Fehler muss man gerade biegen

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Pov. Nick

"Oh mein Gott Nick! Hörst, du dich eigentlich reden? Du bist ja noch Hals über Kopf in ihn verliebt!", sagte Tina mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Ich wurde rot.

"Nein!-...ich gehör ja Clay...", wollte ich ihr klar machen und sie sah mich mit einem Blick an der mich zum nachdenken bringen soll was ich da gerade faselte.

Um ehrlich zu sein hatte ich nicht die leiseste Ahnung. Karl war in meinen Augen einfach so perfekt und lieb und er war auch immer für mich da, wenn es mir schlecht ging und/oder ich verwirrt war wegen meinen Gefühlen.

Denn Anfangs waren meine Gefühle so hin und her gerissen in unserer Beziehung allerdings verstand er es und redete mit mir wo durch ich mich mehr, als besser fühlte.

Clay ist im Gegenzug der reinste Terror. Er wir immer direkt eifersüchtig, wenn ich etwas an uns hinter frage und denkt sofort ich liebe ihn nicht mehr oder so...vielleicht hat er, da auch nicht so unrecht...

Ich meine, wenn ihr zwischen Lebenslangem Glück und unwiderstehlichem Sex wählen könntet, was würdet ihr nehmen?

Meiner persönlichen Einschätzung nach zu folge wäre es von 4-11 ca. Glück, von 12-21 Sex und ab 22 wieder Glück.

So im durchschnitt, aber irgendwie würden wir ja alle ein wenig von beidem wollen. Die meisten denken vielleicht, dass ein erfülltes Sexleben das wahre Glück ist und andere wieder rum wollen oder brauchen Sex nicht um glücklich werden zu können.

Naja jedenfalls überdachte ich gerade ganz genau was jetzt die letzten 2 Jahre passiert war.

Ich war mit Karl zusammen gekommen und glücklicher, als je zuvor, dann irgendwann dachte ich mir ich bräuchte unbedingt intime Befriedigung die mir Clay aus, mir eigentlich unbekanntem Grund, gab und dann erwischte Karl mich eines Tages dabei.

Was dachte ich mir eigentlich dabei? Er wird's schon nicht merken? Er nimmt es bestimmt gut auf? Ich sag ihm vielleicht mal, dass ich ihn betrogen habe?

Da ich gerade sowieso sauer auf Clay war schien Karl mir viel attraktiver, als davor.

Langsam drehte ich mich mit meinem Gesicht zurück zu Tina, da ich mich zum nachdenken weg drehte. Mir kamen die Tränen, als ich darüber nach dachte und ihr müsst wissen, dass ich fast nie weinte. ich hatte es bisher nur vor Karl und meiner Mutter getan.

"I-Ich hab voll scheiße gebaut-...", winselte ich.

Ich persönlich hasste es einfach meine "schwachen" Gefühle vor anderen zu zeigen, weil ich mich damit verwundbar machte. 

"Hey Nick...wein nicht, es wird alles wieder gut, ja?", sagte sie und nahm mich vorsichtig in ihre Arme.

Nach kurzer Zeit sagte Tina dann: "Wenn es Karl wieder gut geht, reden wir zusammen mit ihm. Er hat seit eurer Trennung fast nur durch geheult also wird er dich bestimmt zurück wollen, nicht wahr?", und ich konnte hören wie sie am Ende des Satzes begann zu lächeln.

Ich nickte nur und wurde dann von hinten angetippt. Ein Arzt!

Schnell wischte ich meine Tränen weg und er begann mit einem Lächeln zu berichten: "Ihrem Freund geht es gut, aber wir müssen ihn zur Sicherheit über Nacht hier im Krankenhaus behalten. Sie können gerne ins Zimmer 106 schauen, jedoch ist er gerade in einem festen Schlaf.", und ging, danach in die entgegengesetzte Richtung des Zimmers.

Tina und ich sahen uns kurz in die Augen, nahmen unsere ausgezogenen Jacken in die Hand und flitzen los ins eben genannte Zimmer.

Dort lag er. Das erste mal, dass ich ihn seit geraumer Zeit sah.

Er sah so friedlich aus wie er, da neben dem Fenster wo eine schlecht beleuchtete Straße zu sehen war lag. Man hörte für einen Moment nur die höhen Töne die, das Gerät von sich gab was Karl's Herzschläge maß.

Kurz darauf war ein erleichterndes Ausatmen von Tina und mir wahr zu nehmen und wir bewegten uns leise und vorsichtig auf ihn zu.

Wir setzten uns beide jeweils auf eine Bettkante und sahen ihn einfach nur an.

Als ich dies tat, gingen so viele Dinge durch meinen Kopf.

Wieso hat er das getan?
War es wegen mir oder wegen Tina? Oder uns beiden?
Seit wann trank er sich zur Ohnmacht? 
War das schon öfter passiert ohne, dass es jemand gemerkt hat? 
Was, wenn es in Zukunft öfter passiert?
Gibt es für uns beide vielleicht doch noch eine Zukunft?
Hasst er mich mittlerweile vielleicht schon?

Nach dieser Frage wurde ich wieder aus meinen Gedanken gerissen und das von der selben Person die es auch die letzten male schon getan hatte.

"Ich muss jetzt leider nach Hause Nick, mein letzter Bus geht gleich. Fragst, du wann man ihn morgen zur Entlassung abholen kann und schreibst mir?", bat sie mich noch.

"Klar doch. Und pass auf dich auf, ja? Es ist schon spät-...soll ich dich vielleicht begleiten?", fragte ich.

"Nein nicht nötig, von hier sind es nur 10 Minuten nach Hause, aber danke. Bis morgen", verabschiedete Sie sich lächelnd.

"Bis morgen!", rief ich ihr noch hinter her bis die Tür ins Schloss einrastete.

Eigentlich sollte ich auch nach Hause oder zumindest Clay antworten, aber einfach nur in der Stille hier zu sitzen und Karl an zu sehen war viel besser, als mit jemandem zu diskutieren er komplett stur ist und wo alles nach seiner Pfeife tanzen muss.

Das erinnerte mich an eine Nacht wo meine Eltern wollten, dass ich sie zum Abendessen besuche und ich mich bei Karl versteckte damit sie mich nicht finden können falls sie nach mir suchten. Ich hasse meine Eltern nicht, aber richtig doll lieb haben tu ich sie auch nicht. Sie machen nicht wirklich den Eindruck wie, als würden sie mich lieben wie ich bin sondern eher wie "Das hätten wir auch besser machen können".

 Im Endeffekt ging Karl mit zusammen hin. Er hasste es zwar mit fremden zu reden, da er das so gut wie gar nicht konnte, aber Karl meinte an dem Abend, dass er es für mich tun würde.

Das war so romantisch und süß von ihm!

Ich glaube Clay würde das nicht für mich machen...

Während ich-wie so oft schon an diesem Abend- nachdachte spürte ich eine sanfte Berührung auf meine Hand. Es war Karl's Hand! Sie lag auf meiner! 

Mich wunderte es, dass er nicht eh schon wie Pippilangstrumpf mit dem Kopf am Fußende lag, weil er sich im Schlaf mehr bewegte, als bei einem Workout.

Irgendwie sah ich die Hand, als ein Zeichen. Ein Zeichen, dass ich definitiv eine falsche Entscheidung getroffen hatte.

Sofort stand ich auf und verließ selbstbewusster, als zuvor den Raum und so schnell ich konnte fuhr ich nach Hause beziehungsweise zu Clay's Wohnung.

Dort machte ich energisch die Tür auf und fand einen verweinten Clay mit Verband am Arm vor.

Er bemerkte mich sofort, sprang auf und nahm mich in seine Arme und schluchzte: "Nick! Ich hatte schon solche Angst, dass du entführt wurdest oder dir sonst was zugestoßen war!", sagte er und weinte in meine Halsbeuge.

Ich legte kurz meine Arme um ihn und streichelte ihn beruhigend.

"Es ist alles gut ich musste nur-...viel nachdenken.", das musste ich zwar tatsächlich, aber nicht dort wo er es vielleicht denkt geschweige denn davon mit wem.

Ich drückte ihn dann sanft von mir weg und wischte lächelnd seine Tränen weg.

"Was hast du mit deinem Arm gemacht?", fragte ich zögernd und mit leicht bebender Stimme.

Um ehrlich zu sein hab ich ein wenig Angst es zu erfahren, weil ich mit Verbänden am Arm keine gute Erfahrung hab und auch an nur eine Sache dabei denken konnte.

Auf meine Frage folgte nur eine lange Stille zwischen uns.

"Clay?", fragte ich und versuchte ein wenig Blickkontakt auf zu bauen. 

Er schaute weg damit ich sein Gesicht nicht sehen konnte und kurz darauf nahm ich wieder ein leises schluchzen wahr.

Erneut nahm ich meinen jetzigen Freund in die Arme.

"Setzten wir uns einmal.", sagte ich und so setzten wir uns zusammen auf die Couch im Wohnzimmer


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HEHEHE CLIFFHÄNGER >:3
I HOPE YOU LIKED THE PART :D
HAVE A NICE DAY <3

ASTA LA PASTAAA
(ca. 12070 Worte)

I can't live without you Darling...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt