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Sobald ich die erste Fußspitze auf den weißen, ausgerollten Teppich setzte, erklangen die ersten Töne einer Hochzeitsversion von "Dont stop me now" von Queen. Ich hatte mir etwas besonderes zu meinem Einmarsch gewünscht und das ließ ich mir nicht nehmen. "Ganz locker bleiben. Du brauchst nichts weiter zu tun, als "Ja ich will zu sagen" Darling.", raunte mir George grinsend ins Ohr während er mich mit stolz geschwellter Brust an den Gästen vorbei zum Altar führte. "Ich glaub ich falle gleihc tot um.", wisperte ich stockend als ich einen Blick auf Fred warf, der bei meinem Anblick seine Tränen nicht zurückhalten konnte. "Dafür bekommst du aber jetzt nicht meinen Segen. Das kannst du nach de Ja-Wort gerne tun.", flüsterte George zurück ohne eine Miene zu verziehen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich dem halb lächelnden, halb weinenden Fred immer näher kam. "Sie sieht so wunderschön aus...", hörte ich Molly sagen während sie im nächsten Moment herzhaft in ein Taschentuch schniefte, welches Hermine ihr hinhielt. Sie warf mir einen aufmunternden Blick zu und deutete auf Ron, der ebenfalls mit den Tränen kämpfte. Sein Gefühlsreichtum passte offenbar doch nicht auf einen Teelöffel. "Der Weg wird immer länger...", murmelte ich und drückte mich an Georges Arm. "Gleich bist du am Ziel.", flötete George und legte einen Zahn zu. Und er behielt recht. Keine fünf Sekunden später stand ich neben meinem zukünftigen Ehemann und lächelte mir die Seele aus dem Leib. "Ich übergebe dich nun in vertrauensvolle Hände, obwohl ich immer noch nicht verstehen kann, wieso du ausgerechnet diesen Idioten heiratest. Ich sehe tausendmal besser aus." Unter Gelächter in den Rängen der Gäste reichte George meinen Arm an Fred weiter. "Pass gut auf sie auf Bruder." Er zwinkerte uns zu und begab sich schließlich an Freds Seite als sein Trauzeuge. Ich hingegen suchte den Blick von Ginny, die ich als meine Trauzeugin ausgewählt hatte. Sie lächelte unaufhörlich und sprach mir damit ohne Worte eine Menge Mut zu. "Dann können wir ja beginnen! Frisch ans Werk!" Der Standesbeame klatschte motiviert in die Hände. Mit pochendem Herzen stellte ich mich neben Fred und grinste als er mir etwas zuraunte. "Du siehst bezaubernd aus mein Herz." "Ein Charmeur durch und durch.", entgegnete ich provokant und richtete den Blick auf den Standesbeamten. Wir hatten uns gemeinsam dazu entschieden keine kirchliche Trauung abzuhalten. Es passte nicht zu uns. Mal ganz davon abzusehen, dass ich überhaupt nicht kirchlich war. "Liebe Gäste, liebes Brautpaar. Wir haben uns heute hier gemeinsam versammelt, um zwei verbundene Seelen den Weg der Ehe einschlagen zu lassen. Ich beginne diese Trauung mit einem Zitat von Theodor Storm: Das ist das Größte was dem Menschen gegeben ist- dass es in seiner Macht steht grenzenlos zu lieben." Unser Stichwort. "Es geht wirklich los.", flüsterte ich aufgeregt und versuchte die emotionalen Blicke unserer Gäste zu ignorieren. "Man könnte fast meinen die große Louna Black-Snape hat Schiss bekommen.", feixte Fred leise, sodass nur ich es hören konnte. "Keineswegs.", entgegnete ich mit fester Stimme. Der Weasley grinste zufrieden. Der Standesbeamte setzte indessen seine Rede fort. "Die letzten Jahre liegen hinter uns. Sie haben uns viel Kraft gekostet, haben Freud und Leid gleichzeitig gebracht und uns gelehrt, dass Frieden das Wichtigste aller Dinge ist. Jedoch verbindet uns gerade in diesen Zeiten die Liebe. Zwei Menschen haben sich heute dazu entschlossen ihre Liebe mit dem Bund der Ehe zu besiegeln. Bevor dies geschieht haben beide noch ein paar Worte an den jeweils anderen zu richten." Der Beamte trat zurück und reichte Fred vorher das Mikrofon. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Schweiß bildete sich auf meiner Stirn. Ich war mir sicher mein Kleid würde klatschnass sein. Das Eheversprechen. Während ich mit meiner Fassung rang, nahm Fred wie selbstverständlich meine Hand. "Es ist fast genau sieben Jahre her, seit wir uns auf dem Bahnsteig in Kings Cross das erste Mal begegnet sind. Es kommt mir wie gestern vor und hätte ich die Möglichkeit den Moment unseres Zusammentreffens noch einmal zu erleben, ich würde nicht zögern und diese Chance ergreifen. Du würdest es zwar nicht glauben, aber ich war vom ersten Moment an in dich verschossen. Hätte ich gewusst, was für ein langer und steiniger Weg vor mir lag, hätte ich mich vielleicht anders entschieden." Er lachte und auch ich begann zu grinsen als unsere Gäste ebenfalls ein Lachen verlauten ließen. "Aber das wäre gelogen. Ich würde mich an jedem einzelnen Tag wieder und wieder für dich entscheiden, denn du bist es, die mein Leben vollkommen macht. Ich habe um dich gekämpft, verloren und dich zurückgewonnen. Für nichts in der Welt würde ich dich aufgeben, denn nach diesen harten Jahren weiß ich es: wir sind füreinander bestimmt. Ich möchte dich für den Rest meines Lebens in den Armen halten, dich schütze und dir ein guter Freund und Ehemann sein. Du verdienst es. Wir verdienen es. Ich liebe dich Lou." Verstohlen wischte ich mir eine Träne von den Wangen und stürzte regelrecht auf den Weasley um ihn zu küssen, doch der Standesbeamte hielt mich zurück. "Ich muss sie doch sehr bitten! Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!", verkündete er und brachte wieder Abstand zwischen uns. "Your turn!" Fred reichte mir das Mikro und streifte dabei absichtlich meine Finger. Sofort beruhigte sich mein pumpender Herzschlag wieder. Mit zitternden Finger nahm ich ihm das Mikrofon aus der Hand und ließ den Blick über die Anwesenden Gäste schweifen. "Ich bin nicht sehr stolz auf vieles, was ich in meinem Leben getan habe. Ich habe oft die falschen Entscheidungen getroffen, mich einer Sache angeschlossen von der ich im Nachhinein besser die Finger hätte lassen sollen... Doch wenn jemand in dieser Zeit für mich da war, dann war es Fred. Niemand anderes hat so sehr um mich gekämpft wie er. In den Zeiten, in denen ich mich selbst aufgegeben hatte, hat er an mich geglaubt, mich aufgebaut und mir gezeigt was leben wirklich ist. Wenn ich eines von ihm und seinem Bruder George gelernt habe, dann das sich das Leben nicht in schwarz und weiß aufteilt. Das Leben ist bunt und voller Zuversicht und genau das ist es, was Fred mir immer beigebracht hat. Ich liebe ihn und dennoch hatte ich ihn aufgegeben. Doch das Schicksal hat uns wieder zueinander geführt und das, weil wir füreinander bestimmt sind. Wir sind so unterschiedlich und dennoch gleich. Ich will den Rest meines Lebens mit ihm verbringen, ihn nerven bis er genug von mir hat und doch wieder angekrochen kommt. Denn er liebt mich und ich ihn. Das wird sich in hundert Jahren nicht ändern. Egal was kommt, wir kommen immer zueinander zurück." Ich nahm das Mikro hinunter und schaute dem Weasley direkt in die Augen. Ich las so viel darin. Er war gerührt, sprachlos zugleich und innerlich wusste ich, er wollte mir in diesem Moment genauso sehr um den Hals fallen, wie ich ihm. "Nun denn..." Der Standesbeamte wischte sich unauffällig eine Träne as dem Augenwinkel und auch im Publikum wurden Taschentücher verteilt. "Wir wollen dem Brautpaar nun nicht weiter auf die Folter spannen." "Oh, Sie nehmen wir die Zeit, um das hier noch einmal gründlich zu überdenken!", witzelte ich und lachte als Fred mir in die Hüfte stieß. "Ich frage Sie nun Fred Weasley. Möchten Sie die hier anwesende Louna Black-Snape zu ihrer rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen, Sie lieben und ehren bis das der Tod sie scheidet?" Mit einem Mal herrschte Totenstille. "Ja, ich will!" Fred schaute mich grinsend an. "Ich hoffe du auch.", flüsterte er provokant. Als ob ich jetzt noch einen Rückzieher machen könnte! "Und ich frage auch Sie Louna Black-Snape. Möchten Sie den hier anwesenden Fred Weasley zu ihrem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen, Ihn lieben und ehren bis das der Tod sie scheidet?" Verstohlen warf ich einen Blick auf die drei leeren Stühle in der ersten Reihe, die mi den Namen "Sirius", "Remus" und "Severus" beschriftet waren. Ich hatte ihnen einen Platz auf meiner Hochzeit reserviert. Sie waren hier bei mir, als ich antwortete: "Ja,ich will!"

Louna Black- Beginning of ForeverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt