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Von leisem Geflüster werde ich wieder wach.
Murrend drehe ich mich weg und ziehe die warme Decke mehr über mich.
Warte... Decke?!

Ich setze mich auf und die drei sehen mich etwas erschrocken an.
»Warum zum Henker hast du auf dem Boden geschlafen!?«
Keift Mace als erstes.

Verwirrt sehe ich zu allen. Alex, Nate und Mace Sitzen im Kreis auf dem Bett und sehen aus als würden sie normal reden. Gruselig.

»War zu müde mein Bett zu suchen.«
Nate fing darauf an zu lachen und Alex versucht sich selber davon eher ab zu halten. Nur Mace bleibt ernst.

»Tut mir leid.«
Flüster ich nur und drehe mich weg. Ich mag es nicht wenn man über mich lacht außer es war meine Absicht. Jetzt war es aber definitiv nicht so.

»Alles gut. Wir haben dir was zu essen mit gebracht. Es gab heute Ramen zum Essen. Wir haben dir noch ein Ei rein gemacht.«
Alex zeigt auf meinen Schreibtisch und dort steht eine Schüssel. Wahrscheinlich die mit den Ramen.

Der Geruch zieht schon in meiner Nase. Ich mag es, aber allein durch das ansehen regt meinen Würgereiz an.

Trotz des Hungers lege ich mich wieder hin und sehe wie mich die drei beobachten.
»Du musst was essen Lennard.«
Meint Alex besorgt. Nate sieht auch nicht gerade desinteressiert aus, nur Mace sieht nicht zu mir.

»Ich mag Ramen nicht...«
Versuche ich zu lügen.
»Dein Magen sagt was anderes.«
Nate hört das Grummeln und hält mit die Schüssel hin.
Nervig.

Ich habe tatsächlich Hunger, aber das heißt noch lange nicht dass ich was essen muss.
»Warum seit ihr überhaupt alle hier?«
Frage ich misstrauisch.
»Mace wollte zu mir und Alex zu dir.«
Alex sieht die ganze Zeit auf sein Handy. Ich versteh ihn irgendwie immer weniger.

»Aha«
Wieder auf das Essen gerichtet, nehme ich dir Gabel und rolle eine einzige Nudel auf das Besteck.
Nehme sie zögernd in den Mund und kaue sehr lange. Nach schon wenigen malen kauen wird der Geschmack nicht mehr erträglich und schlucke es runter.

Ein Kloß bildet sich in meinem Hals und der Hunger macht dich noch mehr bemerkbar. Mein Magen schmerzt und am liebsten möchte ich aufhören.
»Du schaffst es. Ich glaube an dich.«
Alex sitzt auf meinem Bett, mir gegenüber.

Ängstlich versuche ich noch einen bissen. Und noch einen und noch einen.
Immer wieder war dir Gabel mit einer Nudel in meinem Mund und kam leer wieder raus. Immer wieder kaue ich so lange bis der Geschmack unerträglich ist und schlucke es. Selbst das Ei habe ich probiert zu essen. Aber mein Kopf macht mir natürlich immer andere Spielchen.

Aus Freflex möchte ich aufspringen, zur Toilette rennen und mich übergeben. Ich möchte das Gefühl im Magen nicht. Ich möchte nicht dass etwas verdaut wird... Die ganzen Kalorien können aufgenommen werden. Und man schwer sagen wie viele da drin sind.

Soßen, Nudeln, das eine Ei und vielleicht noch käse. Alles zu viel. Viel zu viele Kalorien. Allein die einzelnen Zahlen sind zu viel und dann alles zusammen?!

Ich stehe auf, ohne auf die Schüssel zu achten und renne zum kleinen Bad. Werfe mich fast auf den kleinen Teppich vor der Kloschüssel und konnte kaum den Deckel hoch machen da übergab ich mich.

Mein Magen krampft, meine Augen brennen, mein Mund fühlt sich Wund an. Alles prasselt wieder auf mich ein. Ich hab keine Kraft mehr sowas durch zu machen. Und das nur weil ich dünn sein möchte. Mich in kurzen Klamotten raus trauen, aber natürlich bin ich zu dick.

Was ist so schwer daran einfach nur abnehmen zu wollen?!

»Lennard?«
Alex steht in der Tür und kommt dann zu mir, streicht mit die Haare aus den Gesicht und ließ eine Hand auf meinem Rücken. Es ist zwar nicht viel aber die beste kleine Stütze die ich seit langem hatte. Ich bin wirklich froh, dass er mein Zimmernachbar ist.

»Es ist alles okay. Lass es ruhig raus. Nathaniel und Mace sind schon gegangen.«
Meint er und ich wische mit den Mund mit Klopapier ab.
Die Übelkeit steht mir immer noch ins Gesicht geschrieben, aber es ist etwas besser.

»Hier«
Er hält mir einen Becher hin und verstehe.
Still Spüle ich meinen Mund aus und stelle den Becher wieder weg.
»Bleib heute bitte im Bett. Du siehst echt nicht gut aus...«

Ich nicke.
Ich habe es nicht geschafft zu essen, aber abgenommen hab ich auch nicht.

Das ist so erdrückend...

𝐒𝐭𝐫𝐚𝐰𝐛𝐞𝐫𝐫𝐢𝐞𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt