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Ich habe das Becken gewechselt und schwimme in dem größeren. Es ist 1,70 m tief und da ich leider nicht so groß bin, muss ich an der Oberfläche bleiben.
Leider schwerer als gedacht.

Schwimmend mache ich ein paar Bahnen und höre schon Stimmen. Am liebsten würde ich untertauchen und ertrinken damit ich deren angewiederten Blicke nicht ertragen muss.

Nervös schwimme ich einfach weiter und sehe sie schon, wie sie zu mir kommen. Zumindest in meine Richtung.

Es sind mehrere, denn sie lachen und albern herum. Ich glaub einer ist sogar hin gefallen.

Nur erkenne ich eine Stimme zu spät. Mace mit zwei Freunden springen ins Wasser und bemerken mich erst gar nicht.
»Ui. Wir sind nicht alleine.«
Lacht einer und winkt in meine Richtung. Er scheint sehr nett zu wirken, im Gegensatz zu dem Dunkelhaarigen.

Mit meinem Kopf knapp über dem Wasser paddel ich ein wenig auf der Stelle und winke zurück.

»Das ist Lennard. Das Mädchen, das sich ein Zimmer mit Alex aus der ersten teilt.«
Sagt Mace spötisch und dreht den Rücken zu mir.

Der dritte in der Runde hat mich einfach nur kurz bemitleidend angeschaut. Nicht abwesend sondern eher entschuldigend. Ich versteh deren Gesten nicht so ganz, aber dass muss sicher Grunde haben.

Ich wollte schon heimlich aus dem Wasser huschen, als der eine von vorhin zu mir kam. Der am Netzesten wirkt und auch das komplette Gegenteil. Aufgeweckt und glücklich.

»Möchtest du mit uns baden?«
Panisch schaue ich zu Mace und bedecken automatisch seinen Biss. Erst jetzt nehme ich den stechenden Schmerz war.
»Ähm... n-nein danke.«

Ich lächelte ihn kurz an, schnappt sich misstrauisch meine Hand die auf die Wunde gelegt ist und sieht sich das genau an.
»Wer war das? Sieht schmerzhaft aus.«

»Niemand.«
Antworte ich schnell und sehe weiter aufs Wasser.

Der mit gegenüber seufzt laut.
»Was hat Mace wieder angestellt. Erst Alex und jetzt du. So kann das nicht weiter gehen.«
Flüstert er und lässt mich los.
»Es tut mir leid, dass du sowas ertragen musstest. Mace ist eigentlich nicht so...«

Ich glaube ihm nicht. Ich habe schon an Alex gesehen dass das nicht wahr ist. Und ich kann deswegen nicht mehr richtig schlafen.

»Ist schon okay. Es ist nichts weiter schlimmes passiert.«
Ich habe die ganze Zeit über, dem Fremden nicht ins Gesicht gesehen. Ich traue mich nicht. Vielleicht ist es nur eine Masche um mich nochmal Rum zu kriegen...

»Lässt du mich los? Ich würde gerne raus gehen.«
»Oh. Entschuldige. Klar.«
Er lässt mich los und ich steige aus dem Wasser. Etwas peinlich berührt dabei beobachtet zu werden aber ich sehe kurz zu ihm runter.

Sein Gesicht ist in eine Schockstarre versetzt und seine Augen weit aufgerissen. Sein Mund leicht geöffnet um etwas zu sagen, doch es kommt kein Ton über seine Lippen.

Er kommt erst aus der starre als ich hinter einer Säule verschwinde und mit einfach so gut es geht die Hose und den Hoodie anziehe. Dabei ignoriere ich gekonnt eine Unterhose oder ähnliches an zu ziehen. Ich möchte nur so schnell wie möglich hier raus.

Nur noch Geflüster nehmen meine Ohren wahr, Ehe ich raus Stürme.
Wasser läuft über mein Gesicht, unsicher ob es Tränen sind oder doch nur mein tropfendes Haar.

Im Zimmer werfe ich mich halb heulend ins Bett und umklammere meine Sachen in der Hand.

In meinem Kopf sind nur die Blicke von dem Fremden...
Sehe ich so abartig aus? So... Fett?

𝐒𝐭𝐫𝐚𝐰𝐛𝐞𝐫𝐫𝐢𝐞𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt