7. Das Potenzial

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Nach gefühlt einer halben Ewigkeit des Schweigens unterbrach Ahri diese. „Es ist sehr heiß also aufpassen.",wies sie uns freundlich drauf hin. Sie erfüllte in keiner Weise das Klischee der Stiefmutter oder neue Freundin des Vaters. Sie war nett und aufmerksam. Ahri stellte Felix und mir die Teller hin und lief dann wieder raus. Felixs Vater hingegen blieb und setzte sich auch noch zu uns. Ich spürte wie sich mein ganzer Körper anfing anzuspannen. Man könnte denken,dass mich die Worte die Felix mir vorhin sagte mich etwas beruhigten,aber irgendwie taten sie dies nicht. Vielleicht brauchte es etwas Zeit um sich etwas an dieses Ganze Mafia Zeug zu gewöhnen..

Ich sah Felix kein einziges Mal an sondern aß mein Kimchi,ab und zu stach ich darin herum. Entspannen konnte ich mich trotzdem nicht,durch die Blicke seines Vaters. Felix schien es zu bemerken denn mein Bildschirm meines Handys,welches auf dem Tisch lag, erleuchtete und vibrierte leicht. Felix Name erschien auf diesen oder eher gesagt wie ich in eingespeichert hatte: Lix<3
Felix schaute natürlich direkt drauf und ich drehte schnell mein Bildschirm um. Sofort steckte ich mir den Rest des Kimchi in den Mund. Sicherlich sah ich aus wie ein Hamster mit meinem vollgestopftem Mund. Irgendwie schaffte ich es das ganze Essen runter zubekommen,obwohl ich kein Hunger hatte. Felix war schon fertig und stand auf. Kurz tippte er mir auf meine Schulter um mir klar zumachen das ich mitgehen soll. Während er schon aus der Tür lief hielt mich sein Vater am Ärmel fest. „Ich sehe das Potenzial in dir Hyuna. Du könntest so viel mehr sein,du wärst für uns ein großer Nutzen.",sagte er und steckte mir eine kleine Visiten Karte zu. Darauf war eine Adresse markiert. Sollte ich da hingehen? Die reine Neugier überrannte mich und ich musste hin. Zuerst aber ging in zu Felix in sein Zimmer. Ich verlief mich in dieser Villa. Warum waren so viele Räume vorhanden wenn hier gerade mal 4 Personen leben oder die meiste Zeit 3. Letztendlich fand ich die offene Tür zu Felixs Raum. Es war ziemlich ordentlich und es war sehr minimal eingerichtet. Einige Gitarren hingen an der Wand und ein paar Bücher waren offen aufgeschlagen. „Mein Vater wird dir anbieten das du unserer Mafia beitrittst. Ich weiß es anhand seines Blickes. Bleib einfach fern davon.",sagte er und klang ziemlich ernst. Er spielte kein Spiel. Ich nickte und näherte mich den aufgeschlagenen Büchern. Es waren einige Bilder der Planeten unseres Sonnensystems und Informationen. Es war nicht mehr lange bis zu unserer Präsentation des Projekts. „Warum hast du mich hier her gebracht?",fragte ich und drehte meinen Kopf kurz. Die Dämmerung setzte schon ein und bald wären unzählige Sterne zu sehen. „Von hier hat man eine wundervolle Aussicht auf die Sterne. Bei Nacht ist es hier nicht sonderlich hell.",meinte er und holte ein Teleskop hinter seiner Gardine vor. Er stellte es auf den Balkon und stellte es halbwegs ein. Wir warteten nun darauf bis es komplett dunkel war.

In dieser Zeit taten wir nicht viel. Als sich der komplette Himmel dann verdunkelte und die Sterne zu sehen waren rannte ich zurück in das Zimmer und blieb vor ihm stehen. „Man sieht sie!",sagte ich zu Felix, der in den Tiefen seines Handys verschwunden war mit seinen Gedanken. Er war so fokussiert auf sein Handy das er gar nicht mitbekam das ich mit ihm redete,weswegen ich sein Handy weg nahm und von ihm fern hielt. „Hey! Gib mir mein Handy zurück!",sagte er schnell und stand auf. Er sah zu mir runter und ich zu ihm hoch. Frech grinsend sah ich ihm in die Augen. „und was wenn nicht?",fragte ich frech und hielt es hinter mein Rücken. Felix griff mit seiner Hand hinter mein Rücken um sich sein Eigentum zurück zu holen aber schaffte es nicht. „Hyuna. Jetzt.",befahl er mir. „Na gut,dann hole ich es mir halt anders." Er umschlang mit seinen Armen meinen Körper und hob mich kurz hoch, nur um mich anschließend auf das Bett zu werfen. Meine Handgelenke hielt er mit einer einzigen Hand zusammen. Unfähig etwas dagegen zu tun nahm er sich sein Handy einfach wieder zurück. „Es ging doch schneller als gedacht..",murmelte ich und Felix schmunzelte nur etwas. Als er mich los ließ setze ich mich hin und sah ihn an. „Gucken wir uns jetzt die Sterne an?",fragte ich ihn. Nickend schaltete er sein Handy aus und steckte es in seine Hosentasche. Zusammen liefen wir raus auf den Balkon. Mit meinen Armen stütze ich mich auf dem Geländer ab und blickte in den wundervollen Sternenhimmel. Meine Augen funkelten nur so vor sich hin, während Felix sich damit beschäftigte das Teleskop ordentlich einzustellen. „Ich hatte es Ewigkeiten nicht mehr benutzt...",sagte er und hatte sichtlich Probleme es auszurichten. „Soll ich dir helfen?",fragte ich und widmete mich nun dem Teleskop und ihn. „Ich bezweifle zwar das du das hinbekommen wirst..aber du kannst es gerne versuchen. Vielleicht überraschst du mich ja Prinzessin." Meine roten Wangen verrieten ihm das ich den Kosename mochte,denn jedes Mal konnte ich diese Röte nicht kontrollieren. Er schien es zu bemerken und kicherte leise. Auch ich konnte mir ein kleines Lächeln daraufhin nicht verkneifen. Am Teleskop drehte ich einige Schrauben und schaffte es letztendlich das es perfekt ausgerichtet war. „Tja, die Prinzessin kann wohl doch was.",sagte ich und sah ihn stolz an. „Ich habe nie gesagt das du nichts kannst." Er schaute durch das Gerät und lächelte. „Egal wie oft ich mir das ansehe..es ist jedes Mal ein wundervoller Anblick.",sagte er mit einer sanften Stimme und drehte dann seinen Kopf zu mir. Er nickte mit seinem Kopf kurz Richtung Teleskop und fragte so indirekt ob ich auch mal gucken möchte. Schnell nickte ich und ging daran. Meine Haare hingen mir etwas in meinem Gesicht und ich spürte nur auf einmal das eine Hand mir meine Strähnen vorsichtig hinter das Ohr strich. Jetzt konnte ich gar nichts mehr kontrollieren, weder meine Röte oder mein Herzschlag noch das meine Knie gerade so weich wurden wie Butter. Ich stellte mich aufrecht hin und sah ihn in die Augen...wir waren uns ziemlich nah gewesen. Mit jeder Sekunde die wir uns weiterhin in die Augen schauten, schlug mein Herz unwillkürlich schneller. Felix setzte an und kam meinem Gesicht näher. Etwas perplex darüber war ich unfähig irgendwas zu tun. Er schloss schon seine Augen und ich meine ebenso. Innerlich habe ich mich schon darauf vorbereitet.. das Klopfen an der Tür störte uns und er entfernte sich von mir. Nun war ich in der Lage den knoten in meinem Brustkorb zu lösen mit einem riesigen durchatmen. Felix ging zu seiner Zimmertür und sein Vater stand vor der Tür. Sie versuchten leise zu reden, aber waren nicht so leise wie sie dachten. „Ich möchte das deine kleine Freundin hier es versucht bei uns.",sagte sein Vater. „Nein. Das wird nicht passieren. Sie hat keinerlei Ahnung davon und wie gefährlich es für sie sein kann.",sagte Felix und man sah ihn an das er es wirklich nicht wollte. „Das wusstest du auch alles nicht als du angefangen hast. Lass es sie versuchen.",meinte sein Vater wieder und wollte wirklich das ich dabei bin. „Auf keinen Fall!-",fing er laut an aber wurde dann wieder leise. „Ich will nicht das sie es macht. Lass die Finger von ihr. Versuch es gar nicht.",sagte Felix und schlug die Tür vor der Nase seines Vaters zu. „A-Aber ich kann das doch versuchen. So schwer wird es nicht sein.",meinte ich nun vorsichtig. „Du wirst es nicht tun. Es ist gefährlich und überhaupt nichts für dich!",sagte Felix streng und etwas lauter weswegen ich zusammen zuckte. „Es tut mir leid..ich möchte nur nicht das dir etwas passiert und es ist dann meine schuld." Er nahm vorsichtig meine Hand. Ich sah zu unseren Händen runter und verschränkte meine Finger mit seinen.
Gefühle sind zwar etwas schönes..aber nicht vorherzusehen.. und aufzuhalten erst recht nicht.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 20, 2022 ⏰

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