𝟬𝟳. | 𝗧𝗵𝗲 𝗯𝗶𝗴 𝗱𝗮𝘆 (𝗽𝗮𝗿𝘁 𝟮)

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𝐉𝐮𝐥𝐢𝐚𝐧

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𝐉𝐮𝐥𝐢𝐚𝐧

2025

...

Die Musik verstummt. Kai bleibt stehen. Für einen kurzen Moment streift sein Blick meinen. Ich schenke ihm ein leichtes Lächeln, welches er augenblicklich erwidert. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so nervös war. Nachdem Kais Vater sich auf seinem Platz niedergelassen hat und auch der Rest der Gäste wieder sitzt, beginnt der Standesbeamte zu sprechen.

"Ladies and gentlemen we are gathered here today for a very special event.

We want to celebrate love. To be more specific the love between these two men that are standing right in front of me.

Kai Havertz and Mason Mount."

Der Rest der Trauung zieht komplett an mir vorbei. Ich blende die Stimme des Standesbeamten aus und auch das Jawort der beiden hätte ich fast verpasst, wenn Kai mir zwischendurch nicht einen besorgten Blick zugeworfen hätte. Lange musste der jüngere mich überreden sein Trauzeuge zu werden und am heutigen Tag anwesend zu sein. Ich kann mich noch an den Abend erinnern, an welchem er mir von seiner Verlobung erzählt hat, als wäre es gestern. Kai und ich sind schon ewig nicht mehr zusammen, jedoch war es nochmal hart gewesen zu erfahren, dass er endgültig sein Leben mit einer anderen Person verbringen wird. Wenn ich ehrlich bin, habe ich eine gemeinsame Zukunft mit Kai nie ganz ausgeschlossen, vor allem wenn unsere Zeit im Profifußball vorbei ist und zumindest die Distanz, aufgrund unserer verschiedenen Clubs, kein Problem mehr wäre. Ein Funke Hoffnung, wieder mit ihm zusammen zu kommen, hatte ich immer in mir. Doch als er mir damals von Mason erzählt hat, wusste ich, dass mein bester Freund jemand besonderen kennengelernt hat. Lange hatte ich ihn schon nicht mehr so glücklich gesehen, wie mit dem Engländer und das letzte was ich will, ist es seinem persönlichen Glück im Weg zu stehen. Und deswegen bin ich auch heute hier. Egal wie schwer es also auch ist, an meine schöne aber auch schmerzhafte Vergangenheit mit Kai zu denke, wollte ich für den jüngeren heute da sein. An dem für ihn wichtigsten Tag in seinem Leben.

Auch die darauffolgenden Stunden verbringe ich wie in Trance. Setze ein falsches Lächeln auf, wenn der Fotograf Bilder macht oder Kai mich anschaut und ignoriere die mitleidig wirkende Blicke meiner Freunde und ehemaligen Mitspieler, während ich gezwungen Smalltalk mit Verwandten von Kai führe. Alles in allem kann man sagen, dass mein Tag eher so semi geil war. Daran die Feier früher zu verlassen, denke ich jedoch nicht. Zum einen möchte ich Kai kein schlechtes Gewissen geben und auch auf die Fragen "wohin ich jetzt schon verschwinde" habe ich keine große Lust zu antworten, beziehungsweise mir eine Ausrede für mein Verlassen ausdenken zu müssen. Also begebe ich mich Richtung Bar, um Bekanntschaft mit dem Barkeeper, um genauer zu sein mit den Getränken welche er mischt, zu machen.

Die Tanzfläche ist gut gefüllt, der DJ legt einen Hit nach dem anderen auf und die Stimmung ist mehr als ausgelassen, als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spüre. Mit meiner halb vollen Bierflasche in der Hand drehe ich mich um, wahrscheinlich etwas zu schnell, da mir aufgrund meines schon gut angetrunkenen Zustands etwas schwindlig wird. Ja ich habe versucht mit Alkohol meine Laune etwas zu verbessern. Funktioniert hat es jedoch nicht. Und der jetzige Anblick von Kai in seinem dunklen Anzug macht es nicht gerade besser. Seine Krawatte hat er mittlerweile abgelegt und auch sein Hemd steckt nicht mehr in der schwarzen Hose. Wie ich, scheint auch Kai schon gut einen sitzen zu haben. Ich schaue mich kurz um und sehe, wie Mason gerade mit seinen Kumpels am tanzen, wenn man das überhaupt noch tanzen nennen kann, ist. Danach richte ich meinen Blick erneut auf den jüngeren, welcher anscheinend etwas von mir möchte.

"Lust ein bisschen zu tanzen statt faul rumzustehen?" Kai schenkt mir ein schiefes Lächeln. Diesen Satz aus seinem Mund zu hören tut weh. Kai weiß, dass es mir schwer fällt am heutigen Tag anwesend zu sein, jedoch habe ich ihm natürlich nicht erzählt, wie sehr es schmerzt ihn mit einem anderen Mann zu sehen. Bis jetzt konnte ich mich zusammenreißen, meine Emotionen kontrollieren und so gut es geht für meinen besten Freund da sein, doch diese Frage von ihm lässt alles in mir zerbrechen. Ohne zu antworten, leere ich meine Flasche, stelle sie auf dem nächstgelegenen Stehtisch ab und verlasse fast rennend den Saal.

"Jule bitte bleib stehen." Jule. Schon lange habe ich diesen Spitzname nicht mehr gehört. Bis heute durfte ihn niemand außer Kai verwenden. Meine Schritte werden langsamer und als ich hören kann, dass der jüngere fast komplett zu mir aufgeschlossen hat, bleibe ich endgültig stehen, mit dem Wissen, dass er eh nicht nachlassen wird. Kai war schon immer hartnäckig und gibt erst auf, wenn er seinen eigenen Willen durchgesetzt hat. Und wie auch jetzt wird mir diese Eigenschaft des jüngeren zum Verhängnis. Ich drehe mich also um und blicke in seine Augen, bedacht nicht zu lange in diese zu starren, aus Angst mich in ihnen verlieren zu können.

Es herrscht Stille. Bevor ich mich noch wehren kann, hat Kai meine Hände in seine genommen. Wie immer sind seine Finger kalt und seine Berührung lässt mich kurz zusammen zucken. Ich sehe, wie er anfangen möchte zu sprechen, doch ich unterbreche ihn, bevor das erste Wort seine Lippen verlässt.

"Bitte Kai. Es gibt nichts was du jetzt sagen könntest, um die Situation besser zu machen. Ich muss hier einfach weg. Gib mir ein paar Tage vielleicht Wochen Zeit. Ich wünsche dir und Mason echt alles Glück der Welt und du weißt nicht wie sehr ich mich freuen, dass du jemanden gefunden hast, der dich so liebt wie du es verdient hast, aber ich halte es hier nicht mehr aus. Ich muss ständig daran denken, dass ich immer geglaubt habe, dass wir beide vorne am Altar stehen würden und die Realität tut immer noch ein wenig weh. Kai du wirst immer einen Platz in meinem Herzen haben, aber ich kann jetzt nicht mehr. Ich geh jetzt nach Hause okay? Ich meld mich." Ich schaue ihn fragend an und nachdem er leicht genickt und meine Hände losgelassen hat, verschwinde ich in die dunkle Nacht Richtung Taxistand, ohne mich noch einmal umzudrehen. Eine einzelne Träne bahnt sich ihren Weg über mein Gesicht.

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1180

⎯ ❝ 𝙖𝙪𝙩𝙝𝙤𝙧'𝙨 𝙣𝙤𝙩𝙚 ❞ ⎯
ist das das letzte Kapitel ...?

yes I know ein bisschen kurz (ist ja aber auch part zwei vom ersten Kapitel)
mir ist klar, dass ich natürlich einen großen Teil übersprungen habe, jedoch soll das Ganze eine Bravertz Story bleiben und die Dating Geschichte zwischen Kai und Mason schien mir da unwichtig. auch hätte es dann eher weniger zum Style dieser Geschichte gepasst wenn ich über jedes Detail geschrieben hätte.

ich will mich schonmal für den ganzen support bei dieser short story bedanken. ich könnte mir echt vorstellen mehr Geschichten in diesem Style zu schreiben, lasst mich also wissen, ob ihr daran Interesse hättet
jetzt geht es erstmal weiter mit "Don't bet on love" und ich verspreche, dass ich mich auch nochmal an die one shots setzte haha
bis dann

𝙡𝙤𝙫𝙚, 𝙀𝙢 <3

𝐍𝐞𝐯𝐞𝐫 𝐦𝐢𝐧𝐞 || 𝐁𝐫𝐚𝐯𝐞𝐫𝐭𝐳Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt