Part XI

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„Und was?", guckte er Marcus fragend an, der mitten im Satz gestoppt hatte.

„Ich vertraue dir, Charles", atmete der Jüngere tief durch, „Und ja, ich war überrascht, als Arthur mich abgefangen hat, um mir zu erzählen, wie sehr du... Du liebst mich wirklich. Das war mir nicht richtig bewusst gewesen. Oder viel mehr, hat es mir Angst gemacht, so dass ich es verdrängt habe. Aber dein Bruder hat recht, das ist absolut nicht fair. Nein, warte sag nichts, ich fühle mich gerade mutig genug dir zu sagen, was gesagt werden muss."

Ihm rutschte das Herz in die Hose. Marcus würde gleich sagen, dass es doch keine Hoffnung gab. Er würde ihn freigegeben, so wie sein kleiner Bruder es gefordert hatte. Na der konnte sich schon mal warm anziehen.

„Als ich vorhin von einem Date sprach, da meinte ich das auch so."

„Was?"

„Ich will ein Date mit dir. Ich will auch daran glauben, dass alles wieder gut werden kann und ich... keine Ahnung... Ich..."

„Alles gut", war er erleichtert, wie nie, „Ich habe dir doch gerade Zeit versprochen. Dein Tempo, deine Schritte. Ich bin da."

„Ja, aber genau das will ich nicht."

Eine Aussage mit der er nicht gerechnet hatte und die sofort schmerzte.

„Okay... Aber..."

„Du kannst und sollst dich nicht weiter für mich verbiegen", erklärte der Neuseeländer entschieden, „Du musst glücklich sein."

„Das bin ich doch", flüsterte er und sah, wie Marcus den Kopf schüttelte.

„Das stimmt nicht", seufzte der Jüngere dann, „Aber wir werden es gemeinsam werden."

Sie hatten noch eine ganze Weile geredet. Er hatte sich neben Marcus auf die Bank gesetzt und dabei weiter dessen Hand gehalten.

Irgendwann hatte der Jüngere sogar den Kopf an seiner Schulter abgelegt.

Das Vertrauen zwischen ihnen war auf jeden Fall nach wie vor vorhanden und ungebrochen.

Die Hoffnung in ihm auf einem neuen Höchststand.

Und dennoch musste der Abend enden.

Schweren Herzens sprach er dies schlussendlich auch an und war überrascht über die Antwort, die er bekam.

„Das ist kein Ende, sondern erst der Anfang", erklärte Marcus, „Die letzten Stunden waren die besten seit langem für mich. Sie haben mich daran erinnert, wie wichtig du mir ebenfalls bist."

„Was heißt das jetzt für uns?", hakte er leise, fast schon wieder vorsichtig nach.

„Das es ein Uns gibt auf jeden Fall", gab der Kiwi genauso leise zurück, „Aber auch, dass das hier wohl unser Tempo ist."

Marcus wirkte jetzt wieder unsicher, doch diese Unsicherheit nahm er ihm sofort wieder.

„So lange es dir damit gut geht ist alles für mich in Ordnung."

Und das war es wirklich.

Sein Lächeln kam zurück.

Seine Ausgeglichenheit war wieder da.

„Aha", stieß Arthur triumphierend beim Frühstück am nächsten Morgen aus und kurz war er in Versuchung seinen kleinen Bruder doch einen Kopf kürzer zu machen.

„Was hast du dir dabei gedacht?", fragte er stattdessen absolut ruhig, „Du hast ihn unter unnötigen Druck gesetzt. Ja, wir haben am Ende geredet und sind jetzt ein gutes Stück schlauer, aber das hätten wir auch ohne deine Einmischung hinbekommen. Also danke für den Schubser, aber unterlass so was in Zukunft."

Und damit griff er zu seinem Cappuccino und grinste glücklich in seine Tasse.

„Habt ihr es endlich hinbekommen?", tauchte Lando gefühlt aus dem Nichts und absolut ohne Vorwarnung neben ihm auf und brachte ihn so dazu prompt den Inhalt seiner Tasse zu verschütten.

„Na toll", brummte er und bedachte den Briten mit einem halbherzigen bösen Blick.

„Liam hat mir gerade geschrieben, dass Marcus mit deinem Ferrari Hoodie beim Frühstück erschienen ist."

„Ihm war halt kalt", kommentierte er dies schlicht und tupfte mit seiner Serviette auf seinem eigenen Pullover herum.

„Wenn man jemanden seinen Hoodie gibt, heißt das, dass man zusammen ist", bemerkte der Jüngere todernst.

„Das ist Schwachsinn, Lan. Immerhin hast du mir auch schon einen Quadrant Hoodie aufs Auge gedrückt und du und ich sind ganz sicher nicht zusammen", argumentierte er und unterdrückte ein Grinsen beim nun traurigen Gesichtsausdruck des jungen McLaren Piloten.

„Dann seid ihr immer noch nicht zusammen? Dabei dachte ich echt, dass du sein Heilmittel bist. Er hat so oft von dir erzählt, was du alles für ihn getan hast, wie sehr er dich vermisst und ja... Nach dem ganzen Mist hätte er jemanden, wie dich halt einfach verdient."

„Setz dich", verdrehte er seine Augen, „Magst du auch was trinken? Saft? Kakao? Milch? Was essen? Müsli? Rührei? Brot?"

„Wieso..."

„Setz dich einfach, ich erzähle dir, was du wissen willst und dann will ich, dass ihr uns mit euren Ratschlägen alle in Ruhe lasst. Okay?"

„Vielleicht", kniff Lando die Augen zusammen und tauschte einen Blick mit seinen Brüdern.

Er unterdrückte ein Seufzen, denn eigentlich war ihm auch vor seiner Bedingung schon klar gewesen, dass diese rein gar nichts bringen würde.

„Wir haben geredet", fing er dann doch an zu erzählen, Lange sogar. „Erst nur, weil Arthur ihn mehr oder weniger dazu gezwungen hat, dann aber, weil wir es beide wirklich wollten. Marcus braucht nach wie vor Zeit und das ist für mich okay, weil wir trotzdem einen Schritt nach vorne gemacht haben. Details bekommt ihr nicht, also fragt gar nicht erst. Ich habe ihn noch zu seinem Hotel gebracht und weil es mittlerweile doch kühler geworden war, hat er meinen Hoodie bekommen, weil ihm kalt war und mir nicht. Ende der Geschichte, oder eher des Kapitels, denn unsere Geschichte fängt ja gerade erst an."

„Habt ihr euch geküsst?", beugte sich sein Formel 1 Kollege neugierig näher und auch seine Brüder schienen näher gekommen zu sein.

„Keine Details", schnaubte er Augenrollend.

„Also ja", zog Arthur die falschen Schlüsse.

Erneut bemühte er sich sein Seufzen zu unterdrücken, was dieses Mal misslang.

„Nein, haben wir nicht. Aber das geht euch auch gar nichts an. Wir haben nur Händchen gehalten und es war schön und vertraut und..."

„Bist du glücklich Charlie?", guckte Lorenzo ihn direkt an und dieses Mal nickte er ehrlich und überzeugt.

„Ich bin glücklich. Wir werden ein Date haben und wir machen jeden Schritt langsam und in seinem Tempo. Kein Druck. Auch von euch nicht. Verstanden?"

***** 💗 TBC 💗 *****

1000 Wörter

Hallöchen 😊

Einen wunderhübschen Sonntag wünsche ich euch. 🌞

Habt vielen lieben Dank für eure Views, Votes und Kommis. 🥰

Bis nächste Woche.

Liebe Grüße 🤗

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