Kapitel : 6

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Kapitel 6: Emilias Sicht:
Ich zuckte zusammen, als ich etwas an meiner Hand spürte und drehte mich um, um nachzusehen was es ist.
O Gott! Leon hatte seine Hand in meine gelegt!! Doch als ich meine wegziehen wollte würde sein Griff etwas fester, nicht schwerzhaft, aber trotzdem genug um mich in der Bewegung inne halten zu lassen.
Wahrscheinlich schlief er und wenn er wüsste, was er getan hat, wäre es ihm unendlich peinlich.
Ich hätte meine Hand wirklich wegziehen sollen! Aber wieso hatte ich aufgehört zu zittern und fühlte mich wie so selten seit Dads Tod, nicht allein?
Daniel hatte mich schon so oft in den Armen gehalten und es hatte nie etwas genützt, wieso also jetzt? Wenn ich meine Hand weggezogen hätte, wären alle Gefühle die ich schon die ganze zeit versuchte zu unterdrücken wieder zurückgekommen und ich hätte wieder nicht einschlafen gekonnt. Noch einmal seine Hand zu nehmen hätte ich mich nie getraut! Also sollte ich meine Hand wegziehen? Immerhin hätte er sich ja eh an nichts erinnert... Aber erst musste ich sicher sein, dass er schlief! "Leon, bist du wach?", flüsterte ich in seine Richtung, doch er reagierte nicht. Ich schloss beruhigt die Augen und fiel nach wenigen Minuten in einen erholsamen und hatte zum ersten Mal seit Jahren keinen Albtraum.

Ich öffnete meine Augenlieder ein Stück und sofort drang grelles Licht durch die Schlitze hinein, sodass ich sie zusammenkniff.
Das langsame auf und ab bewegen meines Kissens lies mich fast wieder einschlafen...
Warte was?! Ich riss meine Augen auf um zu sehen, was mit meinem Kissen los ist.
Ich lag auf...auf Leons Brust! Mist, das kann doch nicht wahr sein! Sofort hob ich meinen Kopf und nahm einige Zentimeter Abstand. "Morgen.", flüsterte Leon mit einem Grinsen im Gesicht. Ja, er grinste! Dieser Typ würde mich noch verrückt machen! "Sorry, dass ich auf dir geschlafen hab!", nuschelte ich und sah weg, weil ich befürchtete rot zu werden. "Macht doch nichts!" Nervös kaute ich auch meiner Unterlippe herum, doch als mein Blick seinem begegnete wurde ich sofort ruhiger. Wieso hatte er diese Wirkung auf mich?
Er strahlte diese Ruhe aus, die sich sofort auf mich übertrug und ich fühlte mich so sicher, als würde der Mörder meines Vaters hinter Gittern sein. Ok, vielleicht nicht ganz so sicher, aber es war nahe dran.

~Cookie

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