Part XIII

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Marcus verschränkte ihre Finger sofort miteinander und klammerte sich regelrecht an diese kleine Geste.

Das war erleichternd, schön und ließ ihn Mut fassen, für das, was er noch vorhatte.

Ihrer Tradition folgend ließen sie sich Zeit bei der Leerung ihres Getränks. Schlussendlich gähnte Arthur immer öfter und auch er selbst spürte die Strapazen des Tages so langsam.

„Na komm kleiner Krümel", klopfte Lorenzo Arthur zwinkernd auf die Schulter, „Bringen wir dich ins Bett."

„Ich sollte mich auch losmachen", unterdrückte auch Marcus nur schwer ein Gähnen.

„Hast du noch eine Minute?", guckte er ihn bittend an und verabschiedete sich im Anschluss von seinen Brüdern, was der Jüngere ihm gleichtat.

Marcus nippte an seinem letzten Rest Cola und guckte ihn fragend an.

„Wir sind vorhin unterbrochen worden", fiel er mit der Tür ins Haus, dabei war das eigentlich gar nicht sein geplantes Anliegen.

„Ähhhh", begannen die Wangen des Jüngeren sofort wieder zu glühen.

„Magst du hierbleiben?", fragte er das, was er fragen wollte nun doch.

„Über Nacht?"

„Nur wenn du magst. Wenn nicht bringe ich dich natürlich zurück in dein Hotel."

„Bleibst du angezogen?"

„Wenn du das willst."

„Ich weiß nicht, was ich will", guckte Marcus überfordert.

„Soll ich dir sagen, was ich will?", wollte er deshalb sanft wissen und war unglaublich froh darüber, wie ehrlich sie gerade miteinander umgingen, „Ich will mehr Zeit mit dir und dich noch nicht gehen lassen. Ich möchte eine Umarmung für meinen Sieg und dass du neben mir liegst, da bist, du bist."

„Ich habe gar nichts hier."

„Ich dafür alles", zwinkerte er, „Also bleibst du?"


Marcus war geblieben, nur die Umarmung hatte er noch nicht bekommen, dafür hatte der Jüngere sofort den Schutz der Nacht genutzt nachdem sie im Bett gelegen hatten und jetzt hielt er ihn doch im Arm.

Seine Finger strichen federleicht über den Unterarm des Jüngeren, während seine andere Hand mit Marcus' verschränkt war, die entspannt auf seinem Bauch ruhte.

„Das ist schön", murmelte der Kiwi, seufzte zufrieden und kuschelte sich noch etwas näher.

„Finde ich auch", gab er versonnen zurück, hätte seinen Griff gerne verfestigt und hielt seinen Arm doch ganz locker.

„Das habe ich vermisst", gab Marcus leise von sich, „Ich habe mich in England gut eingelebt, fühle mich wohl, der Abstand nach Italien tut gut, der zu dir, allerdings nicht."

„Ich konnte nicht bleiben", erklärte er, „Deine Nähe hat mich..."

„Es tut mir leid."

„Das hatten wir doch schon", lächelte er sanft und ließ seine streichelnden Fingerspitzen von Marcus' Arm auf dessen Seite gleiten und brachte sie dort erst einmal zum Erliegen.

Marcus atmete kurz etwas hektischer ein und aus.

Das hatte er erwartet, deshalb auch die Pause in seinem Tun.

Dann aber setzte er seine Finger wieder in Bewegung. Streichelte durch das dünne T-Shirt, welches der Kiwi trug, sanft über dessen Bauch und Seite. Immer wieder auf und nieder, kleine Bewegungen, keine Muster.

„Das ist auch schön", zitterte dem Jüngeren die Stimme, brach zum Ende hin allerdings leicht.

„Tut mir leid," hielt er seine Finger sofort wieder still, „Ich hatte dir versichert, dass wir dein Tempo gehen."

„Ja, aber wenn ich dich auch so streicheln würde...", setzte Marcus an, hob den Blick, um ihn anzugucken und er sah den Stress in dessen Augen, aber auch den Mut.

Er hielt die Luft an, als der Neuseeländer seine Hand löste und auf seinem Bauch platzierte.

Die zarten, unschuldigen Berührungen, die folgten, gingen ihm durch und durch.

Direkt ins Herz.

„Darf ich?", wollte sein Kiwi wissen und strich zittrig am Saum seines T-Shirts entlang.

„Du darfst alles", gab er rau zurück, „Aber du musst mir nichts beweisen oder etwas tun, dass du nicht willst."

Das brachte den Jüngeren dazu innezuhalten.

„Ich will das, was ich vorhin gesehen habe berühren, aber..."

„Aber du bist noch nicht bereit selbst berührt zu werden?"

„Ich mochte es sehr, wie du mich gerade gestreichelt hast, aber die Vorstellung mich auszuziehen..."

„Hey, das... Hör zu, ich war den Abend dabei, ich weiß was passiert ist. Ich verstehe dich da absolut und ich schwöre dir, dass ich nie etwas tun würde, das du nicht willst."


Er hatte sich sein Shirt über den Kopf gezogen, die Nachttischlampe angeknipst und sich mit hinter dem Kopf verschränkten Armen wieder zurück in die Kissen fallen lassen.

„Ich vertraue dir, Kiwi."

Die Frage war, ob er sich selbst vertraute, denn der Blick seines Freundes, der ihn seltsam hungrig musterte, ging ihm durch und durch und tiefer.

Und dann waren Marcus' Finger auf seiner Brust.

Er versuchte ganz ruhig zu liegen, dem Jüngeren so mehr Wohlbefinden mit ihrem Tun zu geben, aber das war schwerer für ihn, als gedacht, denn es war göttlich berührt zu werden.

Marcus legte eine überraschende Genauigkeit an den Tag, während er seinen Oberkörper Zentimeter für Zentimeter erforschte, erst schüchtern und vorsichtig, dann immer forscher.

Fast schon akribisch erkundete er ihn und auch wenn es für ihn durchaus erregend war, so wusste er doch, dass es für den Jüngeren hierbei eher um Heilung, als alles andere ging.

Er schloss seine Augen und genoss einfach nur.

Genoss die Nähe, auf die er solange gewartet hatte und spürte, wie auch die Bewegungen des Neuseeländers schlussendlich sinnlicher, geschmeidiger wurden.

Ein Grund für ihn ein zufriedenes Schnurren aus seiner Kehle aufsteigen zu lassen.

„Das gefällt dir, oder?"

„Das ist wunderschön", öffnete er wieder die Augen und ergänzte, „Du bist wunderschön. Wie du gerade strahlst, unglaublich. Wäre ich nicht schon völlig in dich verliebt, dann wäre ich es jetzt."

Damit hatte er ihn jetzt wieder ein wenig überfordert, das merkte er sofort.

„Marcus", rappelte er sich hoch und stützte sich auf seinen Unterarmen ab, „Ich meine..."

„Ich fühle mich auch gut dabei", zuckte dieser traurig die Schultern, „Und ich würde dich gerne bitten dasselbe mit mir zu machen, aber es geht nicht. Ich kriege beim Gedanken schon Panik. Dabei will ich mehr und ich weiß auch, dass du es wärst, der mich berühren würde. Es ist total bescheuert, ich bin bescheuert."

„Das stimmt nicht", machte er sich nun ganz hoch und streckte eine Hand aus.


***** 💗 TBC 💗 *****


1000 Wörter


Hallöchen 😊

Ein bisschen mehr Nähe für die beiden und auch Charles darf endlich genießen 😉

Danke schön für alle Views, Votes und Kommis 🥰 

Habt noch einen schönen Sonntag. 🌞

Liebe Grüße bis zum nächsten Wochenende 🤗

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