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Es sind ein paar Tage vergangen und endlich ist es Wochenende. Viele Schüler verlassen schon fluchtartig das Gelände, um ihre Eltern zu besuchen oder einfach, um weg zu fahren, aber ich bleibe hier. Jedes Wochenende zu meinen Eltern zu fahren wäre für sie und für mich zu teuer.

Alex hat einen Ausflug mit seiner Familie geplant und bin deswegen den Freitag und ein Teil des Samstags allein in meinem Zimmer.
Allein Mal für ein paar Stunden zu sein ist nicht schlimm. Trotzdem nicht über einen Tag.

Still stehe ich am Fenster und schaue auf den Innenhof. Viele Mädchengruppen sitzen da und machen was. Eine Gruppe flechten kleine Gänseblümchen in ihre Haare und kichern dabei.

Die Jungs spielen Fußball oder stehen im Kreis um über irgendwas zu reden.
Ich bin gerade Mal eine Woche hier und schon sind alle Gruppen gebildet.

Seufzend schaue ich auf die Uhr. Bald ist Mittagessen und meine Motivation ist am Tiefpunkt, wie schon lange nicht mehr.

Ich schaue in den Spiegel auf Alex' Seite und sehe nur die große Fettwampe an meinem Bauch. Frustriert gehe ich doch in den großen Saal, wo es schon däftig nach essen riecht und mein Magen dreht sich um. Hätte ich das Frühstück nicht verschlafen, würde ich mich übergeben.

Die Köche interessieren sich zum Glück nicht für mich und mit einer Limette schleiche ich wieder raus.
Ein Messer und ein kleines Brett hab ich von zu Hause mit geschmuggelt, damit ich nicht immer was ausleihen muss, wenn ich Obst schneiden will.

Laut schnaufend schneide ich die Limette klein und gebe sie in einen Becher.
Ich habe zu dem Becher einen Deckel und wieder verwertbaren Strohhalm. In dem mache ich noch Wasser und nehme sofort einen großen Schluck.

Mein Hunger vergeht nicht aber ich möchte nicht runter. Hier habe ich nur Alex und ohne ihn schaff ich es wahrscheinlich auch nicht.

Apropos Alex.
Er hat sich seit dem einen Tag richtig komisch verhalten. In den ersten beiden Tagen hat es ihm nichts aus gemacht sich vor mir ausziehen, aber jetzt nicht mehr. Zumindest nicht mehr die Unterhose.

Duschen geht er auch nicht mehr so oft und schlafen tut er auch nicht mehr gut.
Immer wieder wacht er auf und hat Albträume. Ich merke es wenn er schreiend aufwacht, aber denkt er war leise. Zu oft wollte ich schon fragen was los ist, aber ich trau mich einfach nicht.

Seine liebevolle Art ist aber immer noch gleich. Er sagt immer, wie gut ich es mache zu essen.

Ein klopfen lässt mich Aufsehen und ich wünschte ich hätte geschrien er soll weg gehen. Mace betritt das Zimmer und sieht erst desinteressiert zu mir und dann zum gemachten Bett.

»Wo ist Alex?«
Er ist nicht sehr erfreut und funkelt mich böse an.
»Nicht da wie du siehst.«
Grimmig nehme ich noch einen schluck und jetzt erst sieht er mich von oben bis unten an.
»Du bist die Definition von Lauch.«

Ich selber musste fast lachen. Ein Lauch ist dünn und gesund. Ich bin es nicht. Ich bin zwar gesund aber nicht dünn.
»Noch nicht ganz aber ich arbeite dran.«

Verwirrt und schnaubend sieht er mich an.
»Was bist du den für ein schräger Vogel. Da tut mir Alex fast leid.«

Wieder sieht er mich genau an. Kommt zu mir und sieht auf mich herab. Ich bin nicht sehr groß aber das ist mir egal.
»Du kannst es auch tun.«

Was tun?
Er kam immer näher und drückt mich an die Wand. Ich wollte Wehren, aber er ist viel stärker als ich. Sein Atem ist auf meine Haut zu spüren und sofort setzen sich seine Lippen darauf ab. Erst jetzt wusste ich was er meint. Er will mich benutzen.

»Lass das!«
Schreie ich und Versuche es weiter ihn von mir weg zu drücken. Er raunt lachend gegen meinen Hals und saugt jetzt auch noch daran.
Mit Tränen in den Augen trete ich gegen sein Bauch aber dieser war hart und er reagiert drauf nicht.

Als Strafe für den Tritt, biss er in meinen Hals und schluchzend Winde ich mich unter ihm. Ich spüre die heißen Tränen an meinen Wangen runter laufen und den Schmerz an meinem Hals.

Verängstigt trete ich noch einmal wild wohin und diesmal treffe ich eine empfindliche Stelle und Mace löst sich.

Knurrend sieht er mich wütend an.
Still steht er auf und wischt sich ein wenig Blut von den Lippen.
Warte... Blut?!

Ich fasse an meinen Hals, da wo der biss ist und spüre die Flüssigkeit. Es ist nicht viel aber trotzdem da.

»Du bist mir zu nervig. Und dazu gar nicht mein Typ.«
Jammert er und geht einfach wieder aus dem Zimmer.

Mace macht das also auch immer mit Alex und ich Idiot denke es ist nicht so schlimm.
Es ist schlimm.
Sehr sogar.

Tränen kommen nach dem Schock wieder hoch und lasse mich mit einer Hand auf dem biss aufs Bett fallen. Egal ob ich damit das Bett ruiniere.

Laut schluchzend, weine ich.
Ich weiß nicht Mal wie lange, aber als ich aufwache steht Alex in Zimmer und sieht mich geschockt an.

»Was ist den passiert?!«

𝐒𝐭𝐫𝐚𝐰𝐛𝐞𝐫𝐫𝐢𝐞𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt