4. Das Motorrad

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Wir gingen nach einigen Minuten wieder ins Apartment rein. Als ich auf die Uhr sah blieb mir der Atem weg. Es war bereits 22 Uhr! Ich sollte schon längst zuhause sein. Hektisch packte ich alle Sachen in mein Rucksack und zog mir meine Schuhe schnell aus. „Tschüss!",rief ich noch ehe ich aus dem Apartment verschwand und die Tür hinter mir die Tür ins Schloss fielen ließ. So rannte ich zum Fahrstuhl und drückte oftmals den Knopf, letztendlich brauchte der Fahrstuhl so lange das ich die Treppen nahm. Ich überschlug mich fast,doch schaffte es noch heil ans Ende der Treppe. Ich rannte so schnell ich konnte nach Hause. Wenn meine Eltern mitbekommen würden das ich zu spät kam würde ich Hausarrest bekommen.

...Nach 5 Minuten...

Nun war ich endlich an meinem Elternhaus angekommen und schloss leise das Schloss der Tür auf. Hoffentlich hörten dies meine Eltern nicht,denn im Gegensatz zu meiner Mutter hatte mein Vater ein ausgeprägtes Gehör. Der hörte alles. Wenn ich sage alles..dann meine ich alles! Ich hoffte einfach nur das sie bereits schlafen gegangen waren. Langsam trat ich in den Flur und schloss leise die Tür hinter mir. Ich schaltete das Licht lieber nicht ein da ich keinen wecken wollte. Gerade als ich meine Schuhe auszog schaltete sich das Licht an. „Mist...",fluchte ich leise und sah hoch. Natürlich stand dort mein Vater,mit verschränkten armen. „I-Ich kann alles erklären!",sagte ich schnell. Konnte ich das? Ich war halt bei Felix und wir haben uns die Sterne angeguckt,aber das war für mein Vater keine gute Entschuldigung. „Wir haben noch etwas länger am Projekt gearbeitet..",meinte ich und mein Vater wollte gerade zum Satz ansetzen,wo ich anfing wieder zu reden. „Und jetzt bin ich ziemlich müde..ich würde gerne ins Bett.",sagte ich sanft und lächelte leicht. Schnell lief ich nach oben und schmiss meine Tasche in eine Zimmerecke. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und sah an die Decke. Nach dem Rennen war ich nun so erschöpft das ich keine richtige Kraft hatte mich in meinen Pyjama zu zwängen. Also zog ich alles bis auf die Unterwäsche auf und band noch meine Haare zusammen in einen Zopf. Dann legte ich mich hin und es dauerte auch nicht lange bis ich einschlief. Das war ein echt verrückter Tag.

...nächster Tag...

Mein Wecker klingelte wie gewöhnlich jeden morgen um 6 Uhr. Langsam öffnete ich meine Augen und schaltete diesen verschlafen aus. Wann ist das Schuljahr endlich vorbei? Ich freue mich schon auf die Sommerferien. Ich fliege mit meinen Eltern nach Spanien, ein wirklich wunderschönes Land. Ich stand auf und suchte das Badezimmer auf wo ich meine Zähne lustlos putze. Gleich darauf holte ich Kleidung aus meinem Schrank. Es war ein gewöhnliches weißes Top und eine schwarze Jeans. Es war nicht sonderlich warm,aber auch nicht kalt also zog ich mir eine Strickjacke drüber. Ich klemmte mein Haar mit Hilfe einer Klammer nach oben und trug etwas Parfüm auf. Nun schaute ich auf die Uhr und bemerkte das ich heute ziemlich früh fertig wurde. Ich beschloss nicht zuhause zu essen sondern mal zu einer Bäckerei zu gehen. In der Nähe der Schule gibt es eine so gute Bäckerei. Dieser Duft und Geschmack der frisch gebackenen Brötchen,einfach himmlisch. Ich verabschiedete mich von meinen Eltern und zog noch meine Schuhe an bevor ich aus dem Familienhaus verschwand. Meine Tasche schwang ich auf meinen Rücken und schrieb Wooyoung um zu fragen ob er auch Brötchen wolle,doch er antwortete nur mit einem Nein. Ich akzeptierte es und holte nur für mich Brötchen. Als ich an der Bäckerei ankam und reinging stand eine kleine ältere Dame an der Theke und begrüßte mich mit einem leichten lächeln. „Annyeonghaseyo!",sagte sie und ich begrüßte sie mit diesem gleichen lächeln. Die Dame bediente mich schon seit ich in der Grundschule war. Wir verstanden uns prächtig. „Ich hätte gerne 2 Weizenbrötchen.",meinte ich und mir fiel gerade was ein. „Halmeoni? Könnte ich dich vielleicht etwas unterstützen,weil ich weiß auch das du in deinem Alter nicht mehr so gut kannst und da ich sowieso Geld brauche dachte ich mir ich könnte dir helfen.",fragte ich nach. Während sie mir die Tüte mit den Brötchen gab nickte sie leicht. „Natürlich,du wärst eine großartige Unterstützung.",sagte sie mit einem so breiten Grinsen. „Ich komme dann mal nach der Schule vorbei. Annyeong!",verabschiedete ich mich von ihr und sie winkte mir zu.

Nach nichtmal 3 Minuten kam ich nun auch an der Schule an,wo Wooyoung vor dem Tor bereits auf mich wartete. Zu dieser Zeit waren noch nicht viele da. Die meisten kamen eher so gegen 07:40 Uhr,denn dann haben sie noch 20 Minuten Zeit etwas zu ruhen oder Hausaufgaben abzuschreiben falls sie es vergessen hatten am Vortag zu machen.

Ein Motorrad kam angefahren, was mich halb zum Tode erschreckte. Es muss bestimmt ein Lehrer sein. Sonst fuhr keiner der Schüler mit einem Motorrad zur Schule. Trotzdem interessierte es mich wer es war und schaute weiter dorthin. Mein Blick war wie fixiert ich konnte ihn nicht abwenden. Der jemand stellte den Motor aus und legte seine Hände an den Helm. Jetzt mach ihn schon ab! Da tat er es. So langsam hob er den Helm und seine Blonden Haare kamen zum Vorschein.
Lee Felix. Wer auch sonst.. auch wenn ich jetzt wusste das es nun Felix ist sah ich ihn noch an. Woher hatte er auf einmal das Motorrad? Er hat doch noch nichtmal ein Führerschein dafür! Felixs Blick schwang einmal über den Schulhof als würde er jemanden suchen und sein Blick blieb bei mir stehen. Er lief direkt zu mir. „Hey. Du hast deine Kette gestern vergessen.",meinte er und gab sie mir. Wooyoungs Blick ging zwischen uns beiden hin und her und ein fettes Grinsen bildete sich auf seinen Lippen. Felix zwinkerte kurz und lief dann zu seinen Freunden. Ich sah ihm noch etwas hinterher. „Ahhhhh!!! Du bist verliebt!",meinte Wooyoung aufgeregt und lachte leise. „Ich bin nicht verliebt. Wir machen nur das Projekt zusammen und danach ist nichts mehr..",sagte ich und sah Wooyoung an. Dieser schmollte nun und war etwas bockig. „Wann bekommst du denn endlich mal einen Freund. Er und ich werden die besten Bros.",sagte er und träumte schon quasi davon. „Idiot.",murmelte ich leise und kicherte. Wir gingen ins Gebäude rein und schauten was für Stunden wir heute hatten. Es waren nicht viele,dass hieß Felix und ich hatten mehr Zeit um am Projekt zu arbeiten. Wir gingen alle in unsere Klassenräume und ließen die Stunden einfach ihren Lauf.

...5 Schulstunden später...

Wir kamen wieder aus dem Gebäude raus und Wooyoung und ich sahen uns an. Es waren zwar nicht viele dennoch schreckliche Stunden. Auch Felix kam gerade hinaus. Und ich lief ihm schnell hinterher. „Felix!",rief ich ihm zu damit er stehen blieb. Dies tat er auch und drehte sich zu mir um. „Heute haben wir ja mehr Zeit zum Arbeiten richtig? Also ich meine vielleicht könnte ich kurz nach Hause was essen und dann kann ich gleich zu dir kommen.",sagte ich und er nickte leicht. „Du kannst auch gleich bei mir mitfahren.",meinte er und grinste leicht. „A-Auf deinem Motorrad?.." Er nickte nur und ich nickte leicht. Ich winkte Wooyoung zum Abschied zu. Er wackelte mit dem Augenbrauen weswegen ich meine Augen grinsend verdrehte. Felix holte noch einen Helm heraus und gab ihn mir. Selbstverständlich zog ich mir diesen über,genauso wie Felix. Er setzte sich drauf und ich stieg hinter ihm auf. „Halt dich fest.",sagte er ernst. „Ach so schlimm wird das nicht.",spielte ich es herunter und legte einfach nur meine Hände an seine Hüfte. Als er jedoch losfuhr legte ich meine ganzen Arme um seinen Bauch. Meinen Oberkörper drückte ich an seinen Rücken. Stets wollte ich nicht runterfallen. Meine Wangen wurden leicht heiß und ich schluckte schwer. Die kühle Luft hob meine Jacke etwas. Felix lachte das spürte ich da meine Arme ja um seinem Bauch geschlungen waren. Er hatte seinen Spaß,auch ich lachte. Es war mein erstes Mal das ich mit einem Motorrad fuhr..und das noch mit Felix.

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