa tauchte auf, noch während sie frühstückten und sie luden die junge Frau sofort zu einem Kaffee ein.

Jüris Freundin war ein warmherziger Mensch, der ihn an seine beste Freundin Charlotte erinnerte und auch Marcus fühlte sich bei ihr wohl.

Vielleicht weil sie eine Frau war und das Gehirn des Kiwis keine Gefahr mit ihr assoziierte. Nachdenklich beobachtete er die zwei und empfand fast ein wenig Eifersucht auf die Lockerheit, die zwischen ihnen herrschte, dabei hätte es ihn erleichtern sollen.

IKEA war wie immer. Voll und am Ende teuer.

„Brauche ich das wirklich?", runzelte Marcus nicht nur einmal die Stirn und er nickte jedes Mal entschieden.

Sein Ziel war klar. Er wollte Gemütlichkeit für den Jüngeren. Wollte Behaglichkeit für dessen vier Wände und einen Ort schaffen an dem sich Marcus wirklich sicher fühlte. Eine Oase der Ruhe und Geborgenheit, mit kuscheligen Dingen und kleinen Akzenten.

Jüri stieß zu ihnen, als sie Marcus gerade mit vegetarischen Köttbullar zu besänftigen versuchten.

Schnell war klar, er und Raffa würden ihren Kaufrausch alleine zu Ende bringen. Die beiden Hitech Piloten würden sich draußen die Beine vertreten und so shoppte er unaufhaltsam weiter. Das rächte sich an der Kasse. Er wusste, dass Marcus ausflippen würde, ihn selbst belastete der Betrag allerdings überhaupt nicht.

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