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»Bitte komm mit Frühstücken?«
Fleht Alex mich schon seit zehn Minuten an.

»Ich will aber nicht.«
Sturr bleibe ich unter meiner Bettdecke und warte bis er weg ist. Angezogen bin ich schon und möchte auch sehr gerne Laufen gehen, nur sagt etwas in mir das wird nichts.

»Du hast aber wie lange nichts mehr gegessen?!«
Schnautzt er mich an.

»Ey! Ein oder zwei Macarons habe ich gegessen die du mir mit gebracht hast.«
Verteidige ich mich.
»Das ist aber meine Richtige Nahrung! Verdammt Lennard! Du weißt dass es ungesund ist oder?!«
Er sieht mich verzweifelt an.

Ungesund? Was genau meint er damit?
Ungesund fett oder ungesund dass ich einfach nur abnehmen will.

»Lennard. Wenn du abnehmen willst dann mach es auf gesunde Weise und nicht mit abhungern. Das bringt nichts. Dazu bist du so schon dünn...«
Er wurde am Ende immer stiller.

»...«
Ich bleibe still. Mir fällt nichts ein was ich dagegen sagen könnte und bleibe einfach sitzen.
»Ich bring dir ein wenig Obst mit. Und eins davon isst du auch.«

Schnaufend geht er dann aus dem Zimmer und nun bin ich endlich allein.

Motivationslos bleibe ich liegen und starrte ins nichts. Meine Gedanken bei den Zahlen und wir den passenden Bildern dazu.
Wie Lernvokabeln habe ich mir jedes Obst und Gemüse mit dessen Kalorien Zahl gemerkt.

Mit meine Händen taste ich frustriert meinen Nacken nach und spüre dabei mein Schlüsselbein etwas deutlicher. Besser als in letzter Zeit und ein kleines Lächeln des Triumphs schleicht sich auf meine Lippen.

»Na da ist aber jemand Happy.«
Erschrocken verstecke ich mich wieder in der Decke.
Die Stimme klingt nicht nach Alex oder Mace. Es ist jemand anderes.

»Sorry. Ich wollte dich nicht erschrecken. Ich bin nur der Typ von gestern in Bad.«
Der aus dem Bad?
Ach der...

Vorsichtig lucke ich aus meinem Versteckt und erkenne sein Gesicht wieder.
Seine Haare sind wuschelig Rot. Nicht gefärbt sondern echt.

»Ich wollte Mal bei dir vorbei schauen. Mace hat mir etwas über dich erzählt und gesagt ich soll dir seine Entschuldigung überbringen.«
Er setzt sich ohne zu fragen aufs Bett.

»Mace soll einfach damit aufhören. Damit tut er nur Menschen weh...«
Nuschelnd bleibe ich im Versteck.

»Das ist leider schwieriger als gedacht.«
Mehr sagt er nicht.

Plötzlich meldet sich wieder mein Magen. Natürlich ein sehr passender Zeitpunkt zu knurren.

»Ähm... alles okay?«

»J-ja...ich hab nur.... hunger...«

Ich verkrieche mich immer mehr und spüre wieder den besorgten Blick auf mir.
»Lass das... Ich mag es nicht so angesehen zu werden.«

Er sieht weg.
»Na gut... ich will dir jetzt nicht zu nahe treten aber du solltest dir vielleicht Hilfe suchen. Also einen Freund der dir hilft oder vielleicht deine Familie?«

»Mir geht es gut!«
Keife ich hin an und drehe mich mehr weg.

Er steht auf.
»Ich weiß wir kennen uns nicht, aber ich bin da. Ich bin der Zimmernachbar von Mace.«

Er dreht sich schon um und gerade Wegs durch die Tür.
»Warte. Wie heißt du?

»Ich bin Jonathan. Aber kannst mich auch Nate oder Nath nennen.«
Man hört ein kleines Lächeln raus.

Wie kann es sein dass sich immer Menschen um mich sammeln? Ich möchte doch nur allein sein.

~•••~

Alex kam mit einem Tablet essen wieder uns stellt es hin.
Eine geschälte Mandarine und eine Schüssel Müsli mit frischem Obst. Daneben einen kleinen Krug mit Milch.

Ich schaue das alles an. Besser gesagt, musste ich es ansehen. Denn mein Genosse hat das direkt auf keinen Schoß gelegt.

Fast alles daran sieht gruselig aus. Die Milch mit dem hohen Fettgehalt. Müsli mit zu viel Proteinen. Über die Mandarine will ich erst gar nicht reden.

»Ich muss duschen. Bitte iss etwas.«
Damit ging er. Irgendwie beruhigend.

Ein klingeln riss mich wieder aus der Fassung und sehe auf mein Handy.
Andrew schreibt mir ununterbrochen Nachrichten und dass er sich Sorgen macht.

Andrew
Jetzt antworte!
Ich mach mir Sorgen kleiner.

Hallo?
Bitte melde dich endlich...

Lennard! Es ist Samstag und hast dich immer noch nicht gemeldet!

Ich mach mir Sorgen...

Jetzt bitte... Es ist schon Sonntag. Ich hab seit Tagen nichts mehr gehört.

Bitte...
Ich sehe doch dass sie ankommen.

Hey..
Ich weiß nicht ob du mich ignorierst aber melde dich. Wenigstens etwas...

Lennard...
Bitte :(

Alles okay.
Ich hab das Wochenende über geschlafen und es ist stressig gewesen...
Sorry

Andrew
Endlich meldest du dich!
Was ist den passiert!

Lange Geschichte. Aber das erzähl ich dir Mal wann anders. Ich muss erst noch frühstücken...

Andrew
Verstehe.
Aber Bitte melde dich danach.

Ja mach ich schon.
Bis später;)

Das Essen schaffe ich leider nicht. Habe nur die Erdbeeren raus gegessen.
Ich weiß nicht warum, aber sie schmecken als einziges immer noch so lecker wie immer.

𝐒𝐭𝐫𝐚𝐰𝐛𝐞𝐫𝐫𝐢𝐞𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt