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Meine Augen starren. Blicken auf das Bunte auf meinen Teller. Gemüse mit etwas Soße, Fleisch und dazu ein süßes Getränk.

Es ist der erste hier. Auf einer Akademie weit weg von zu Hause. Ich hab eigentlich nichts dagegen, aber ich hab keine Lust und Kraft dazu.

Ich höre schon die Zahlen, wie eine tickende Bombe nach oben gehen und schiebe das Tablet einfach weg. Es reicht. Ich möchte weder das ticken hören, noch das Essen sehen oder riechen. Mir hat sich schon der Magen umgedreht als ich den Speisesaal betreten habe.

Mit murrenden Magen und einem teilweise schlechten Gewissen gehe ich wieder nach oben. In den dritten Stock zu meinen Zimmer. Mein Zimmernachbar ist leider schon wieder da von Abendessen und sitzt auf seinem Bett, mit dem Handy in der Hand.

»Schon zurück?«

Still nickend setzte ich mich im Schneidersitz auf mein Bett und sehe zu ihm rüber.
Auch wenn wir uns vielleicht gerade mal ein paar Stunden kennen haben ich das Gefühl wir kennen uns schon ewig. Zum Glück ist er nicht wie einer dieser Mädchen die immer Rum kreischen oder dieser audgedrehtwn Jungs die nur immer was von einem wollen.

Er ist eher der Stille der sich nur bei dem einmischt wo er darf. Er scheint spüren zu können wo seine Grenzen sind.

Stille ist im Raum. Weder unangenehm noch angenehm. Es ist schon fast neutral.
Wieder tippt er auf seinen Handy Rum und lächelt dann kurze Zeit später. Scheint eine tolle Konversation zu sein.

Seufzend lasse ich mich nach hinten fallen und lande mit dem Kopf auf dem Kissen. Am liebsten würde ich einfach wieder schlafen aber das hab ich schon auf der fünf stündigen Anfahrt hierher gemacht.

Wieder knurrt mein Magen und lege instinktiv meine Hände auf meinen Bauch. In der Hoffnung dieses Hungergefühl weg drücken zu können.

»Da scheint jemand noch immer Hunger zu haben.«
Kichert mein Gegenüber und legt das Handy kurz weg um zu mir zu sehen.
»Hast du überhaupt was gegessen?«

Ich reagiere nicht.
»Kann ich verstehen. Die Soße war wirklich ekelhaft. Auch wenn sie gut roch und wirklich lecker aussah.«

Ich musste ein wenig lächeln. Ich weiß, dass er lügt aber diese lüge tut mehr gut als diese Fragerei. Mit dem leicht besorgten Blick auf mir stellt er sich an mein Bett.
»Rutsch mal.«

Statt zu rutschen setze ich mich auf und lehne mich mit dem Rücken gegen die Wand. Lehne dabei meinen Kopf leicht schräg dagegen und spüre wie er sich neben mich setzt.

Er sagt nicht. Er sieht mich nur an und ist da. Es drängt nicht und hat auch nicht dieses unangenehme an sich. Aber es ist schon etwas komisch.

»Du siehst blass aus.«
Erst jetzt schaue ich hoch. Er schenkt mir ein kleines Lächeln und wollte nach meiner Hand greifen aber ich zog sie weg bevor er sie berührt.
Er könnte sonst die kalte spüren.

»Es kommt dann gleich ein Freund kurz vorbei. Er ist nicht gerade freundlich zu fremden und nimmt sich kein Blatt vor dem Mund. Also erschrick nicht.«
Einfach nur nickend lasse ich mich wieder zur Seite nicken. Ich bin einfach so müde, aber könnte so wach sein.

Für eine ganze Weile war es Still bis ich meinen Klingelton höre. Und nicht nur irgendeinen, sonder der für meinen Bruder.
Schnell Kram ich es unter meinem Kissen hervor und öffne die App.

Andrew
Heyy:)
Gut angekommen?

Ja. Hab sogar einen Recht netten Zimmernachbarn.

Andrew
Schön.
Na? Wie geht's dir kleiner. Wie lief das Abendessen?

Leider wie gedacht...
Nicht Mal ein klein wenig...
Tut mir leid

Andrew
Alles okay. Morgen ist auch noch ein Tag. Ich bin sicher du schaffst es\^°^/

Danke
Sag Mama und Papa Grüße von mir. Ich geh schlafen.

Andrew
Mach das kleiner. Machen wir morgen Abend Facetime? Bring auch essen mit dann machen wir es zusammen.

...na gut ..
Können wir morgen nur eine Kiwi machen?

Andrew
Wenn ihr welche habt ;)

Tz
Natürlich
Hab eine riesen Schale mit Obst rum stehen sehen.

Andrew
Dann abgemacht. Morgen Kiwi. Und passend dazu Zitronenwasser?

Yaaaaaaa

Andrew
Hahaha xD
Gut dann bis morgen. Ich muss noch lernen. Bis morgen und Schlaf gut <3

Gute Nacht :)

Genau in dem Moment wurde die Tür einfach aufgerissen und ein großer Typ mit eleganten und teuren Klamotten stürmt halb herrein und sieht sich um.
»Dein Zimmerbro ist ein Weib?«

Ach jetzt weiß ich was Alex meinte.

»"Sie" ist ein Junge und lass ihn. Also warum wolltest du kommen.«
Er stellt sich direkt vor meinen Nachbarn und grinst.
»Ja warum wohl.«

Verwirrt blicke ihn zu den beiden. Alex seufzt nur und sieht zu mir. »Ich hab kein Zimmer für mich allein also geht hier ganz sicher nicht.«
Der große seufzt und knurrt halb dabei.

»Von mir aus kann das Mädchen auch mit machen.«
Okay jetzt wird es mir zu viel.

Schnell stehe ich auf und schnappe mir meinen Rucksack und gehe raus aus dem Zimmer. Ich will nicht wissen was sie vorhaben und wünsche mir das niemals zu wissen. Denn was machen den Teenager auf einen Kampuss mitten im Nirgendwo?

Genau. Rauchen, Drogen, Sex und noch mehr verbotene oder unangebrachte Dinge.

𝐒𝐭𝐫𝐚𝐰𝐛𝐞𝐫𝐫𝐢𝐞𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt