0| Prolog

60 10 16
                                    

______________________________

Niemals hätte ich gedacht, dass ich in solch einer Situation landen würde. Hätte mir jemand vor zehn Jahren am Anfang meiner Hogwartszeit hiervon erzählt, hätte ich gelacht und die Augen verdreht.

Während ich ihm nachsah, liefen die letzten Minuten, Stunden, Wochen und Jahre an mir vorbei. Meine Erinnerungen rasten unaufhaltsam vor meinem inneren Auge entlang, bis mir schummrig wurde.

Verzweifelt versuchte ich zu begreifen, was hier vor sich ging, dies war nicht der Plan gewesen. Nichts von dem hier war der Plan gewesen. Warum musste er hier auftauchen. Der Blick mit dem er mich angesehen hatte, war längst in mein Gedächtnis eingebrannt. Ein Blick indem so unendlich viele Emotionen gelegen hatten und was hatte ich getan, ich habe fassungslos zurückgestarrt. Zu schockiert um auch nur einen Muskel zu bewegen.

Man sagt, dass man im Angesicht des Todes all die schönen Momente noch einmal erleben, sehen kann. Seine liebsten und die wichtigsten Menschen im Leben vor Augen hat. Genauso erging es mir in diesen Sekunden. Doch ich war nicht am Sterben, zumindest nicht körperlich. Dennoch spürte ich etwas in mir zerbrechen. Tausend kleine Splitter die sich in meine Organe bohrten, mich innerlich verletzten und Narben zurücklassen würden. Mein Zauberstab lag mir schwer in der Hand und der Moment zu gehen war schon lange vorbei.

Ich merkte kaum wie sich mir jemand näherte und mich am Arm wegzog. Wegzog von der Szenerie die sich vor meinen Augen abspielte. Wegzog von einer Situation, welche in den nächsten Minuten für uns gefährlich werden könnte, wenn wir nicht sofort von hier verschwanden.

Als wir uns von dem Platz entfernten und apparierten schwor ich mir, dass ich stark sein würde. Stärker als je zuvor, für mich, für Ciaran, für Amaya und für ihn. Auch wenn ich wusste, dass ich letzteres nicht zeigen durfte.

Ich schloss die Augen und ebenso schloss ich alle Momente in denen er eine Rolle spielte in eine Truhe ein, welche ich tief in meinem Inneren versteckte.

Und ab diesem Moment wusste ich, es würde nie mehr so sein wie früher.

ElenyaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt