Fifth.

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Nachdem wir das Band mit der Kameraaufnahme in den Fluss geworfen hatten, saßen wir schweigen nebeneinander. ''Haben wir noch was?'' der Blauäugige nickte, zündete die Droge an und reichte sie an mich weiter. ''Ist nicht mehr viel, aber müsste uns für den Rest des Tages reichen.'' Ich nickte und zog daran. Insgeheim wusste ich, dass mir Louis fehlen wird wenn er weg ist, zugeben würde ich das aber nicht.

''Ich finde wir sollten zurück gehen und nachsehen ob er okay ist. Wir haben ihn ja doch echt ordentlich verletzt.'' Louis sah mich verwirrt an. ''Der Perverse hat es verdient. Mach dir um ihn keine Sorgen, der wird wieder.''

Ich nahm einen tiefen Zug. ''Können wir trotzdem nachsehen? Nur um ganz sicherzugehen. Bitte?'' Er seufzte. ''Okay, aber ich halte es trotzdem für keine gute Idee.''

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Immer noch die Bärenkostüme tragend näherten wir uns langsam dem Laden. Louis blickte vorsichtig um die Ecke und zog seinen Kopf sofort wieder zurück. ''Scheiße, die Bullen sind da. Wir sollten gehen.''

''Er ist bestimmt tot.'' Ich wurde vielleicht ein kleines bisschen panisch. ich könnte nicht mit dem Gedanken weiterleben, einen Menschen getötet zu haben.

'So ein Quatsch, Perverse sterben nicht.'' Er zog mich um die andere Ecke, bevor uns die Polizisten sahen, nur für den Fall, falls irgendjemandem aufgefallen ist, das die Bärenkostüme fehlen. Der Tag hat beschissen angefangen und Louis hat ihn echt zu einem der besten tage seit langem gemacht. So was beschissenes könnte ich jetzt wirklich nicht brauchen.

''Louis, wo wolltest du heute hin? Am Bahnhof mit deiner Tasche?'' fragte ich ihn während ich mich langsam an der Wand hinabsinken lies. Ich wollte nicht mehr stehen, irgendwie war mir grad wieder alles zu viel. Ich will nicht das der Tag jetzt so beschissen endet. Sie hatten doch so viel Spaß, warum musste dieser bescheuerte Perverse, denn heute überhaupt auftauchen?

''Keine Ahnung, einfach weg. Irgendwo aufs Land vielleicht. Ist auch nicht so wichtig wo ich hingehe, ich will nur aus dieser verdammten Stadt raus.''

Ich strich mir übers Gesicht und nickte. ''Kann ich mitkommen? Lass uns zusammen weggehen. Ich hasse diese Stadt und will am liebsten auch weg.''

Louis musste lächeln. ''Meinst du das wirklich ernst?''

Wieder nickte ich. ''Ja, scheiß auf alles. Lass uns einfach verschwinden.''

Er nahm lächelnd meine Hand und zog mich die Straßen entlang.

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''Lass uns diesen Tag noch bis zum Ende genießen und morgen früh verschwinden wir, okay?'' Er sah mich an und ich nickte, als wir vor dem ''Empty Space'' zum stehen kamen, eine Disco etwas versteckt in ein paar Seitenstraßen, die keine Ausweise kontrollieren was bedeutet, dass sich sämtliche Jugendliche dort befanden.

Er sah mich an und ich fühlte ein merkwürdiges Kribbeln im Bauch. ''Was auch immer wir tun, wir tun es gemeinsam.'' sagte ich wie in Trance.

''Du und ich. Für immer.'' lächelte er.

''Das hier ist echt, oder?'' Es fühlte sich so echt an und ich wollte es von ihm hören. Ich muss wissen ob er vielleicht doch auch so fühlt wie ich. Scheiß auf die Regeln, die wir am Anfang festgelegt haben. Scheiß auf alles andere außer auf uns.

''Ja, das ist echt.'' entgegnete er mir, bevor er seine Lippen auf meine drückt.

Und ich könnte mich nicht besser fühlen.

Eine schicksalhafte Begegnung | l.s. ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt